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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Giles an und lächelte - »saug ihn aus.«
    Eine schreckliche Übelkeit krampfte ihm den Magen zusammen und sein Kopf schien vor Schmerz fast zu explodieren, aber trotz seiner Qualen kochte Zorn in ihm hoch, und er machte einen unsicheren Schritt auf sie zu.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich tatenlos zusehe, wie du sie tötest«, keuchte er.
    Dann stürzte er sich auf sie. Rachels Gesicht verwandelte sich, verzerrte sich zu der hässlichen Visage des Vampirs. Ihre gelben Augen leuchteten, als sie ihm einen harten Rückhandschlag verpasste. Giles flog nach hinten, prallte gegen die Spinde, die den Korridor säumten, und landete auf dem kalten Fliesenboden.
    Vom Ende des Korridors drangen Willows Schreie.
    Er flüsterte ihren Namen.
    »Du kannst jetzt nichts mehr für sie tun, Giles«, sagte eine tiefe, grausige, knirschende Stimme.
    Benommen blickte er auf und sah in das wie gemeißelt wirkende Gesicht eines Steindämonen. In den Granithöhlen seiner Augen loderte rotes Feuer. Giles schüttelte matt den Kopf, als sein Blickfeld verschwamm, und er versuchte verzweifelt, eine Erklärung für das rätselhafte Geschehen zu finden. Der Steindämon... ist hinter Pike her... aber die Vampire sind auch hier. Er verstand den Zusammenhang nicht, aber je mehr er sich zu konzentrieren versuchte, desto schlimmer fühlte sich sein Kopf an. Glühende Nägel schienen sich durch seine Schädeldecke zu bohren.
    Der Steindämon packte Giles’ Gesicht und riss ihn hoch. Giles verlor den Boden unter den Füßen, strampelte mit den Beinen und packte den Arm der Kreatur, erfüllt von der Panik, dass ihm das Wesen den Kopf abreißen würde. Stattdessen wurde er von dem Dämon geschultert und fortgeschleppt. Der Wächter trommelte mit den Händen auf ihn ein mit dem einzigen Ergebnis, dass er sich die Finger und Knöchel an der harten Steinhaut blutig schlug und abschürfte.
    Für einen flüchtigen Moment dämmerte ihm, dass das Wesen ihn berührt hatte und er noch immer aus Fleisch und Blut bestand. Es war also nicht gekommen, um ihn zu töten. Genau wie Rachel behauptet hatte, aber er hatte ihr nicht geglaubt - bis jetzt.
    Der Steindämon trug Giles zum Hauptausgang der Schule. Seine Schritte knirschten auf dem Boden und hallten von der Metallfront der Spindreihe wider.
    Von Schmerzen umwabert, dachte Giles erneut an Willow und Oz. Er hörte Schreie am anderen Ende des Korridors, Schritte, die sich schnell entfernten, und spürte eine Woge der Erleichterung, dass die beiden noch am Leben waren. Er versuchte unter Aufbietung aller Willenskraft seinen Körper zu bewegen, sich aus dem Griff des Steindämons zu befreien, um Willow und Oz zu Hilfe zu eilen, aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht. Er war wie gelähmt.
    Er spürte, wie ihn Dunkelheit umfing, spürte, wie er langsam das Bewusstsein verlor. Dann blieb der Dämon plötzlich stehen, vielleicht drei Meter von den großen Türen entfernt, die zur Steintreppe an der Frontseite der Schule führten.
    »Der Kies flüstert und Grayhewn hört ihm zu. Meine grauen Brüder sprechen...« Die Worte des Dämons verklangen. »Ja...«, rumpelte er bedächtig.
    Grayhewn wuchtete Giles von seiner Schulter und legte ihn auf den Boden. Schmerz durchzuckte ihn, und er öffnete für einen kurzen Moment die Augen. Für einen Moment der Klarheit, bevor ihn wieder die Dunkelheit umfing.
    In diesem Moment hörte er Grayhewns knirschende Kiesstimme flüstern. Der Dämon sprach ein einziges Wort: »Pike.«
    Dann wurden die Türen von draußen aufgetreten. Krachend flogen sie gegen die Seitenwände des Korridors, und Buffy stand auf der Schwelle, mit Pike im Rücken.
    Giles schloss die Augen und gab sich der Dunkelheit hin.

7

    Angel wanderte durch die City von Sunnydale und beobachtete, wie die Menschen ihrem Leben nachgingen. Sie standen vor dem Sun Cinema an oder warteten vor den Türen trendiger Restaurants und hofften, bald einen Tisch zugewiesen zu bekommen. Sie machten einen Schaufensterbummel oder hielten Händchen und lachten laut. Sie fröstelten in der unerwarteten Kühle. Tagsüber war es warm, aber wenn der Abend dämmerte, kam frischer Wind auf. Es wäre klug gewesen, einen Mantel mitzunehmen.
    Aber daran hatten sie nicht gedacht. Sie dachten nur an den Frühling. Menschen liebten den Frühling. Das Erwachen der Natur. Den warmen Regen, der die Dunkelheit des Winters fortwusch. Die länger werdenden Tage und die Sonne, die Zentimeter für Zentimeter, Minute für Minute die Welt

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