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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Schmerz in seinen Nieren wühlte, und er war dankbar, dass sie ihren Tritt nicht höher angesetzt und ihm keine Rippen gebrochen hatte.
    Seine Augen öffneten sich flatternd, und für einen Moment sah er mehrere Vampire über sich stehen. Der Dämon schien bereits in dem Gebäude verschwunden oder seines Weges gegangen zu sein. Jocelyn, Rachel und der andere, der Dünne, Langhaarige namens Gunther, sie alle beugten sich über ihn und starrten ihn an.
    Rachel riss sein Hemd auf. Giles blinzelte, und er sah nicht, wie Jocelyn zum Schlag ausholte, ihre Klauen über seine Brust kratzten und ihm tiefe Schnitte zufügten, aus denen das Blut quoll. Giles schrie und riss die Augen weit auf, und in diesem Moment erkannte er, dass es Jocelyn gewesen sein musste, denn sie leckte sich das Blut von den langen Fingernägeln.
    »Das hat wehgetan«, sagte sie zu ihm. »Und es ist erst der Anfang.«
    Er war kaum in der Lage, die Augen offen zu halten oder sich auf irgendetwas zu konzentrieren, als sie ihn in das große Gebäude zerrten. Aus irgendeinem Grund hatte seine Konzentrationsfähigkeit weiter nachgelassen. Sie führten ihn durch einen langen, von Türen gesäumten Korridor. Am Ende des Korridors befand sich eine schwere, hölzerne Doppeltür.
    Rachel öffnete sie.
    Gunther stieß Giles hinein in die Dunkelheit.
    Er prallte gegen einen langen Holztisch, um dann, von Schwindel übermannt, langsam zu Boden zu sinken. Die Tür fiel krachend ins Schloss, und er hörte, wie sie verriegelt wurde. Nur mit Mühe konnte er den überwältigenden Brechreiz unterdrücken. Er lag auf dem Boden und schloss die Augen.
    Seufzend versuchte er zu denken, versuchte verzweifelt, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Wenn er nicht denken konnte, würde er hier niemals wieder herauskommen. Er zwang sich, die Augen zu öffnen.
    Dort in der Dunkelheit, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, lag der kalte Leichnam einer Frau, die toten Augen weit aufgerissen, das weiche Fleisch der Kehle von zwei gezackten, blutigen Bissmalen punktiert.
    Es gab noch mehr Leichen in diesem Raum.
    Trotz seiner Benommenheit fragte sich Giles, wie lange sie schon tot waren. Oder ob die Vampire zurückkommen würden. Und wenn ja, wie viel Zeit ihm noch blieb.

9

    Nachdem sie zum zweiten Mal an Karen Blaisdells Haus vorbeigefahren waren - ohne irgendeine Spur von Xander zu finden -, steuerte Angel Oz’ Transporter ein Stück weiter an den Straßenrand, löschte die Scheinwerfer und stellte den Motor ab. Für einen Moment blieben sie sitzen und hörten, wie der Motor tickend abkühlte.
    »Ihm geht es gut«, sagte Angel zu Buffy. »Wahrscheinlich ist er nicht einmal hier gewesen.«
    Buffy warf ihm einen Seitenblick zu. Es war eigentlich nicht Angels Art, sie mit hohlen Worten zu trösten, und dass er es jetzt versuchte, gefiel ihr nicht. Von anderen Menschen ließ sie es sich manchmal gefallen, sich Hoffnung machen zu lassen, auch wenn es keine gab. Aber nicht von Angel. Vor allem nicht, wenn sie beide wussten, dass Xander Buffy niemals enttäuschen würde, wenn sie ihm einen Auftrag gab, zumal es in diesem Fall um die Rettung von Giles ging.
    So lautlos wie möglich stiegen Buffy und Angel aus dem Transporter und schlossen leise die Türen hinter sich. Angel steckte Oz’ Schlüssel ein, und sie gingen die Straße hinunter zu Miss Blaisdells Haus.
    »Wie willst du es anstellen?«, flüsterte Angel »Wenn sie nicht der Glamourdämon ist, könntest du bei ihr klingeln und... «
    »Sie ist der Dämon«, unterbrach Buffy überzeugt. »Und wir haben keine Zeit, einen Plan auszuklügeln. Wenn es eine Hintertür gibt, dringen wir durch sie ein. Wenn nicht, dann von vorn.«
    Buffy rannte schnell und leise zur Rückseite des Hauses, dicht gefolgt von Angel. Hinter einem kleinen Fenster brannte Licht, und Buffy konnte durch die Scheibe einige Küchenschränke erkennen. Da war eine Tür, die offenbar in die
    Küche führte. Die Vorstellung, mitten in der Nacht die Tür einer Lehrerin einzutreten und in ihr Haus einzudringen, gefiel ihr nicht besonders.
    Bis sie an all die Menschen dachte, denen diese Kreatur, diese Glamourdämonin, bereits Schaden zugefügt hatte. Es musste Miss Blaisdell sein. Sie war sich dessen sicher. Und falls sie sich irrte, nun... es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich Ärger einhandelte.
    Sie wollte weitereilen, aber Angel legte ihr seine starke Hand auf die Schulter, und Buffy blieb stehen und warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Ich

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