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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Augen. Die Umstände waren nicht gerade die glücklichsten, aber Oz wusste, dass sie sich immer freute, wenn ihr ein neuer Zauber gelang.
    Willow setzte sich zu ihm an den Tisch und sie küssten sich zärtlich. Die zärtlichen Küsse gefielen Oz am besten. In ihnen spiegelte sich die wahre Willow wider. Sie warf einen Blick auf seine Lektüre, dann auf den Stapel Bücher über Steindämonen, die Buffy früher am Tag durchforscht hatte, und griff nach dem obersten Band.
    »Vielleicht kann ich mich nützlich machen.«
    »Du bist die Nützlichkeit in Person«, erklärte Oz.
    Willow ließ ein hinreißendes Lächeln aufblitzen. Aber ihr Lächeln war eigentlich immer hinreißend. Bis auf das, was Xander als »dämliches Grinsen« bezeichnete, doch das war für jene Dinge reserviert, die mit Magie und Computern zusammenhingen. Oder mit Magie mit Computern, um es genau zu sagen.
    Es war fast fünf Uhr, als sich Giles in seinem Büro rührte. Er kam zur Tür, öffnete sie und steckte den Kopf heraus. Sein Gesicht hatte einen etwas verwirrten Ausdruck. Seine Haare waren leicht zerzaust, und Oz fühlte sich dadurch in seiner Vermutung bestätigt, dass Giles am Schreibtisch geschlafen hatte.
    »Ah«, murmelte der Wächter müde. »Ich habe gar nicht bemerkt, dass noch jemand hier ist. Ich muss kurz eingenickt sein. Die Aufregung der vergangenen Nacht war wohl etwas zu viel für mich, denke ich. Woran arbeitet ihr beide gerade?«
    Oz beobachtete Giles und erwartete, dass Willow die Bürde einer Antwort auf sich nehmen würde. Doch dann bemerkte er, dass Willow viel zu sehr damit beschäftigt war, die kleinen schwarzen Rußflecken am Ärmel von Giles’ Hemd anzustarren, um etwas sagen zu können.
    »An der Kazantzakis-Bio«, erwiderte Oz. »Und Willow betätigt sich als Forschungsassistentin.«
    »Forschungsassistentin«, wiederholte Willow. Ihre Stimme klang fast genauso emotionslos wie die von Giles.
    Oz fand die Ähnlichkeit ein wenig unheimlich. Aber während Giles Willow normalerweise mit großer Besorgnis gefragt hätte, ob es ihr denn gut ginge, fiel dem Wächter diesmal ihr seltsames Verhalten nicht einmal auf.
    »Ah, ja, genau. Nun, dann arbeitet ruhig weiter. Ich werde derweil einige Hinweise verfolgen, die uns vielleicht Aufschluss über die jüngsten Vampiraktivitäten geben können. Wenn ich damit fertig bin, werde ich versuchen, euch bei euren Nachforschungen in Sachen Steindämon behilflich zu sein.«
    »Großartig«, sagte Willow ohne rechten Schwung. »Danke.«
    Giles nickte und stieg die Treppe zum Magazin hinauf. Als Giles zwischen den Bücherregalen verschwunden war, warf Willow Oz einen fragenden Blick zu.
    »Rauch?«, fragte er sie noch einmal.
    Willow zuckte andeutungsweise die Schultern. »Scheint so. Er sollte jeden markieren, der derzeit unter irgendeinem magischen Einfluss steht, aber auch die Person, von der dieser Einfluss ausgeht«, flüsterte sie. »Buffy hatte also Recht, wenigstens teilweise. Giles’ seltsames Verhalten hat nicht bloß mit einer Frau zu tun. Hier ist Magie im Spiel. Jetzt müssen wir nur noch abwarten, was Xander herausfindet.«

    Xander musste gehen. Es wurde allmählich unerträglich. Es gab nichts, was er für Buffy nicht tun würde, und Giles war, nun, er war Giles, also stand Helfen ganz oben auf seiner Prioritätsliste.
    Aber er war nicht bereit, sich für irgendjemanden in die Hose zu machen.
    Miss Blaisdell war jetzt schon sehr lange in Snyders Büro. Über anderthalb Stunden. Xander hatte die kleine schwarze Rauchwolke gesehen, die durch den Korridor getrieben und unter der Tür verschwunden war. Bizarr, sicher, aber wenn man mit Buffy herumhing und in Sunnydale lebte, gehörte das Bizarre zum Alltag.
    Außerdem hatte ihn Willow vorgewarnt, dass es zu seltsamen Phänomenen kommen würde, wenn ihr Markierungszauber Erfolg hatte.
    Aber seit dem Rauch war nicht das Geringste mehr passiert. Nur der Hausmeister und ein paar Basketballspieler waren vorbeigekommen, während er die Stellung gehalten hatte. Keiner von ihnen hatte ein Wort gesagt oder ihn gar neugierig angesehen, aber Xander kam sich doch immer ziemlich albern vor, wie er da mitten auf dem Gang herumlungerte.
    Zu allem Überfluss kam jetzt noch die volle Blase hinzu. Die Toilette lag nur ein kurzes Stück den Korridor hinunter. Er versuchte abzuschätzen, wie lange er für den Hin- und Rückweg brauchen würde. Wenn er sich beeilte, würde Miss Blaisdell vielleicht noch immer in Snyders Büro sein, sagte er

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