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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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ihr diesen Auftritt nicht übel«, gab Philip zu bedenken.
    »Wohl kaum. Sieh nur!« Said zog den Vorhang beiseite, der die Leiter unter der Plattform vor den Blicken der Zuschauer verbarg, und wies auf das eng umschlungene Paar hinter der Tribüne.
    »Philip!« Lena war ebenfalls von der Tribüne herübergeeilt und warf sich ihrem Gatten in die Arme. »Gott sei gedankt! Ich habe Todesängste um dich ausgestanden!«
    Er drückte sie an sich. »Ich hatte dir versprochen, dass ich es schaffen werde.«
    »Ja, und du hast Wort gehalten.« Sie schmiegte sich eng an ihn. »Ich liebe dich, Philip.«

    49. Kapitel    
    D er Abschied von Djeseru-Sutech fiel Lena schwerer als erwartet. Sie hatte sich an die Menschen gewöhnt, an ihre Lebensart, ja, sogar an ihren Brauch, fremden Götzen zu huldigen. Und sie wusste, dass sie Thea vermissen würde. Thea, die endlich gefunden hatte, wonach sie sich so lange gesehnt hatte. Vermutlich den einzigen Ort auf der Welt, an dem eine Frau mit ihren Fähigkeiten aufrichtig geschätzt wurde.
    Es gab einen weiteren Reisegefährten, der mit sich gerungen hatte. Witold. Die hübsche Wirtstochter Nefret war ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen, und er hatte lange überlegt, ob er bei ihr in Djeseru-Sutech bleiben sollte. Schließlich hatte ihm Nefret die Entscheidung abgenommen und ihn fortgeschickt. Nicht aus Ablehnung, sondern aus Liebe, wie sie sagte.
    »Sie meinte, ich würde hier auf Dauer nicht glücklich«, hörte Lena ihn zu Rupert sagen. Der nickte verständnisinnig.
    Djeseru-Sutech hatte sie alle verändert, ihnen Blickwinkel eröffnet, die sie in ihrem bisherigen Leben nicht einmal erahnt hatten. Said schleppte einen ganzen Sack voller Papyrusrollen mit. Abschriften von Werken aus der großen Bibliothek, die es nirgendwo sonst auf der Welt noch gab.
    »Du bist jederzeit willkommen, wenn du dich erneut der Bibliothek widmen möchtest«, versprach Sethemhat ihm. »Solange du dafür sorgst, dass niemand sonst unser Geheimnis erfährt.«
    »Wie lange werdet ihr noch in Alexandria bleiben?«, fragte Thea Lena beim Abschied.
    »Nur noch so lange, bis Philip seinen Großvater überzeugen konnte, dass Said und Sophia ein Paar werden dürfen. Wir wollen, dass unser Kind auf Birkenfeld geboren wird.« Lena strich sich über den Leib, der sich bislang noch kaum wölbte.
    »Wie gut, dass ich diesen miesen Schakal erwischt habe.« Thea lächelte. »Der bereitet euch wenigstens keinen Ärger mehr.«
    »Khalil?«
    Thea nickte.
    »Das hast du uns schon oft versichert. Aber du hast nie erzählt, an welcher Stelle du ihn getroffen hast.«
    »Dort, wo es einem Mann besonders wehtut. Ich glaube, er eignet sich inzwischen als Haremswächter, sofern er überhaupt noch lebt.«
    »Thea!«
    »Du hast mich gefragt. Ich habe nur geantwortet.« Sie zwinkerte Lena zu, dann nahm sie sie zum Abschied in die Arme. »Leb wohl!«
    Eine Abordnung der Sethi begleitete sie bis zu jener Oase, in der sie seinerzeit Ibrahim getroffen hatten. Als die Männer in den himmelblauen Umhängen wieder in den Weiten der Wüste verschwanden, kam es Lena vor, als seien ihre Erlebnisse in diesem Land nur ein Traum gewesen.
    »Die wirkliche Welt hat uns wieder«, sagte Philip mit Blick auf die Zelte der Händler, die Kamele und den Esel, der unter den Dattelpalmen graste.
    »Aber wir haben Djeseru-Sutech gefunden«, entgegnete Lena und berührte den goldenen Isisanhänger am Hals. »Das hast du dir immer gewünscht, und die Erinnerungen kann uns niemand nehmen.«
    Am Abend des folgenden Tages erreichten die Reisenden Alexandria.
    »Ich hoffe, meine Familie hat sich nicht allzu große Sorgen gemacht oder hält uns gar für tot«, meinte Philip, während sie durch die Straßen der Stadt ritten.
    »Dann steht ihnen eine freudige Überraschung bevor«, antwortete Lena gut gelaunt.
    Das Tor war um diese Stunde schon geschlossen, und es dauerte eine Weile, bis ihnen geöffnet wurde, nachdem Philip kräftig gegen die Tür gepocht hatte.
    »Herr Philip!«, rief der alte Cyril. Seit dem Tod seines Sohnes schien er um Jahre gealtert, wirkte abgemagert und verhärmt. »Gott sei gepriesen, wir dachten, Ihr wärt tot!«
    Er ließ die Ankömmlinge stehen und rannte ins Haus. Lena hörte, wie er lauthals ihre Rückkehr verkündete. Im Hausinnern flammten Lichter auf, dann stürmte Meret nach draußen, gefolgt von Sophia, dahinter etwas gemesseneren Schrittes Mikhail. Philip war derweil vom Pferd gestiegen und half Lena aus dem Sattel. Witold

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