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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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er hatte Kratzer von den Vampirzähnen an seinem Hals und sie eine hässliche Beule an ihrem Kopf davongetragen -, aber sie hatten es geschafft, eine Minute lang am Leben zu bleiben.
    Dann war aus den Schatten Verstärkung aufgetaucht, zwei untersetzte, muskulöse Vampboys mit rötlichen Kurzhaarschnitten. Zwillinge.
    »Doppeltes Vergnügen«, hatte Oz sarkastisch bemerkt, bevor er den Neuankömmlingen mit knapper Not ausgewichen war.
    Ihre Chancen standen nicht gut. Sie hatten gesehen, wie Giles am anderen Ende des Korridors von dem Steindämon überwältigt worden war, ohne dass sie ihm zu Hilfe eilen konnten. Dann waren Buffy und Pike aufgetaucht, und das änderte alles. Willow wusste, dass sie und Oz nur eine Chance hatten. Und so hatte sie seinen Arm ergriffen und »Bibliothek« gemurmelt, und nach einem kurzen Blick gegenseitigen Verständnisses waren sie um ihr Leben gerannt.
    Oz stürmte hinter ihr durch die Schwingtür, aber Willow wartete nicht auf ihn. Ihnen blieb ohnehin nur eine Atempause von wenigen Sekunden, da platzte schon die einäugige Amazone Jocelyn in den Raum, dicht gefolgt von Gunther. Willow lief zum Bibliothekskäfig. Die Tür aus Drahtgeflecht war offen, der Schlüssel steckte im Schloss. Sie zog den Schlüssel ab und sprang hinein.
    »Oz!«, schrie sie.
    Dann kam Oz hereingeschossen und schloss hinter sich den Käfig. Die Tür fiel klirrend zu, und die Vampire prallten mit voller Wucht gegen das Drahtgeflecht. Jocelyn fauchte und spuckte, und Gunther grinste nur und griff nach dem Gitterwerk. Er rüttelte mit aller Kraft daran.
    Es sah nicht besonders stabil aus, wie Willow sehr wohl wusste. Aber es war stabil genug, um ihren Freund am Ausbrechen zu hindern, wenn er sich in einen Werwolf verwandelte, und wenn Oz bei Vollmond nicht ausbrechen konnte, dann würde es diesen Vampiren auch nicht gelingen, in den Käfig einzudringen.
    Das Metall ächzte leise unter der Belastung, aber es hielt stand.
    »Vergesst es«, riet Willow den Blutsaugern. »Ihr habt keine Chance, hereinzukommen.«
    Während die Zwillinge hinter ihnen standen, zerrten Gunther und Jocelyn gemeinsam an dem Käfig. Wieder ächzte das Metall, aber es gab nicht nach. Willow und Oz zogen sich trotzdem für den Fall des Falles in den hinteren Teil des Käfigs zurück.
    »Eigentlich wollte ich ein wenig sticheln, aber ich schätze, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für >Ätsch, ätsch««, gestand Oz. »Wir sollten nicht übermütig werden.«
    »Das... ist nicht unbedingt meine größte Sorge«, gestand Willow. Sie griff nach Oz’ Hand und hielt sie fest, als die Zwillinge näher traten und ebenfalls an dem Käfig rüttelten.
    Plötzlich wurde die Bibliothekstür aufgetreten, und Rachel stand auf der Schwelle. Sie sah wütend aus. »Gunther, Jocelyn«, rief sie zornig. »Grayhewn erweist sich als Versager. Also raus mit euch.«
    Die einäugige Vampirin sah Willow an und lächelte, was ihr Gesicht mit der leeren Augenhöhle noch grausiger erscheinen ließ. »Ich komme wieder, um dich zu trinken, Mädchen«, sagte sie.
    »Das ist... sehr rücksichtsvoll von dir, aber ich möchte dir keine Umstände machen«, erwiderte Willow zögernd.
    »Es macht ihr keine Umstände«, knurrte Gunther. Er warf seine langen, fettigen Haare zurück und folgte Jocelyn aus der Bibliothek.
    Die Kurzhaarzwillinge lächelten nicht. Sie stießen auch keine Drohungen aus. Sie grunzten nicht, knurrten nicht und tobten auch nicht. Stattdessen machten sie sich einfach an die Arbeit, klammerten sich an den Käfig wie die Affen im Zoo und versuchten mit aller Kraft, das Metall aus seinen Verankerungen zu reißen.
    »He«, flüsterte Willow vielsagend. »Wir sind im Bibliothekskäfig.«
    Oz sah sie mit hochgezogener Braue an, und plötzlich verstand er. Sie drehten sich zu den Regalen um, in denen Giles viele seiner alten Bände und Tagebücher und andere Dinge aufbewahrte. Die meisten von Buffys Waffen lagerten in einer Vitrine in seinem kleinen Büro, aber eben nur die meisten. Oz streckte sich und nahm einen Kasten vom obersten Regalbrett. Er und Willow blickten hinein und lächelten.
    Willow zog ein Kruzifix heraus. Die Zwillinge fauchten und wichen für einen Moment von dem Metall zurück. Dann wandten sie die Gesichter ab, als würde grelles Licht sie blenden, rüttelten aber erneut an dem Käfig.
    In diesem Moment entkorkte Oz eine Flasche mit Weihwasser und spritzte es in ihre Gesichter, über ihre Arme und Hände. Die Vampire fauchten und

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