Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
sind auf uns angewiesen und warten darauf, dass wir Antworten finden und Fionas Hexenzirkel stoppen. Wenn uns das nicht gelingt, werden die Kämpfe unser Ende bedeuten, und keiner vom Orden wird überleben.«
ZWEIUNDDREISSIG
Als Moira das blinkende Blaulicht im Rückspiegel sah, hätte sie beinahe das Gaspedal durchgedrückt, zögerte dann aber doch einen Augenblick zu lange, da der Streifenwagen mit seinem Fernlicht blinkte und zweimal die Sirene laut aufheulen ließ.
Moira schaute hoch zum Dachhimmel des Wagens. »Na, du kannst mich ja wohl echt nicht leiden, oder?«
Sie ließ ihre Hände auf dem Lenkrad und blickte in den Seitenspiegel, während der Polizeibeamte ausstieg. Hank Santos.
»Das wird ja immer besser!« Sie hätte Vollgas geben sollen. Die Möglichkeit dazu hätte sie gehabt.
Doch höchstwahrscheinlich wäre sie dabei nur von der Straße abgekommen und hätte sich selbst umgebracht. Doch statt eines glückseligen Todes wäre sie vermutlich in die Hölle gezogen und zu ihrer Mutter zitiert worden, damit diese sie dann die nächsten zehn Jahre quälen könnte. Was für ein Spaß!
Sie kurbelte die Fensterscheibe herunter und hoffte, sich irgendwie herausreden zu können, denn sie trug nicht nur ein Messer bei sich, sondern auch noch eine Waffe. Und einen Polizisten konnte sie schlecht umbringen, genauso wenig wie wieder zurück ins Gefängnis wandern.
Sie saß wieder einmal zwischen Baum und Borke.
»Deputy Santos, nicht?«, meinte sie und lächelte.
»Steigen Sie bitte aus dem Wagen!«
»Jared hat mir sein Auto geliehen, und ich bin auch nicht zu schnell gefahren.«
Sie wusste wirklich nicht, ob sie zu schnell gefahren war, aber sie dachte, es hörte sich gut an.
»Ms. O’Donnell, ich habe Sie gebeten auszusteigen!«
»Warum haben Sie mich angehalten?«
»Wenn Sie nicht aus dem Fahrzeug steigen, werde ich Sie gewaltsam herausholen. Bitte steigen Sie aus!«
Moira glitt aus dem Wagen, und sie überkam das gleiche Gefühl, das sie schon gestern Morgen empfunden hatte, als Santos bei ihr im Motel erschienen war. Sie richtete all ihre Sinne auf ihn, doch er war weder besessen, noch stand er unter einem Zauber. Dennoch … irgendetwas stimmte mit ihm nicht. »Sie sind wütend auf mich wegen gestern Morgen. Ich habe versucht …«
»Halten Sie Ihren Mund, Ms. O’Donnell! Sie üben zwar einen schlechten Einfluss auf Jared aus, aber das hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass dieser Wagen mir und nicht meinem Sohn gehört und er daher nicht damit tun kann, was er will. Dieser Wagen ist auf meinen Namen angemeldet, und ich erlaube Ihnen nicht, damit zu fahren.«
»In Ordnung. Er ist Ihrer. Dann gehe ich eben zu Fuß weiter.«
»Ihren Führerschein, bitte!«
Sie biss sich auf die Lippe, zog ihre Brieftasche heraus und zeigte ihm ihren sizilianischen Führerschein.
Er warf einen Blick darauf und erklärte: »Ich brauche Ihren internationalen Führerschein.«
»Ich habe keinen.« Sie war zwar in den letzten sieben Jahren immer wieder einmal in die USA gereist, doch einen internationalen Führerschein zu beantragen war das Letzte, woran sie gedacht hatte.
»Dieser Führerschein hier ist auch abgelaufen«, meinte er.
Das überraschte Moira nicht, denn sie hatte ihn schon seit Jahren. Das Erneuern von Ausweisen, außer ihrem Pass, stand nicht gerade oben auf der Liste ihrer Prioritäten.
»Ich habe doch schon gesagt, dass ich zu Fuß weitergehe.«
»Ms. O’Donnell, Sie haben bereits gegen mehrere Gesetze
verstoßen. Ich muss Sie bitten, aufs Revier mitzukommen, damit wir uns um die Angelegenheit hier kümmern können.«
»Bitte, Deputy Santos, ich kann wirklich nicht mitkommen!« Sie glaubte zwar nicht, dass sie durch Bitten aus dieser verkorksten Situation herauskam, doch in diesem Augenblick war sie gewillt, alles zu versuchen.
Seine Miene verfinsterte sich. »Ich weiß nicht, welches Spiel Sie hier spielen, aber seit Sie in der Stadt aufgetaucht sind, sind Sie mir ein Dorn im Auge.«
»Wie bitte? Ich habe Ihnen überhaupt nichts getan!«
»Sie haben sich zwischen mich und meinen Sohn gedrängt. Er hat mich noch nie vorher belogen. Heute hat er die Schule geschwänzt. Ich weiß nicht, wo er ist, aber ich wette, Sie tun’s!«
»Nein, tu ich nicht!« Was um Gottes willen heckte Jared gerade aus? Moira war besorgt. Sie hätte besser heute Morgen mit ihm geredet und sich vergewissert, dass er sich bedeckt hielt.
»Ich muss Sie durchsuchen.«
»Nein, rühren Sie mich nicht an!« Sie
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