Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
Vom Netzwerk:
ihrer makellosen Haut. »Du solltest deinem Vater gegenüber mehr Respekt zeigen.«
    »Blödsinn!« Ein Gefühl der Kälte durchzuckte Moira und ließ ihren Bauch so hart wie Stein werden. Panik stieg in ihr hoch, doch sie stand ganz still da. Moira hatte ihren Vater nie kennengelernt. Sie wusste lediglich, dass ihre Mutter ihm nach dem gemeinsamen Akt den Hals aufgeschlitzt hatte. Moiras Tapferkeit war nur gespielt, und ihr war klar, dass, wenn Fiona ihre Angst riechen könnte, sie dies zum Anlass nehmen würde, sich auf sie zu stürzen. Sie bekreuzigte sich, aber nicht, um ihren Glauben kundzutun, sondern eher, um ihre Mutter zu provozieren.
    Fiona murmelte einen Zauber, der gegen Moira gerichtet war, schleuderte ihn jedoch in letzter Sekunde mit einer schnellen Bewegung ihres Handgelenks in Richtung der Zelle der Betrunkenen. Moira konnte den grauen Rauch fast sehen, obwohl sie wusste, dass er physisch nicht existierte, sondern nur eine Illusion darstellte.
    Die Betrunkenen stöhnten in ihrem Vollrausch auf, der Albtraum, den Fiona ihnen geschickt hatte, nahm von ihren Gedanken Besitz.
    Sie ging den Gang auf und ab. Das samtige blaue Kleid flatterte und hinterließ den Eindruck, als würde sie schweben. Der Mann in der Zelle ganz außen tat klug daran zu schweigen.
    »Was hast du mit den Wachen gemacht?«, fragte Moira.
    »Sie schlafen.«
    Fiona blieb genau in der Mitte vor Moiras Zelle stehen. »Andra Moira, du hast die Wahl.« Sie hob theatralisch ihre linke Hand, und ihr Schmuck funkelte in dem künstlichen Licht. »Entweder lasse ich dich hier heraus, und du kommst mit mir und nimmst die vor deiner Zeugung bereits beschlossene Aufgabe wahr, die darin besteht, dich als erste, aus einem jungfräulichen Leib geborene Tochter zu opfern, um Göttin der Unterwelt zu werden. Ein ziemlich hoher Rang, dafür, dass du nichts weiter als die Geburt über dich ergehen lassen musstest. Du gehörst zu den Auserwählten, so wie ich zu den Auserwählten gehöre. Ich habe meinen Körper den Göttern geweiht, damit du existieren kannst.«
    »Oder«, und sie winkte mit ihrer rechten Hand, als würde sie eine Fliege totschlagen, »du stirbst jetzt, und ich werde dir deine Seele aus dem Körper reißen und sie in die Hölle schicken, wo sie für immer und ewig gequält wird. Denn sie, die Leben gibt, kann Leben auch wieder nehmen.«
    Fiona hielt ihre Hände nach oben, als würde sie ein Friedensangebot unterbreiten. Moira starrte sie an und spürte, wie sich ein unausgesprochener Zauber aufbaute. Zwei Welten lagen in den Händen ihrer Mutter; sowohl die eine als auch die andere bestand aus Feuer, doch in der zweiten sah sie sich selbst, ihr Gesicht bis auf die Knochen geschmolzen, ihre Knochen in Asche verwandelt.
    Ein weiteres Trugbild. Moira zwang ihren Verstand dazu, nur die Wirklichkeit wahrzunehmen und sich gegen die Telepathie zu wehren, die ihre Mutter anwandte, um Bilder in ihre Gedanken zu schicken.
    Sie blinzelte. Es funktionierte. Sie erblickte nur ihre Mutter. Ricos Ausbildung bewährte sich.
    »Der freie Wille besiegt die Zauberei. Benutze deinen Verstand,
deine Gedanken, deinen kämpferischen freien Willen. Wende dich nicht den äußeren Kräften zu, sondern der dir von Gott verliehenen Stärke.«
    Ein verärgerter, finsterer Ausdruck zeigte sich in Fionas Augen, und sie ließ ihre Hände sinken.
    »Du hast die sieben Todsünden aus der Hölle befreit«, sagte Moira, gestärkt von ihrem kleinen Erfolg. »Es gibt keinen Grund …«
    »Ich habe sie nicht befreit! Sie sollten mir gehören. Es war so, dass …« Sie hielt inne, richtete sich auf und starrte Moira wütend an. »Entscheide dich – jetzt! Entweder kommst du mit mir, oder du stirbst.«
    Sie sollten mir gehören. Fiona tat nichts ohne Grund, doch Moira hatte noch nicht einmal den Hauch einer Idee, warum Fiona die Sieben für sich beanspruchen oder behalten wollte.
    Moiras Worte waren eindeutig: »Ich gehöre nicht dir. Ich weigere mich, für irgendeinen deiner Dämonen geopfert zu werden. Bitte schön, leg los und versuche, mich in die Hölle zu schicken! Solltest du es schaffen, sei dir über eins im Klaren: Ich weiß, wie ich wieder zurückkommen kann, und dann werde ich all deine Pläne zunichtemachen!«
    Fiona lachte.
    »Du Närrin!«, schnaubte sie und lachte laut dabei auf. »Du weißt gar nichts! Diese erbärmlichen Männer auf dieser lächerlichen Insel haben keine Ahnung, welche Macht sie hätten haben können. Die Mauer, die die beiden Welten

Weitere Kostenlose Bücher