Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
Vom Netzwerk:
brüllten vor Schmerz und Zorn und zogen sich ein paar Meter zurück.
    Oz hatte ihnen den Rücken zugedreht, sodass er nicht die Wut in ihren gelben Augen und ihre gefletschten Vampirzähne sah, die in diesem Moment größer und gefährlicher wirkten als je zuvor. Sie begutachteten ihre rauchenden Verbrennungen und warfen Oz und Willow alle paar Sekunden hasserfüllte Blicke zu.
    Sie bemerkten nicht einmal, wie sich Oz jetzt mit der schussbereiten Miniarmbrust umdrehte.
    »He«, sagte Oz.
    Die Zwillinge blickten auf.
    »Ihr hättet etwas höflicher sein sollen«, tadelte Willow sie freundlich.
    Dann schoss Oz einen hölzernen Bolzen in das Herz des linken Zwillings. Er grunzte und explodierte in einer Staubwolke, die seinen Bruder blendete. Als der überlebende Vampir wutentbrannt herumfuhr, um sich erneut auf den Käfig zu stürzen, hatte Oz die Waffe mit einem weiteren Bolzen geladen. Der Vampir sah ihn, starrte für einen Moment die Waffe an und wich dann zurück, während er sie mit mörderischen Blicken bedachte.
    »Irgendwie machen mich diese Blicke nervöser als Jocelyns Drohungen«, flüsterte Willow Oz zu.
    Er nickte nur und stieß zischend Luft zwischen den Zähnen aus. Plötzlich weiteten sich Willows Augen vor Staunen.
    »Oh, nein«, sagte sie. »Buffy!« Sie hielt den Käfigschlüssel hoch, steckte ihn durch das Drahtgeflecht und versuchte, das Schloss zu erreichen, um sie zu befreien.
    »Nicht, dass ich Fachmann für lebensgefährliche Situationen bin«, sagte Oz, »aber ist das wirklich klug?«
    »Wir haben keine Wahl«, wehrte Willow ab.
    »Da hast du wohl Recht«, nickte Oz.

    »Buffy, lass dich nicht von ihm anfassen!«, schrie Pike.
    »Komisch«, erwiderte Buffy. »Das sagt meine Mutter auch immer.«
    Grayhewn stürzte sich auf Pike, der nach rechts auswich und den Korridor hinunterrannte, um den Dämon von Giles wegzulocken. Buffy ließ sich fallen, rollte ihm aus dem Weg und landete zielsicher neben Giles. Sie musterte ihn kurz, vergewisserte sich, dass er noch atmete, und sprang dann auf, um sich dem Dämon entgegenzustellen.
    Er hatte kein Interesse an ihr. Nicht das geringste. Sie mochte die Jägerin sein, aber seine Vendetta galt Pike. Das Wesen war eine der seltsamsten Kreaturen, die Buffy je gesehen hatte: wie eine Granitstatue, von menschlicher Hand aus einem Block gemeißelt und modelliert. Aber die Art, wie es sich bewegte, und die dumpfen, knirschenden Geräusche, die seine Bewegungen begleiteten, verblüfften sie. Es war aus Stein. Bevor sie es gesehen hatte, hatte sie sich vorgestellt, dass es sich langsam und unbeholfen fortbewegen würde. Was ganz und gar nicht der Fall war. Grayhewn war vielleicht nicht das schnellste Geschöpf, das sie bisher gesehen hatte, aber seine Bewegungen waren geschmeidig und tödlich.
    »Pike, lauf weg!«, rief sie, während ihn der Dämon den Gang hinunter verfolgte.
    Wenn er einfach weitergerannt wäre, hätte er ihm wahrscheinlich entkommen können. Aber stattdessen wandte er sich zur Seite und riss die Tür zu einem Klassenraum auf, als sich der Dämon erneut auf ihn stürzte. Sein Oberkörper brach durch das Glasfenster der Tür, und Pike duckte sich, um zu verhindern, dass er von seinen Händen berührt wurde. Dann drückte er die Tür gegen die Wand und klemmte den Dämon ein. Einen Moment später lief er in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, und Buffy rannte ihm entgegen.
    »Lass uns Giles holen und dann von hier verschwinden«, keuchte er. »Es ist zu gefährlich, gegen ihn zu kämpfen. Du kannst ihm nicht nahe genug kommen, um ihn zu verletzen, ohne ihm so nahe zu kommen, dass er dich berühren kann.«
    Buffy war fast bereit, dem zuzustimmen - sich zurückzuziehen und den Kampf später wieder aufzunehmen, wenn sie herausgefunden hatten, wie sich die Kreatur bezwingen ließ -, als der Dämon knirschend aufbrüllte und sich erneut auf sie stürzte.
    »Lauf!«, stieß Buffy hervor und schob Pike aus dem Weg. Auf beiden Seiten des Korridors standen Spinde. Buffy streckte die Hand aus, packte den Griff des nächstbesten Spindes und zog mit aller Kraft daran. Das Schloss zerbrach, die Tür schwang auf, und Buffy riss sie aus den Angeln.
    »Pike!«, knirschte Grayhewn. »Du hast meine Gefährtin getötet, Junge. Jetzt werde ich dich und deine Gefährtin töten.«
    Der Dämon griff nach ihnen. Buffy runzelte die Stirn, riss die Spindtür hoch und wehrte die Attacke ab, schlug seine Hände zur Seite. Grayhewn brüllte wieder und fuhr zu ihr

Weitere Kostenlose Bücher