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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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etwas?«
    Sethemhat schüttelte den Kopf. »Wenn die Reihenfolge der lockeren Pfosten tatsächlich vertauscht wurde, haben die Burschen gute Arbeit geleistet.«
    »Wie locker sind die Pfosten?«
    »Ein einfacher Tritt genügt noch nicht. Erst wenn ein Mann mit seinem ganzen Gewicht darauf steht, geben sie nach. Aber dann sinken sie sofort in sich zusammen und rutschen aus der Verankerung. Sie sind nämlich hohl.«
    »Gibt es eine weitere Möglichkeit, sie zu unterscheiden?«
    »Nein, sie sehen von oben alle völlig gleich aus.«
    »Wer also nicht weiß, welche Pfosten locker sind und welche nicht, der ist verloren?«
    Sethemhat senkte die Lider. »Das Schicksal liegt in den Händen der Götter.«
    Philip stand in der Nähe des Aufganges. Witold war bei ihm.
    »Geh du allein zu ihm!«, raunte Sethemhat Lena zu. »Besser, man sieht mich nicht in seiner Nähe.«
    Lena nickte stumm und folgte Sethemhats Aufforderung.
    »Witold hat mir alles erzählt«, begrüßte Philip sie mit ernster Miene.
    »Was hast du vor?«, fragte Lena.
    »Ich versuche einfach, die Bohlen so rasch zu überwinden, dass sie nicht einsinken können.«
    »Das wird nicht möglich sein. Sethemhat hat mir gerade erklärt, dass die lockeren Pfähle sich erst bewegen, wenn ein Mann mit seinem ganzen Gewicht darauf steht. Dann aber sinken sie sofort in sich zusammen, denn sie sind hohl.«
    »Hohl?« Philip horchte auf. »Hat er wirklich hohl gesagt?«
    Lena nickte und begriff nicht, warum Philip plötzlich lachte.
    »Mach dir keine Sorgen! Wenn die Pfähle hohl sind, ist alles in Ordnung.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Ein hohler Stamm klingt anders als ein fest gefügter.«
    »Merkst du denn den Unterschied?«
    »Ich höre und fühle ihn. Und ich habe alle Zeit der Welt, um den Pfad zu überqueren. Die einzige Regel lautet, unbeschadet hinüberzukommen.«
    »Da gibt es noch etwas zu bedenken«, warf Lena ein. »Auf der anderen Seite wird dich Tenem in der Maske des Gottes erwarten. Und er hat die Absicht, dich zu töten.«
    Philip hob die Brauen. »Um den kümmere ich mich, wenn ich drüben bin.«
    »Sethemhat wusste nichts davon. Dieser Tenem ist wahnsinnig, aber kein Mensch darf ihn töten, solange er als Verkörperung der dunklen Seite des Seth gilt.«
    Philip nahm Lena in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich schaffe es. Das verspreche ich dir.«
    »Nimm es nicht zu leicht! Ich habe Angst um dich.«
    Philip ließ sie los.
    »Wo stecken eigentlich Said und Bertram?« Er spähte über die Menschenmenge hinweg, die inzwischen die Tribünen und Stehplätze rings um den Pfad der Götter besetzt hatte.
    Erst jetzt fiel Lena auf, dass sie die beiden Gefährten an diesem Tag noch nicht gesehen hatte. Auch der Platz neben Sethemhat, der Thea gebührt hätte, war frei geblieben.
    »Ich weiß es nicht. Aber Thea war sehr aufgebracht, als sie von Tenems Verrat erfuhr. Sie wollte etwas dagegen unternehmen. Möglicherweise hat sie Bertram und Said zu Hilfe geholt.«
    »In dem Fall solltest du dir mehr Sorgen um Tenem als um mich machen. Nun geh – es wird alles gut.«
    »Das hast du schon einmal zu mir gesagt – kurz vor dem Sandsturm.«
    »Und ich behielt recht, nicht wahr?«
    Zwei kahl rasierte Priester kamen ihnen entgegen. Lena erkannte Cheribakef.
    »Es ist so weit!«, rief der zweite Priester des Seth. »Der Pfad der Götter erwartet dich.«
    Philip warf Lena und Witold einen letzten Blick zu, dann stieg er die Leiter hinauf. Er wartete, bis Lena auf der Tribüne Platz genommen hatte. Dann stellte er sich der Herausforderung. Lena hielt den Atem an.

    48. Kapitel    
    S chon vor Beginn der Prüfung hatte Philip darüber nachgedacht, ob Tenems Männer tatsächlich alle Pfähle versetzt hatten oder nur einige ausgewählte. Dennoch konnte es ihm schon zum Verhängnis werden, wenn er ein einziges Mal aus dem Tritt geriet. Wann wäre es am gefährlichsten? Vermutlich wenn die ersten Schritte sicher gewesen waren und er das Gleichmaß gefunden zu haben glaubte. Oberflächlich betrachtet, sahen alle Pfähle gleich aus. Er trat nicht sofort auf den ersten Pfosten, sondern ging in die Hocke und berührte die Pfähle. Die Menge raunte. Philip hielt kurz inne und ließ die Blicke über die dicht besetzten Tribünen und Ränge schweifen. Es sah so aus, als habe sich ganz Djeseru-Sutech anlässlich dieses Ereignisses versammelt. Wurden die Zuschauer etwa ungeduldig, weil er zögerte? Einerlei, es ging nicht darum, sie zu unterhalten,

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