Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
Vom Netzwerk:
Angel, plötzlich verwirrt, »wie konnte sie dann schreien?«
    Henry lief rot an, während seine Blicke umherirrten. »Das war nicht sie«, gestand er leise. »Das war ich.«
    Angewidert versetzte Angel ihm einen harten Stoß Richtung Straße. »Ich hätte dich besser diesem Ding überlassen.«
    »Was war dieses Ding?«, fragte Henry. »Es war schrecklich.«
    »Ja«, sagte Angel bissig. »Einfach ein hilfloses Mädchen in einer dunklen Gasse zu überfallen. Verschwinde bloß. Und lass dich nie wieder in ihrer Nähe erwischen.«
    Henry wurde blass. »Aber ich bin in ihrem Geschichtskurs.«
    Angel starrte Henry an und fletschte drohend die Zähne. »Ich schätze, das ist dein Problem, nicht wahr?«
    Als Henry aus der Gasse rannte, schrie er wieder. Aber es brachte ihm nicht mehr Beachtung ein als beim ersten Mal. Endlich konnte Angel seine Aufmerksamkeit auf die seltsam stille Cordelia richten, die noch immer an der Wand lehnte. Er trat zu ihr und sah ihr direkt in die Augen. Sie schienen ihn nicht wahrzunehmen, und Angel bewegte sich hin und her, um festzustellen, ob sie ihm folgten.
    Sie folgten ihm nicht.
    »Cordelia?«, sagte er.
    Keine Reaktion.
    »Kannst du mich hören? Weißt du, wer ich bin?«
    Sie sah ihn noch immer nicht an, aber diesmal flatterten ihre Lider ein wenig, und um ihre Mundwinkel zuckte ein angedeutetes Lächeln.
    »Angel«, sagte sie matt.
    Er griff nach ihrem Gesicht und drehte es so, dass sie ihn direkt ansah. Wieder blickte er ihr in die Augen, und diesmal glaubte er einen Funken des Erkennens aufblitzen zu sehen.
    »Weißt du, wo du bist?«, fragte er.
    Cordelia wirkte verwirrt und antwortete nicht.
    »Was ist das Letzte, an das du dich erinnerst?« Er wusste, dass irgendetwas mit ihrem Verstand angestellt worden war, aber er wusste nicht was oder warum. Es konnte sich um traditionelle Hypnose handeln, doch er hatte noch nie erlebt, dass sie sich derartig auswirkte. Blieb also nur noch Magie. Irgendeine Art Zauber oder Bann.
    »Cordelia«, stieß er hervor. »Was ist das Letzte, an das du dich erinnerst?«
    Sie runzelte die Stirn. Zumindest zeigte sie überhaupt eine Reaktion, dachte Angel.
    »Xander«, flüsterte Cordelia. »Er stand auf dem Korridor... in der Schule... er hat für Buffy spioniert. Dumm. Spionieren. Er bat mich, Wache zu halten, nur für einen Moment, und dann... «
    Ihr Gesicht wurde leer, und Angel fluchte.
    »Erinnerst du dich nicht mehr, was passiert ist?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Erinnerst du dich, wem du nachspioniert hast? Wen solltest du für Xander beobachten? Komm schon, Cordelia, versuch dich zu erinnern!«, fuhr er sie an. Denn wenn sie sich nicht erinnerte, würde es ihm wahrscheinlich nicht gelingen, den Zauber aufzuheben, der ihren Verstand vernebelte.
    Cordelia blinzelte und fuhr zusammen, als würde ihr allein der Akt des Denkens Schmerzen bereiten.
    »Cordelia?«, drängte Angel.
    »Es war... Miss Blaisdell«, flüsterte sie. »Ich habe ihr nachspioniert, und dann... Ich weiß es nicht. Ich habe mit Xander gesprochen, aber ich erinnere mich nicht, was er gesagt hat.«
    Ihre Augen wurden wieder unscharf und starrten in die Schatten der Gasse, blicklos wie zuvor. Angel wusste, dass er irgendeine Möglichkeit finden musste, Cordelia aus diesem tranceartigen Zustand zu befreien. Aber zuerst musste er die anderen warnen.
    »Komm«, sagte er. »Wir müssen zur Schule.«
    Inzwischen war Angel alles klar. Buffy hatte sich Sorgen wegen Giles gemacht, der sich seltsam verhielt, seitdem er mit Karen Blaisdell zusammen war. Aus gutem Grund, wie es schien. Noch bis vor kurzem hatte er geglaubt, dass Cordelia einfach unter einer Art Zauber stand. Die Wahrheit war viel schlimmer.

    »Oz, komm schon!«, schrie Willow, als sie durch die Bibliothekstür stürmte.
    Hinter ihr kippte Oz einen großen Plastikmülleimer um und hoffte, dass er ihnen eine kurze Atempause verschaffte. Eine Sekunde, mehr nicht. Die aber vielleicht über Leben und Tod entscheiden würde.
    Als die Lichter ausgegangen waren und sie Giles auf dem Korridor schreien gehört hatten, waren sie in seine Richtung gerannt und hatten die Vampire gesehen. Schlimmer noch, die
    Vampire hatten sie gesehen und angegriffen. Zuerst schienen es nur drei zu sein, die blonde Frau namens Rachel und die beiden anderen. Gunther und Jocelyn, wie Rachel sie genannt hatte.
    Rachel hatte ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt, nur den anderen befohlen, sie zu töten. Willow und Oz hatten mit ihnen gekämpft -

Weitere Kostenlose Bücher