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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Jungs, mit denen Cordelia Chase normalerweise ausging.
    Neugierig und ein wenig besorgt nahm Angel die Verfolgung auf. Fast im selben Moment zog der schlaksige Bursche Cordelia in eine schmale Gasse, die das Sun Cinema vom Restaurant Villa Francesca trennte. Plötzlich alarmiert beschleunigte Angel seine Schritte. Er drängte sich durch die Menschenmenge auf dem Bürgersteig. Jemand beschimpfte ihn, aber Angel ignorierte es und eilte weiter. Als zwei nebeneinander gehende Pärchen den Bürgersteig blockierten, wechselte er auf die Straße.
    Ein Auto hupte ihn an, doch Angel schenkte ihm keine Beachtung. Angel sprang zurück auf den Bürgersteig und lief zu der Gasse, in der Cordelia und ihr Begleiter verschwunden waren. Dutzende von Leuten sahen ihn, mussten gesehen haben, wohin er rannte.
    Die meisten von ihnen hörten wahrscheinlich den schrillen Schrei, der aus der Gasse drang.
    Aber dies war Sunnydale. Niemand versuchte ihn aufzuhalten. Niemand versuchte ihm zu helfen. Sie gingen weiter ihrem Leben nach und kümmerten sich nicht um ihn, nicht um die Gefahr, die in der Gasse lauerte.
    Immerhin war es Frühling. Die Zeit des Glücks und der wieder erwachenden Natur.
    Angel bog um die Ecke des Kinos und stürmte in die Gasse. Cordelia stand mit dem Rücken an der Wand, während ein Vampir ihre Kehle gepackt hielt und sie gierig betrachtete, bevor er sie aussaugte. Ihr Begleiter lag auf dem Boden, mit blutender, wahrscheinlich gebrochener Nase, und kroch jetzt auf allen Vieren rückwärts davon, um von diesem Ort des Grauens zu fliehen und sie allein zurückzulassen.
    Cordelias Augen waren stumpf, starrten blicklos ins Leere. Sie schrie nicht, obwohl er deutlich einen Schrei gehört hatte. Sie schien nicht einmal Angst zu haben. Sie stand einfach da. Bereit zu sterben. Mit einem kehligen Knurren griff Angel in seine Jacke und zog einen Pflock aus der Innentasche. Sein
    Gesicht veränderte sich, verwandelte sich in die Fratze des Vampirs.
    Er sprang mit einem großen Satz über den blutenden Jungen auf dem Boden hinweg. Gerade, als der Vampir sich nach vorn beugte, um seine Nadelzähne in Cordelias attraktiv gebräunte Kehle zu bohren, packte Angel die seelenlose Kreatur an den Haaren und riss ihren Kopf hart nach hinten. Der Vampir stolperte, fiel Angel entgegen. Der packte ihn von hinten an der Kehle, als wollte er ihn erwürgen. Stattdessen hob er den Pflock und rammte ihn ins Herz der Kreatur.
    Sie explodierte in seinen Armen zu Staub und gab den Blick auf eine völlig ausdruckslose Cordelia frei. Sie schien in einer Art Trance zu sein. Angel musterte sie und runzelte die Stirn.
    Dann hörte er den schweren Atem des Jungen, der dafür verantwortlich war, dass Cordelia überhaupt die Gasse betreten hatte. Angel wusste nicht, ob der Bursche etwas mit diesem Vorfall zu tun hatte, aber er wollte Antworten.
    Auf der Straße eilten die Menschen vorbei und blickten stur geradeaus, ohne auch nur einen einzigen Blick in die Gasse zu riskieren. Der Junge kam mühsam wieder auf die Beine und sah sich verängstigt um. Angels Gesicht hatte sich wieder zurückverwandelt, aber der Junge hatte ihn als Vampir gesehen. Er hatte Angst. Er rannte davon.
    »Halt«, befahl Angel.
    Der Junge wurde etwas langsamer. Doch anstatt der Aufforderung nachzukommen, nahm er Reißaus.
    Angel holte ihn kurz vor dem Ende der Gasse ein und zerrte ihn zurück in die Schatten, wo Cordelia an der Wand lehnte, noch immer wie in Trance.
    »Wie heißt du?«, donnerte Angel.
    »H-h-henry. Polk. Wirst du mich töten? Bitte, tu mir nichts«, bettelte der Junge.
    Angel beantwortete die Frage zunächst nicht. Stattdessen riss er Henry hoch, bis der Junge trotz seiner Größe auf den Zehenspitzen stehen musste, und deutete auf Cordelia.
    »Was ist mit ihr passiert?«
    »Sie war schon so, als sie mir über den Weg lief«, schluchzte Henry. »Ich schwöre es, Mann. Ich schwöre es. Ich habe nichts damit zu tun. Ich meine, sie ist Cordelia Chase, verstehst du? Ich habe sie schon seit Jahren aus der Ferne bewundert. Sie war immer unerreichbar für mich. Und dann sehe ich sie so herumlaufen, als würde sie, ich weiß nicht, als würde sie einen Freund brauchen.«
    Wut kochte in Angel hoch, und er kniff finster die Augen zusammen.
    »Du hast sie also in diesem Zustand gesehen, völlig hilflos, und dir gedacht, schaff sie in diese Gasse und sei ihr Freund, was?«, grollte er.
    »Nein, hör zu, so war es nicht...«
    »Wenn sie bereits in diesem Zustand war«, fragte

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