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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Schuld, seine Sünde. Weil er nicht wahrhaben wollte, dass die Toten nur noch Gott gehören, dass sie niemand zurückholen kann.« Er verbarg das Gesicht abermals in den Händen.
    Lena nahm Bertram sanft in die Arme. »Es war nicht dein Verschulden, glaub mir. Kein Mensch hat die Macht, einen anderen zu verfluchen. Nur Gott entscheidet. Ritter Hermann missachtete aus Verzweiflung alle göttlichen Gesetze, dafür traf ihn die Strafe. Doch vielleicht war sie auch eine Erlösung.«
    »Eine Erlösung? Ist es eine Erlösung für einen Mann, halbseitig gelähmt das Krankenlager nicht mehr verlassen zu können?«
    »Manchmal ist es das, Bertram. Nicht in der Jugend, wenn man noch voller Kraft ist. Aber Ritter Hermann blickte schon auf ein halbes Jahrhundert voller Lebenskraft zurück. Der Tod seiner Geliebten brachte ihn anscheinend um den Verstand, sonst hätte er so etwas nicht getan. Dafür nahm ihm Gott die Beweglichkeit seines Körpers. Vielleicht schenkte dieser Zustand ihm die Möglichkeit, zu seinem Seelenheil zurückzufinden und eine andere Form der Liebe und Mildtätigkeit zu erfahren, als es die reine Fleischeslust ist.«
    »Ich hatte mir geschworen, mich niemals von der Fleischeslust verführen zu lassen«, flüsterte Bertram. »Ich hatte ja gesehen, wohin sie einen Mann treiben kann. Aber ich war zu schwach.«
    »Du hast bereut, und dir wurde Absolution zuteil. Doch du solltest die Lust nicht grundsätzlich verurteilen, Bertram. Oder willst du dich einem Orden anschließen?«
    »Einem Orden?« Bertram riss die Augen auf. »Nein, das Kloster ist nichts für mich.«
    »Wenn dem so ist, dann solltest du der Liebe nicht entsagen. Wie willst du sonst jemals eine Gemahlin glücklich machen?«
    »Wie kann ich eine Frau glücklich machen, indem ich Sündiges von ihr verlange?«, brachte er verzweifelt hervor.
    »In der Ehe ist es keine Sünde, sondern eine heilige Pflicht. Gott sagt: Seid fruchtbar und mehret euch.«
    Bertram senkte den Blick.
    »Und im Übrigen willst du mir doch nicht etwa einreden, dass es dir in Theas Armen nicht gefallen hat, oder?« Lena zwinkerte Bertram so keck zu, dass der Junge errötete. Dann erhob sie sich und ließ ihn mit seinen Gedanken allein.

    41. Kapitel    
    N achdem Lena Bertram gefolgt war, zogen sich auch alle übrigen Besucher aus Philips Krankenstube zurück. Nur Thea blieb. Sie hatte lange mit sich gerungen, ob sie warten wollte, bis sie mit ihm allein war, um ihm die Frage zu stellen, die sie so bewegte. Doch zugleich wusste sie, dass sie andernfalls niemals eine Antwort erhalten würde. Und sie musste eine Antwort bekommen, mochte diese noch so schmerzlich sein.
    Philip hatte die Augen geschlossen, lange Gespräche strengten ihn noch immer an.
    Thea zog sich einen Stuhl heran und nahm Platz. »Philip?«
    Er öffnete die Augen. »Du bist noch hier?«
    Sie nickte. »Beantwortest du mir eine Frage?«
    »Wenn ich es kann.« Er tastete nach dem kleinen Wasserschlauch, und Thea half ihm beim Trinken. Er nahm einige Schlucke und reichte ihr den Schlauch zurück.
    »Warum hattest du nie den Mut, mir zu sagen, dass ich nicht gut genug für dich war?«, fragte sie schließlich. »Warum musstest du dich mit Geld loskaufen?«
    Aus seinen Augen blitzte Überraschung. Echte Überraschung. Er war viel zu geschwächt, um sich zu verstellen.
    »Wie kommst du darauf, dass du nicht gut genug warst?«
    »Du hast Lena geheiratet. Die vollkommene Gattin für einen Grafen. Stets selbstbeherrscht, von vollendetem Benehmen, aus tadelloser Familie.«
    Philip schloss die Augen. Schon befürchtete Thea, er wolle sich einer Antwort entziehen, aber dann sprach er doch.
    »Als ich Lena auf Burg Birkenfeld zum ersten Mal sah, wollte ich weder das Erbe meines Vaters antreten, noch war ich auf Brautsuche. Ich befand mich auf der Flucht.«
    »Wovor? In deiner Heimat hattest du doch nichts zu befürchten. Niemand sah im Tod deines Vaters etwas anderes als einen tragischen Unfall.«
    »Niemand außer mir«, antwortete Philip. »Es gab eine Zeit, da war mir das Leben nur noch eine Last, und ich wäre gern gestorben. Beinahe hätte ich den Tod gefunden – wäre Said nicht gewesen.«
    »Das erklärt mir nicht, warum du dich für Lena entschieden hast.«
    »Und gegen dich, das willst du doch hören, nicht wahr?«
    Thea nickte.
    Philip zögerte eine Weile. »Es gab eine Zeit, da hätte ich mir ein Leben mit dir vorstellen können, da hast du meine Seele berührt. Aber jedes Mal, wenn ich dich darauf

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