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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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geschmeidig auf und strich ihr Nachtgewand mit einer Sorgfalt glatt, die geradezu absurd wirkte.
    Dann setzte sie sich aufs Bett und lächelte Angel an, machte aber keinen Versuch, seinen Blick festzuhalten oder gar näher an ihn heranzurücken.
    »Ich weiß nicht, wer mich angeheuert hat«, behauptete sie. »Aber es war ein Vampir. Ich habe sein Gesicht nicht deutlich sehen können, weil er eine Art Kapuze trug. Ich war ohnehin in der Gegend. Ich kam gerade aus L. A., obwohl ich dort nicht lange geblieben bin. Jedenfalls hat er mir ein paar Schmuckstücke angeboten, ziemlich alte Klunker, denen ich einfach nicht widerstehen konnte. Und ich sollte dafür nur ein Opfer seiner Wahl aussaugen, es aber nicht töten. Mein bluttrinkender Freund war in dieser Hinsicht sehr deutlich. Er wollte Rupert lebend haben.«
    »Nun, immerhin etwas«, sagte Buffy mit einem Blick zu Angel.
    Die Glamourdämonin lachte. »Du missverstehst mich, süßes Mädchen«, sagte sie. »Er ist entschlossen, Giles irgendwann zu töten. Aber vorher will er den Mann leiden sehen.«
    Buffy spürte, wie sich ihre Kehle zusammenschnürte, und sie musste schlucken, bevor sie weitersprechen konnte.
    »Und die anderen?«, fragte sie schließlich.
    Die Dämonin verdrehte die Augen und schaukelte vergnügt auf dem Bett hin und her. Nach Buffys Meinung amüsierte sie sich viel zu gut. Buffy funkelte sie an und wandte sich dann an Angel.
    »Wenn sie das nächste Mal lächelt, brichst du ihr das Genick«, wies Buffy ihn an.
    Diesmal war es Angel, der lächelte. Die Glamourdämonin wurde plötzlich todernst.
    »Bitte«, sagte sie. »Ihr ward ein Ärgernis. Du und deine kleine Truppe von Versagern, die den Wächter beschützen wollten - einfach lächerlich. Ich habe Cordelia und dann Xander hypnotisiert, weil sie nützlich für mich waren.«
    »Und Snyder?«, fragte Buffy und verengte die Augen. »Hat dir dein mysteriöser Vampir X den Auftrag gegeben, auch ihn auszusaugen?« »Ganz und gar nicht«, erklärte die niedere Dämonin. »Ich konnte nicht genug von Giles’ Gedanken und Gefühlen, nicht genug von seiner Seele trinken, um satt zu werden. Snyder war eine Art Vorspeise für mich. Sehr schmackhaft und so leicht zu übertölpeln. Ich musste seine Gedanken nur geringfügig manipulieren, damit er nicht sah, was er nicht sehen sollte. Ein widerlicher kleiner Kerl, dein Mr. Snyder. Sei nicht überrascht, wenn er sich irgendwann als Dämon entpuppen sollte.«
    Buffy baute sich vor ihr auf. »Aber sie sind frei?«, fragte sie. »Sie alle? Vielleicht hast du nur Xander von deinem Bann befreit.«
    »Du meinst, du traust mir nicht?«, fragte die Glamourdämonin, und für einen Moment blähten sich ihre Lippen wieder zu grotesker Größe auf.
    Offenbar wagte sie nicht zu lächeln.
    »Letzte Frage. Von ihr hängt alles ab. Bereit?«, fragte Buffy. »Wo ist Giles?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte die Glamourdämonin.
    Woraufhin Angel die Kreatur an den Haaren packte und ihren Kopf nach hinten riss. Er beugte sich über sie, blickte ihr direkt in die Augen, und sein Gesicht verwandelte sich in die raubtierhafte, gelbäugige Fratze des Vampirs.
    »Ich frage mich, ob du mit zerfetztem Gesicht wohl noch verführerisch genug bist, um deine Opfer zu betören«, sagte er ruhig.
    Und die Dämonin flehte. »Bitte«, winselte sie. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe das Gesicht des Vampirs nie gesehen. Es könnte jeder sein. Ich weiß nicht, wo Giles ist.«
    »Aber du bist sicher, dass er frei von deinem Einfluss ist?«, fragte Angel.
    »Ja!«, rief die Glamourdämonin.
    Buffy und Angel wechselten einen langen Blick. Dann wies Buffy auf die Kreatur.
    »Sperr sie in den Keller«, befahl sie Angel.
    Die heißblütige Dämonin versuchte nicht einmal zu protestieren, sondern ließ bloß den Kopf hängen und seufzte.
    »Wenn wir Giles gefunden haben, werden wir dich befreien, und du kannst die Stadt verlassen. Aber wage dich ja nie wieder auch nur in die Nähe von Sunnydale. Du hast mir in den letzten Tagen eine Menge Kopfschmerzen bereitet. Und man nennt mich nicht umsonst die Jägerin.«
    Dann wandte sie sich ab und ging aus dem Zimmer, überließ es Angel, sich um die Glamourdämonin zu kümmern, während sie unten nach Xander sah. Es war schön, zumindest die Hoffnung zu haben, dass Giles vom Einfluss der Dämonin befreit war, aber das war nicht genug. Bei weitem nicht.
    Buffy war hin und her gerissen zwischen ihrer Sorge um Giles’ Sicherheit und dem Wissen, dass Pike

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