Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
gestern auf mich zu, nachdem ich zu allen Schülern gesprochen hatte. Er deutete an, seine Freundin, Ari Blair, wäre auf den Klippen gewesen, als Abby starb, und mir fiel auf, wie ängstlich er war, als er mit mir redete. Jetzt ist er tot, und Ari hat die Schule geschwänzt. Alles deutet darauf hin, dass sie diesem Hexenzirkel angehört. Eine Zeugin hat sie mit Jared davonfahren sehen.«
Moira schlug mit ihrer Faust auf das Armaturenbrett. Warum hatte sie ihn nicht angebunden? Sie dachte, ihm die Gefahren eindeutig klargemacht zu haben, und war davon ausgegangen, er wäre vernünftig und bliebe zu Hause, zumal sie seinen Wagen hatte.
»Ich habe Ari Blair und ihren Wagen zur Fahndung ausgeschrieben«, fuhr Skye fort. »Genau genommen habe ich den Befehl erteilt, sie als wichtige Zeugin festzunehmen und mich sofort darüber zu informieren.«
»Ari Blair«, murmelte Moira, griff in ihren Rucksack und zog das Adressbuch heraus, das sie aus dem Spind der Hexe genommen hatte.
»Was ist das?«
»Ich habe nach Spinden gesucht, die Hexen gehören. Das hier stammt aus einem der Spinde.«
»Warum hast du das getan?«
»Ich hatte gehofft, vielleicht auf einen Terminkalender oder etwas anderes zu stoßen, das mir einen Hinweis liefern könnte, wo sich Fiona gerade aufhält.«
Sie schlug das Adressbuch auf, auf dessen erster Seite geschrieben stand:
Eigentum von:
Arianne Blair
»Es gehört ihr«, meinte Moira zu Skye.
»Steht etwas Nützliches darin? Oh Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gefragt habe! Du hast dir dieses Adressbuch durch eine unrechtmäßige Durchsuchung angeeignet!«
»Ich hab’s aus dem Spind genommen, nicht du.«
»Womit es Frucht des verbotenen Baumes ist. Jetzt, da ich weiß, dass du es gestohlen hast, kann ich es nicht mehr verwenden, um jemanden einzusperren.«
»Vergiss es! Ich will nur verhindern, dass Fiona Rafe umbringt!« Sie blätterte auf die Seite von »Garrett Pennington« und tippte auf die dort stehende Adresse. »Hier muss ich anfangen.«
»Was ist das?«
»Die Kirche des Guten Hirten. Garrett Pennington. Er wohnt über der Kirche – Ari hat zwei Adressen eingetragen, eine von der Kirche und eine von Pennington.«
»Zwischen Pennington und Elizabeth Ellis besteht eine Verbindung, das habe ich bei meinen Ermittlungen herausgefunden. Du kannst nicht allein dorthin. Das könnte gefährlich werden, und ich habe keinen Haftbefehl.«
»Wer schert sich schon um einen Haftbefehl?«
»Ich, denn wenn er Abby Weatherby getötet hat, kann ich ihn einsperren.«
»Rafe könnte sterben. Ich brauche Informationen. Und an die kommen wir nun mal am besten über Pennington heran.«
»Das bringt nichts«, winkte Skye ab und wechselte das Thema. »Kann eine Hexe bei einer Person eine Krankheit auslösen?«
»Klar, durch einen ganz normalen Zauber. Der ist nicht allzu schwer.«
»Und was ist mit einem Gehirntumor?«
»Der ist schwieriger, aber für eine erfahrene Zauberin nicht unmöglich.«
»Ich gebe im Allgemeinen nicht viel auf Zufälle, aber Matthew Walkers Mutter hat einen Gehirntumor, weshalb er Santa Louisa verließ. Nur ein paar Wochen später stellt Elizabeth Ellis, die im Kirchenrat ist, Garrett Pennington als Pastor ein, wovon Walker allerdings nichts wusste.«
»Erscheint mir nach deiner Darstellung alles ziemlich eindeutig«, sagte Moira. »Wenn der Hexenzirkel etwas Persönliches von Walkers Mutter hatte – am besten Blut, Haare oder Fingernägel, manchmal funktioniert es auch mit persönlichen Gegenständen –, dann können sie sie verfluchen und ihr einen Gehirntumor oder einen Herzinfarkt zufügen. Es klappt nicht immer, ist ja keine Wissenschaft, und je weiter die Person entfernt ist, desto schwieriger ist es.«
»Das klingt nach Voodoo.«
»Stimmt.«
»Willst du damit etwa sagen, Voodoo gibt es wirklich?«
»Voodoo ist Zauberei, nicht mehr, nicht weniger. Was überrascht dich da so sehr?«
»Ich muss noch viel lernen.« Skye hielt inne. »Kannst du mir bei etwas helfen, bevor wir zur Kirche des Guten Hirten fahren?«
»Ich kann’s versuchen.«
»Ari Blair wohnt hier ganz in der Nähe. Ich habe ihre Mutter vorhin angerufen und darf ihr Zimmer durchsuchen.«
»Gute Idee – sie ist jung und nicht so diszipliniert wie Pennington. Vielleicht finden wir dort, was wir brauchen. Wenn nicht, bringst du mich dann zur Kirche?«
»Nein, ich fahre eine Straße weiter und setz dich unten bei
Starbucks ab. Von dort aus kannst du hingehen, wo immer du
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