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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Erin bei uns entschuldigt, um den Ahornsirup von den roten Bezügen der Eckbänke zu wischen, widmen Lindgren und ich uns schüchtern unserem so genannten Kaffee. Und als sich Erin unter einen Tisch bückt, um eine heruntergefallene Speisekarte aufzuheben, schiebe ich ihm meine Newsday zu.
    »John Paul Newports Kolumne über Hillary«, erkläre ich. »Die ist lustig. Bei der fängt dein Lieutenant bestimmt auch an zu grölen.«
    »Danke, Kumpel«, sagt Lindgren.
    Er schlägt den Leitartikel gerade so weit auf, bis er zwei dicke Umschläge entdeckt, dann schiebt er mir seine New York Post rüber.
    »Das Kreuzworträtsel ist der Hammer heute«, meint er. »Aber vielleicht hast du mehr Glück damit als ich.«
    »Der Kaffee geht auf mich, Hugo.« Ich lasse fünf Dollar auf den Tresen fallen, bevor ich zur Tür gehe.
    Ich schlage die Zeitung erst auf, als ich in meinem großen schwarzen Monster, das in der Mitte des leeren Parkplatzes steht, in Sicherheit bin.
    Dort lese ich die Nachricht von Lindgren.
    Offenbar hat heute Morgen ein aufmerksamer Bürger der Polizei einen Tipp über einen Mann gegeben, der dem flüchtigen Michael Walker sehr ähnlich sieht. Der Verdächtige habe gestern Abend ein Sportstudio in Brooklyn verlassen, dessen Name den Platz des Wortes ausfüllt, das für neun waagerecht gesucht wird. Und ein Blick auf den Rücksitz verrät mir, dass mir Hugo auch ein kleines Geschenk überlassen hat - eine nagelneue, leuchtend rote Basketballkappe der Miami Heat.
    Vielleicht habe ich Lindgren in all den Jahren unterschätzt. Ich weiß, es ist nur die Post, und nicht die London
Times, aber wer hätte gedacht, dass der korrupte, degenerierte Verschnitt eines Polizisten den Mut oder den Wortschatz besitzt, das Kreuzworträtsel mit Kugelschreiber auszufüllen?

23
    Loco
    In Anbetracht der Tatsache, dass ich viel gescheiter und geschickter bin, als ich aussehe, ist es ein Kinderspiel, das Bed-Stuy Community Center ausfindig zu machen. Knifflig ist nur die Sache mit einem Parkplatz, wo mein großes schwarzes Monster nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregt und ich noch halbwegs gute Sicht auf beide Eingänge habe. Schließlich ist das hier eine Überwachung. Allerdings nicht durch die Polizei.
    Nachdem ich ein paarmal um den Block gefahren bin, bleibe ich in zweiter Reihe ein Stück vom Community Center entfernt stehen - gleich gegenüber von Carmine’s Pizzeria, damit es so aussieht, als würde ich mich wie jeder, der hier im Viertel was auf sich hält, an meiner Pepsi und einem Stück Pizza erfreuen.
    Ich dachte, diese Boxvereine wären bereits ausgestorben und nur noch ein Relikt aus irgendwelchen Schwarzweißfilmen. Heutzutage kämpfen die harten Jungs nicht mehr Mann gegen Mann. Sie setzen Hilfsmittel ein. Die sentimentale Kunst zu beherrschen heißt nur, dem sicheren Tod ins Auge zu blicken.
    Aber vielleicht liege ich auch falsch, weil der Schuppen schick renoviert ist und die Leute scharenweise ein- und ausgehen. Was heißt gehen - die meisten stolzieren.
    Zumindest muss es gut gegen den Stress sein, auf einen schweren Sack zu hauen. Und unser Michael Walker muss ordentlich Stress haben, wenn er wegen dreifachen Mordes in fünfzehn Staaten per Funkfahndung gesucht wird.

    Während Walker seinen Sport treibt, zünde ich mir die Graycliff Robusto an, die ich in der Tinder Box in East Hampton gekauft habe. Sieht aus, als hätte ich meine Wahl gut getroffen. Die Zigarre lässt sich anzünden wie nichts und schmeckt ganz mild auf der Zunge.
    Schlecht ist allerdings, dass ich erst genau drei Züge von diesem köstlichen Ding genommen habe, als Walker, über seine dürre Schulter eine Sporttasche gehängt, in einem grauen Kapuzenshirt aus der Tür huscht.
    Jetzt bin ich der Gearschte. Wenn ich die Graycliff ausmache und wieder anzünde, schmeckt sie nicht mehr wie vorher. Wenn ich sie mitnehme, wird sie kaum für die Entspannung sorgen, auf die ich es mit dem fünfzehn Dollar teuren Ding abgesehen habe.
    Also treffe ich eine der schwierigen Entscheidungen, mit denen ich meine dicke Knete verdiene, öffne das Schiebedach und lege die Zigarre vorsichtig in den Aschenbecher. Dann folge ich Walker Richtung Fulton Street nach Norden.
    Ich halte mich einen halben Block hinter ihm, als er scharf nach links abbiegt. Gerade als ich um die Ecke komme, blickt er sich nach rechts und links um und verschwindet, immer noch einen halben Block entfernt, in einem fünfstöckigen Wohnhaus. Zwei Minuten später werden in der Eckwohnung

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