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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Philip besser oder schlechter geht.«
    Das Bad befand sich nicht weit von der Zimmerflucht des Kranken entfernt. Es erinnerte Lena an das Bad in Mikhails Haus, auch wenn es nur ein einziges quadratisches Becken gab. Der Boden bestand aus weißem Marmor, das Becken selbst war mit glasierten hellblauen Fliesen gekachelt, die zum Grund hin immer dunkler wurden und somit den Eindruck von Tiefe vermittelten. Die Wände waren mit kunstvollen Wandmalereien und seltsamen Symbolen bedeckt. Diesmal waren es keine Wesen mit Tierköpfen, sondern Menschen, die am Fluss Papyrus schnitten, Nilpferde jagten oder auf kleinen Barken segelten.
    »Es ist wunderschön«, hauchte Lena.
    »Ja«, bestätigte Anuket. »Die schönsten Bäder gibt es im Palast und im Tempel der Isis.« Dann wies sie auf eine Holzbank, auf der Badetücher, Salbentiegel und sogar ein Stück parfümierte Seife lagen. Ein unerhörter Luxus in einer Stadt inmitten der Wüste!
    »Hier kannst du deine Kleidung ablegen. Ich hole dir ein frisches Gewand.« Und schon war das Mädchen verschwunden.
    Lena entkleidete sich und löste das Tuch, das ihr Haar verhüllte. Überall haftete der feine rote Staub, der sich nicht abschütteln ließ. Höchste Zeit für ein Bad. Sie griff nach der Seife und stieg ins Wasser. Sehr angenehm, nicht zu heiß, aber auch nicht kalt. Genau richtig, um Entspannung und Erfrischung zu finden. Lena roch an der Seife. Sie duftete nach exotischen Blumen. Eine seltsame Umgebung. So voller Zauber. Auf den ersten Blick mochte sie alle Träume erfüllen, doch dahinter schien sich eine andere Welt zu verbergen. Eine Welt, die deutlich düsterer war. Welchen Grund mochte es sonst geben, dass der strahlende, von allen bejubelte Herrscher Sethemhat gegen das Verlöschen seiner Seelenflamme angekämpft hatte, während er von den Gesetzen Djeseru-Sutechs sprach?
    Lena ließ sich im Wasser zurücksinken, tauchte ihr Haar unter und schäumte sich mit der Seife ein. Der angenehme Blütenduft erfüllte die Luft.
    Auf schwer zu beschreibende Weise erinnerte Sethemhat sie an Philip. An jenen Philip, wie sie ihn bei ihrer ersten Begegnung erlebt hatte. Ein stolzer, schöner Mann, den scheinbar nichts erschüttern konnte. Doch dahinter verbarg sich ein düsteres Geheimnis, das ihn beinahe zerbrochen hätte. Welches Geheimnis mochte Sethemhat hüten? Lena versuchte sich an alles zu erinnern, was sie über Ägypten wusste. Ihr fiel die Geschichte von Joseph ein, der von seinen Brüdern verkauft wurde und in Ägypten zum engsten Berater des Pharaos aufstieg. Oder die von Moses, der sein Volk aus der Knechtschaft des Pharaos führte. In allen diesen Erzählungen wurden die Ägypter zwar als Götzendiener beschrieben, waren aber dennoch weniger verderbt als die Bewohner anderer heidnischer Städte, die Lena aus dem Alten Testament kannte.
    Gottes Wege sind unergründlich, dachte sie noch einmal, ehe sie ihr Haar erneut untertauchte, um den Seifenschaum und den letzten roten Staub herauszuwaschen.
    Anuket kehrte zurück, ein Kleiderbündel über dem Arm. Als sie Lena in dem Becken sah, erstarrte sie.
    »Was ist mit dir?« Lena fuhr sich mit den Händen durch das nasse Haar.
    »Du hast Sonnenhaar! Wie die erste Trägerin des Zeichens der Isis.«
    »Sonnenhaar?«, wiederholte Lena erstaunt. »Du meinst, weil es blond ist? Bei uns haben viele Menschen solches Haar. Hast du Witold nicht gesehen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Warum verbirgst du dein Haar dann, wenn es nichts Besonderes ist?«, fragte sie.
    »Weil es bei uns üblich ist, dass eine verheiratete Frau ihr Haar verhüllt. Nur Jungfern tragen es offen.«
    »Dann möchtest du es weiterhin verbergen?«
    Anukets Frage brachte Lena in Verlegenheit. Es war für sie stets selbstverständlich gewesen, aber dem Tonfall des Mädchens entnahm sie, dass sie offenbar etwas Ungehöriges forderte.
    »Es ist bei uns so üblich«, wiederholte sie zögernd.
    »Bei uns nicht«, entgegnete Anuket. »Jedenfalls nicht in Djeseru-Sutech. In der Wüste, da mag eine Kopfbedeckung Schutz bieten, aber hier gebührt ein Tuch oder eine Haube einzig den Vornehmen, wenn sie zu feierlichen Anlässen erscheinen.«
    »Du meinst also, ich maße mir etwas an, das mir in dieser Welt nicht zusteht?«
    »Das … das habe ich nicht gesagt.« Anuket trat zwei Schritte zurück und hob beschwichtigend die Hände, doch gerade diese Geste bewies Lena, dass sie genau das dachte.
    Eine Weile war sie unschlüssig. Sollte sie sich über die Sitten

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