Suenden der Vergangenheit
ihm?«, fragte Angel und nickte Richtung Pike.
Buffy senkte den Blick und schluckte. »Ein Steindämon hat ihn berührt«, brachte sie mühsam hervor.
»Das tut mir Leid«, sagte Angel.
Sie sah ihm in die Augen, und was sie dort fand, war Schmerz und sie wusste, dass er es ehrlich meinte. Ihr Schmerz war auch seiner. Sie wusste dies, weil es auch umgekehrt der Fall war.
»Also, was wolltest du sagen?«, fragte sie.
Angel schüttelte den Kopf, zog für einen Moment die Brauen zusammen, ließ dann eine der Schwingtüren zufallen und griff in den Korridor. Einen Augenblick später zog er Cordelia an der Hand in die Bibliothek. Buffy wollte schon fragen, was das alles zu bedeuten hatte, doch dann bemerkte sie den Ausdruck auf Cordelias Gesicht. Oder vielmehr das Fehlen jedes erkennbaren Ausdrucks.
»Cordy?«, sagte Buffy, als sie auf sie zutrat.
Aber Cordelia reagierte nicht einmal auf ihren Namen. Angel steuerte sie sanft zu dem Schreibtisch, auf dem Pike lag, und rückte einen Stuhl heran. Er drückte Cordelia auf den Stuhl, und sie setzte sich.
»Ich habe sie in dieser Verfassung in der City gefunden«, erklärte Angel.
»Nun«, sagte Buffy nüchtern, »ich frage mich, ob es nicht eine Verbesserung ist. Von den Leuten in Oz hat sich auch keiner beschwert, als die Hexe verbrannt wurde.«
Angel nickte. »Sicher. Aber die Freude darüber, dass Cordelia endlich einmal den Mund hält, lässt nach ein paar Minuten nach, und dann ist es nur noch gespenstisch.«
»Moment«, sagte Buffy und drehte sich zu ihm um. »Als du hereinkamst, sagtest du...«
»Dass ich eine Erklärung wüsste, zumindest für einige Dinge«, bestätigte Angel.
Die Schwingtür der Bibliothek flog auf, und Willow und Oz platzten herein, die Arme voller Utensilien aus dem Biolabor - darunter ein Becherglas, ein Bunsenbrenner und ein paar andere Dinge, von denen Buffy nur hoffen konnte, dass es sich dabei nicht um die Schweineföten handelte, die sie im ersten Semester hatte sezieren müssen - sowie einige Einmachgläser mit Kräutern und eine Reihe weniger gesund wirkende Sachen, die vermutlich aus Willows Spind stammten.
»Aus dem Weg, Leute, wir haben eine Menge Arbeit vor uns!«, erklärte Willow und drängte sich an Angel vorbei. Dann blieb sie stehen und schwieg für einen Moment. »Oh, hallo, Angel.« Eine weitere Pause. Willow blickte von Buffy zu Pikes regloser Gestalt und wieder zu Angel. »Ah. Hallo, Angel«, sagte sie erneut.
»Das sagtest du bereits«, erinnerte Buffy, wieder von der Verlegenheit erfüllt, die sie bei Angels Eintreten gespürt hatte.
»Und Cordelia«, eröffnete Oz Willow, während er seine Sachen rund um Pike auf den Tisch legte. »Hier ist echt was los.«
Willow musterte Cordelia und runzelte die Stirn. »Was ist mit ihr?«
»Deine nächste Patientin, Doktor Rosenberg«, erklärte Buffy.
»Hexendoktor Rosenberg«, korrigierte Oz.
Willow lächelte geschmeichelt. »Das gefällt mir«, sagte sie. Dann blickte sie zu Buffy hinüber, öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen, und schüttelte dann den Kopf. »Nein, wir haben keine Zeit für Erklärungen.« Dann riss Willow Pikes Hemd auf.
Hexendoktor Rosenberg zuckte bei dem Anblick, der sich ihr bot, mit keiner Wimper, aber Oz gab ein leises »Wow« von sich. Buffy fuhr zusammen und wandte sich ab. Pikes gesamte linke Seite bestand jetzt aus Stein, und der Prozess schritt weiter voran, befiel den Unterleib und den Hals. Willow drehte seinen Kopf ein wenig, und sie sahen, dass sich auch die linke Seite seines Gesichtes in Stein verwandelt hatte. Nur das Auge war verschont geblieben; es war offen und starrte blicklos ins Leere, während das andere geschlossen war.
»Oh, Gott«, murmelte Buffy. Pike erinnerte sie an den Schurken Two-Face aus den
Batman-Comics. »Willow, du musst ihm helfen.«
Angel trat hinter Buffy und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie drehte sich um, noch immer von widersprüchlichen Gefühlen zerrissen, aber sie brauchte ihn jetzt so dringend, dass sie in seine Umarmung floh. Er hielt sie einen Moment lang fest, und dann hatte sich Buffy wieder so weit in der Gewalt, dass sie sich wieder an Willow wenden konnte.
»Also, was wollt ihr tun?«, fragte sie, als Oz das mit Wasser gefüllte Becherglas über dem Bunsenbrenner erhitzte und Willow einige hässliche Ingredienzen auf dem Tisch ausbreitete.
»Ihm helfen«, erwiderte Willow knapp. »Angel, geh in Giles’ Büro und bring mir die Katholische Dämonen-Konkordanz. Oz, du
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