Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
zusammen an …«
»Ich rufe an, wenn ich etwas gefunden habe.« Bevor sie einhängte, fügte sie sanft hinzu: »Auf Wiederhören, Pater. Ich vermisse Sie.«
Moira nahm ihren Rucksack, sammelte ihre wenigen Sachen ein und verließ das heruntergekommene Motelzimmer. Sie
hatte nicht die Absicht, nach Olivet zurückzukehren, nicht ohne Antworten. Ihr Blick wanderte über den Parkplatz. Eine magere Ausbeute: nur fünf Autos. Sie entschied sich für den einzigen Pick-up, da sie sich an dessen Besitzer erinnern konnte. Er hatte, als sie früher an diesem Abend in dem schmierigen Restaurant am Straßenrand eingekehrt war, um sich ein Sandwich zu bestellen, schon einiges getrunken gehabt. Sie hoffte, er würde dadurch das Geräusch des anspringenden Wagens nicht hören und weiterschlafen. Sie würde das Fahrzeug nicht lange brauchen, nur bis zu einer größeren Stadt fahren, in der es eine Bücherei und ein Café gab und wo sie herausbekommen könnte, wo die verdammte Tür zur Hölle aufgemacht worden war. Sie würde den Pick-up mit einem vollen Tank und zwanzig Dollar im Handschuhfach zurückstellen, mehr war mit ihren dürftigen finanziellen Mitteln nicht drin.
Als sie über den unebenen Beton des Parkplatzes ging, landete die erste Schneeflocke des Winters auf ihrer Wange. Sie strich sie wie eine kalte Träne mit der Hand weg. Sie würde nicht lange genug hier sein, um sich an irgendeiner winterlichen Pracht zu erfreuen.
EINS
Heute
Es war stockfinstere Nacht.
Fiona stand innerhalb des schützenden Doppelkreises, der das makellose Hexagramm innerhalb eines makellosen Dreiecks einrahmte. Schalen mit Weihrauch, aus denen langsam Rauch aufstieg, brannten innerhalb von sechs Dreiecken, die sich an den jeweiligen Spitzen des Hexagramms perfekt und gleichmäßig zwischen die inneren und äußeren Kreise einfügten. Erst als der Rauch durch den unsichtbaren Schild drang, trug der Wind ihn hinweg und wirbelte ihn heftig in die pechschwarze Nacht hinein. Die Gesetze der Physik trafen auf die Pforte der Hölle nicht zu.
So wie es unten ist, so ist es auch oben.
Die siebte Schale befand sich in der Mitte, am Fuß des Altars. Die Falle war fertig.
Ihr hauchdünnes, durchsichtiges Kleid war mit seiner aufwendigen Silberstickerei einzigartig. Durch Fionas Haar zog sich ein geflochtenes scharlachrotes Haarband. Die Flammen der schwarzen Kerzen an den Spitzen des Hexagramms bewegten sich praktisch nicht, ein Beleg für Fionas sorgfältige Vorbereitung und wachsende Macht.
Sieben Mitglieder ihres Hexenzirkels standen neben den sieben Dreiecken Wache. Auch sie trugen weiße Kleider und nichts darunter. Ihre gehorsame Tochter Serena stand zu ihrer Linken. Drei Männer beschützten den Altar, auf dem sich der blanke Schlüssel zur Pforte der Hölle befand, lediglich von einem heiligen roten Tuch bedeckt. Abby war ein wunderschönes Opfer mit langem, goldenem Haar, das wie ein Fächer unter ihr ausgebreitet lag. Sie hatte keine Angst. Sie war gelehrig gewesen.
Fiona hörte, wie Serena murmelnd die alten Worte aus der Conoscenza vortrug, als spräche sie mit einem Geliebten. Fiona hatte ihr ganzes Leben nach diesem Buch der Erkenntnis gesucht – dem Buch, von dem so viele glaubten, es wäre vernichtet worden. Sie hatte nie aufgegeben, nie die Hoffnung verloren. Und jetzt gehörte es ihr.
Neun Tage des Fastens, neun Tage der Reinigung und neun Tage der Entsagung fanden heute Nacht ihren Höhepunkt in der Erfüllung ihres Versprechens. Macht bringt Verantwortung mit sich, und Fiona hielt ihr Wort. Mit dem Wissen aus der Conoscenza würde sie noch mehr Kontrolle und Macht über die Elemente, die Geister und das Universum gewinnen. Sich einen weiteren Schritt der Unsterblichkeit nähern. Sie sah und spürte sie in den Kräften, die sich in ihr und um sie herum voller Spannung aufbauten.
Während Serena sprach, sangen ihre Dienerinnen die Antwort. Während sie den Zauberspruch zitierte, schwollen ihre Stimmen an und befeuerten Fionas Macht. Die Energie wuchs und wurde in ihren heiligen Kreis gezogen. Sie befahl den Wind, sie würde alles befehlen!
Dies bildete nur den Anfang, ein Ende würde es nicht geben.
»Salbt unser Gefäß!«, befahl Fiona den drei Männern.
Serena reichte Garrett einen goldenen Kelch mit einer Mischung aus Kräutern, Harzen und menschlichem Blut. Während er seinen linken Daumen in ihn hineintauchte, begann Serena den übernatürlichen Schlüssel zu drehen, indem sie aus dem Buch vortrug. Garrett
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