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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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sie.
    Seine Augen öffneten sich flatternd, »He, Buffy«, krächzte er. »Hast du Giles zurückgeholt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich werde es tun.«
    Pike nickte mühsam.
    »Was ist mit Grayhewn? Warum ist er gegangen? Ich glaube, er ist aus dem
Entführt-Giles-Programm ausgestiegen, als er dich sah«, sagte sie.
    Pike lächelte matt. »Der Kerl hatte keinen Grund zu bleiben«, sagte er nur. Dann hob er seine linke Hand, und Buffy sah, was er meinte, sah den langen Streifen Haut an Pikes rechtem Unterarm, der sich in Stein verwandelt hatte.
    »Er hat mich berührt«, sagte Pike. »Und es breitet sich aus.«

8

    In den Siebzigern waren die Catalina Road und die angrenzenden Straßen das Mittelschichtviertel in Sunnydale gewesen: kleine, moderne Einfamilienhäuser. Aber das war ein Vierteljahrhundert her. Jetzt, zur Jahrtausendwende, war sie nur eine weitere heruntergekommene Straße, gesäumt von schäbigen Häusern, die dringend einen neuen Anstrich, eine gründliche Sanierung oder in einigen Fällen eine Planierraupe brauchte. Potenzielle Käufer zogen ältere Häuser vor, die in einem besseren Zustand waren, oder etwas Helles, Glänzendes und Neues.
    Aber so etwas war in der Catalina Road nicht zu finden.
    Xander und seine Familie wohnten nicht weit entfernt und verfügten auch über kein nennenswertes Vermögen. Doch sein Vater ließ alle paar Jahre die Peitsche knallen, und die Familie strich dann gemeinsam das Haus. Seine Eltern hatten sich immer um die Pflege des Gartens gekümmert, selbst wenn sie sich während der Arbeit anschrien. Ihr Haus war nicht gerade ein Palast, aber zumindest lag es nicht in der Catalina Road.
    Karen Blaisdell wohnte in der Catalina Road Nummer neunundzwanzig, was im Vergleich zu den Nachbargebäuden ohne weiteres als Cordelias Haus hätte durchgehen können. Der Rasen war frisch gemäht, die Fassade frisch gestrichen, die Vordertreppe vor kurzem erneuert worden. Und ein niedriger, funkelnagelneuer Maschendrahtzaun umgab das Grundstück. Beim Anblick dieses Zaunes war Xander hundertprozentig davon überzeugt, dass das Gebäude von einem Hund bewacht wurde, irgendeinem bösartigen, geifernden Biest, das selbst Oz zu Tode hetzen würde, wenn er ihm bei Vollmond über den Weg laufen sollte.
    Aber als er die Nummer einunddreißig passierte und an Miss Blaisdells Zaun vorbeischlenderte, stellte Xander überrascht fest, dass es nirgendwo ein Zeichen von dem erwarteten Bluthund gab. Keine Hundehütte. Keine Kette oder Zwinger. Keine zernagten Frisbees oder Gummiknochen.
    Normalerweise hatte Xander Harris nicht solches Glück, doch diesmal war es ihm hold. Er sprang über den Zaun und rannte so leise er konnte zur Ecke des Hauses. Miss Blaisdells Auto stand in der Auffahrt, und im Innern brannte Licht. Also war sie wohl daheim. Was ein weiterer glücklicher Umstand war. Er wollte Buffy und die anderen nicht enttäuschen. Sie versuchten herauszufinden, warum sich Giles - selbst für seine Verhältnisse - so merkwürdig aufführte, und er wollte seinen Teil dazu beisteuern.
    Und wenn dieser Teil es erforderlich macht, dass ich durch das Schlafzimmerfenster einer wunderschönen, kurvenreichen Superbraut spähen muss, die zufälligerweise eine Vertretungslehrerin ist, nun, dann werde ich dieses Opfer wohl bringen müssen.
    Zumindest redete er sich das ein. Unglücklicherweise erkannte Xander mit einiger Enttäuschung, dass die Aussicht auf einen Blick durch Miss Blaisdells Fenster - obwohl er sogar den ausdrücklichen »Befehl« dazu hatte - bei weitem nicht so aufregend war, wie er es als Dreizehnjähriger empfunden hätte. Um genau zu sein, er war nervös, sogar verlegen. Der Erregungsfaktor war gegeben, keine Frage - schließlich war er ein junger Mann -, aber irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass es falsch war. Einfach... falsch.
    Xander hatte einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht, als er von Fenster zu Fenster schlich und versuchte, einen Blick auf Miss Blaisdell zu erhaschen. Er konnte es nicht an der Vorderfront probieren, aber an den Seiten standen genug Bäume und Büsche, um ihm Deckung zu geben. Außerdem war es inzwischen dämmerig genug, dass er ziemlich sicher sein konnte, nicht von den Nachbarn oder den Insassen vorbeifahrender Autos entdeckt zu werden, wenn er seine
    Spionageaktion auf die Rückfront und die Seiten des Hauses beschränkte.
    Eine perfekte Nacht zum Spannen, dachte er unbehaglich.
    Irgendwo weiter die Straße hinunter bellte ein Hund los, und

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