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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Unliebsames ins Gesicht gesagt hatten. Das hatte die Männer zum Schweigen gebracht, aber die Wahrheit der Worte hatte Bestand gehabt. War sie wirklich für die Wahrheit bereit gewesen? Oder hatte sie in ihrem Innersten doch noch gehofft, dass Philip ihr seine Liebe offenbarte?
    Nein, dachte sie bei sich. Hätte er das getan, wäre er ein Schwächling gewesen, den ich nicht mehr achten könnte. Aber er ist kein Schwächling.
    Wieder einmal erinnerte sie sich an Gundulas Prophezeiung. Er würde an ihrer Seite kämpfen, wenn sie fände, was ihr bestimmt sei, aber er würde nicht bei ihr bleiben.
    Was mir bestimmt ist, dachte Thea bitter. Und nicht das, was ich mir wünsche.
    Sie wanderte ruhelos durch die Straßen von Djeseru-Sutech, blind für das Geschehen ringsum. Erst als sie den runden See mit dem goldenen Steg erreichte, erwachte sie aus ihren trüben Gedanken. Das Wasser glitzerte hell und verlockte sie zu einem Bad.
    Sie sah sich um. Auf der Reitbahn galoppierten einige Männer auf ihren Pferden, aber niemand blickte zum See herüber. Ob das Schwimmen hier wohl verboten war? Sie hatte noch immer nicht herausgefunden, ob er als heiliger Ort galt oder nicht. Was würde geschehen, wenn sie den goldenen Steg betrat?
    Er reichte bis zur Mitte des Sees. An seinem Ende führten Stufen ins Wasser. Thea streifte die Sandalen ab und ließ die Füße vom Wasser umspülen. Es war angenehm kühl, ein wohltuender Gegensatz zur Hitze des ausklingenden Tages.
    Sie überlegte, ob sie nicht einfach die Kleidung ablegen und hineinspringen sollte. Doch noch zögerte sie. Was, wenn dieser Ort tatsächlich ein Heiligtum war? Ein Sakrileg konnte empfindliche Strafen nach sich ziehen.
    Hinter ihr hallten Schritte, so fest, dass die hölzernen Bohlen erzitterten. Sie fuhr herum. Sethemhat stand vor ihr. Nicht in seinem königlichen Ornat, sondern in einer schlichten weißen Tunika. Er sah verschwitzt aus und roch nach Pferden.
    »Der heilige See ist allein den Göttern vorbehalten«, sagte er mit Blick auf ihre Füße, die sie noch immer ins Wasser hielt.
    »Und wenn ich dir drohe, dennoch hineinzuspringen?« Sie lächelte ihn herausfordernd an.
    Seine Miene blieb unbewegt. Schon glaubte Thea, ihn in die Enge getrieben zu haben, da versetzte er ihr plötzlich einen kräftigen Stoß, und sie stürzte rücklings in den kleinen See. Prustend tauchte sie wieder auf.
    »Du Schuft!«, schrie sie. »Warte, bis ich dich erwische!«
    Sethemhat lachte, streifte seine Tunika ab und sprang hinterher.
    »Los, dann zeig es mir doch!«, rief er. Thea war vollkommen verblüfft von seinem Verhalten. Erst recht als er sie in die Arme schloss und küsste. Sie überlegte kurz, ob sie ihn ertränken sollte, hielt dies letztlich aber für Verschwendung. Ein Mann, der so gut küssen konnte, war schließlich auch anderweitig zu gebrauchen.
    »Nun, meine kleine Raubkatze, habe ich dich endlich zum Schweigen gebracht?«
    »Nur vorläufig«, antwortete sie. »Es ist also gar kein heiliger See?«
    »O doch. Aber ich bin der Herr über Djeseru-Sutech und treffe alle Entscheidungen. Zumal du selbst den Namen der Göttin trägst.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Von welcher Göttin sprichst du?«
    »Von Thea – das ist das griechische Wort für Göttin. Sehr passend, denn genauso führst du dich stets auf.«
    »Dann hatte ich recht, als ich sagte, wir seien gleichgestellt.« Sie legte Sethemhat die Arme um den Nacken, schmiegte sich eng an ihn und genoss es, seine Wärme durch die Kühle des Wassers zu spüren. Er strich ihr das feuchte Haar aus dem Gesicht und betrachtete sie mit nachdenklichem Blick.
    »Du hast mir von Anfang an gefallen«, sagte er. »Schon als du mir mit dem Schwert in der Wüste gegenübergetreten bist.«
    »Hast du uns deshalb nach Djeseru-Sutech gebracht?«
    »Vielleicht.«
    »Soll ich mich nun geschmeichelt fühlen?«
    »Gewiss. Es ist eine Ehre, die Aufmerksamkeit eines Gottes zu erregen.«
    »Und was sagt die Göttin an deiner Seite?«
    Er stutzte. »Was meinst du damit?«
    »Spiel mir nichts vor! Ein Mann wie du hat sicher längst eine Ehefrau, wenn nicht gar mehrere. Also?«
    Auf einmal verschwand der feurige Glanz aus seinen Augen. »Es hat den Göttern gefallen, sie zu sich zu rufen.«
    »Sie ist tot?«
    Er nickte kaum merklich.
    »Das tut mir leid«, entgegnete Thea und spürte zu ihrem eigenen Erstaunen, dass sie es tatsächlich so meinte.
    »Es war meine Schuld«, sagte er schließlich. »Ich hätte sie nicht heiraten dürfen. Tenem

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