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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen.
     
    Ein Waisenkind? Befreundet mit Anthony? Er war einer von ihnen, da war Moira sich sicher – zurückgelassen vor der Tür von St. Michael so wie Peter, Anthony, Rico und all die anderen.
    Ein Foto – aufgenommen vor fünf Jahren am Seminar von St. John – zeigte Raphael Cooper im Alter von Ende zwanzig. Sein dunkles Haar war kurz, die Frisur altmodisch; seine Augen erschienen auf den ersten Blick dunkel, doch Moira erkannte, dass sie dunkelblau waren. Er sah gut aus, hatte breite Schultern und eine energische eckige Kieferpartie. An seinem Hals befand sich eine zwei Zentimeter lange Narbe. Seine irische Herkunft drang aus jeder Pore. Was hatte ein irisches Baby nach St. Michael verschlagen? Moira wusste, dass nicht alle Kinder, die dort abgegeben wurden, aus Italien stammten, wenn auch die meisten.
    Sie überflog den Artikel. Cooper war zweiunddreißig – so wie Peter, würde er noch leben. Cooper hatte nicht zu Moiras Zeit in St. Michael gelebt, aber Peter hätte ihn kennen müssen.
    »Ist das der Mann?« Sie zeigte Lily das Bild.
    Sie nickte. »Ja – aber sein Haar ist jetzt länger, und er ist schlanker. Er hat eine Narbe, genau da, am Hals.«
    »Und er hat einfach zu dir gesagt, du sollst weglaufen, und blieb hinter dir?«
    »Ich dachte, er würde mir folgen, aber dann bebte die Erde … Und diese fürchterlichen Schreie – solche Schreie habe ich noch nie zuvor gehört.«
    »Verfluchte Scheiße!«
    Lily fuhr bei den Worten zusammen, und Moira verkniff sich weitere vulgäre Ausdrücke, die ihr auf der Zunge lagen. Sie hätte ihr Leben darauf verwettet, dass es sich bei den Schreien um das Rufen der Dämonen gehandelt hatte. Wenn zwei oder mehr Dämonen zusammen waren und sich gegen die Herrschaft der Hexen wehrten, von denen sie heraufbeschworen worden waren, stießen sie ein kreischendes Gegacker hervor, das von den meisten Menschen nicht gehört wurde.
    »Hörte es sich wie ein Lachen an?«
    »Nein – na ja, vielleicht. Aber ein krankes Lachen. Als ob sie verrückt wären.«
    »Es sind nun mal Dämonen.«
    Lily zitterte, und Jared drückte sie an sich. Dabei warf er Moira einen wütenden Blick zu. »Ich dachte, du könntest helfen. Aber das Einzige, was du tust, ist, sie zu verletzten!«
    »Nein«, widersprach Lily ruhig. »Sie hilft mir, wirklich! «
    Lily starrte Moira mit großen Augen an. »Sie nannten mich Arca, und Abby den Schlüssel. Sie wollte nicht sterben. Sie wollte ewig leben. Sie wollte …«
    »Ewig leben?«, fragte Moira. »Verdammt, verdammt, verdammt!«
    »Was …«, begann Jared.
    Moira fiel ihm ins Wort. »Bleibt hier! Ruft niemanden an! Verlasst das Zimmer nicht! Ihr habt genügend zu essen und zu trinken hier. Wenn ich gehe, versiegelt die Tür mit Salz!« Sie warf Jared einen Beutel mit besonderem Salz zu; er fing ihn auf. »Egal, wer vor der Tür steht und was immer derjenige auch zu euch sagt: Ihr lasst niemanden herein!«
    Sie packte ihre Ausrüstung in den Rucksack. Salz. Ihr Ersatzmesser  – der Sheriff hatte ihr den Dolch nicht zurückgegeben, da es sich nun einmal um eine Waffe handelte. Ihr Kreuz und das Weihwasser. Dann zog sie ihre Lederjacke an.
    »Wo gehst du hin?«
    »Nicht schlafen«, murmelte sie. »Ich muss Rafe Cooper finden.«
    »Aber doch nicht allein!«, empörte sich Jared.
    »Natürlich allein!«, fuhr sie ihn an. »Du musst Lily schützen, und mach das ja besser als beim letzten Mal! Lily, du hast gesagt, euer Pfarrer wäre auch dort gewesen. War er einer von ihnen?«
    »Ja.«
    »Wie heißt er?«
    »Garrett Pennington. Von der Kirche des Guten Hirten.«
    »Ist er katholisch?« Das hätte Moira nicht überrascht. Die Besten – und Schlimmsten – gehörten in diesem Kampf der gleichen Kirche an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Einfach nur ein ganz normaler Christ.«
    »Wann eröffnete Pennington seine Kirche?«
    »Er übernahm sie Ende letzten Sommers von Pastor Matthew. Seine Mutter wurde schwer krank, und er wollte bei ihr sein. Ich vermisse ihn – ich mochte ihn wirklich, meine Mutter aber nicht. Sie schwärmt für Pastor Garrett. Den mochte ich auch, bis …«
    »Er ist kein Mann Gottes.« Moira wusste nicht, ob es von denen überhaupt noch welche gab, aber das sagte sie nicht. »Was ist mit deinen Eltern?«
    »Es lebt nur noch meine Mutter. Sie denkt, der Past… äh, Mr. Pennington könne übers Wasser gehen. Zu den Messen am Sonntag kommen inzwischen dreihundert Menschen, früher waren es

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