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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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im dritten Stock die Lichter eingeschaltet und die Rollos heruntergezogen.
    Erwischt!
    Ich habe den Flüchtigen gefunden.

24
    Loco
    Und jetzt gebt dem Glücklichen seine Zigarre!
    Ich kehre zu meinem großen schwarzen Monster zurück, und alles, einschließlich meiner langsam vor sich hinglimmenden Graycliff, ist so, wie ich es zurückgelassen habe. Da ich in Crooklyn bin, werfe ich eine CD der alten Schule von Eric B and Rakim ein und fahre Richtung Williamsburg Bridge.
    Um acht Uhr abends rauscht der Verkehr auf der nach Manhattan führenden Seite an mir vorbei, und zwanzig Minuten später, als meine Zigarre dem Ende zuglimmt, bin ich in Chinatown, Jake. Zeit totschlagen.
    Hier sieht die Welt ganz anders aus, eine Menge kleiner Leute wuselt fieberhaft über die vollen Gehsteige. Mich bringt das immer in Schwung. Erinnert mich an Saigon, Apocalypse Now und Die durch die Hölle gehen.
    Das Glück ist mir hold - ich finde für mein Monster eine passende Parklücke, was hier an ein Wunder grenzt. Eine Weile spaziere ich herum, bis ich ein mir bekanntes Restaurant finde, wo ich zwei Teller süße, aufgeweichte Dim Sum mit zwei süßen, aufgeweichten Bieren runterspüle.
    Nach dem Dinner for one spaziere ich noch ein bisschen herum, schlage die Zeit tot, dann fahre ich ins noch dunklere, ruhigere Tribeca.
    Ich parke auf der Franklin Avenue, klettere nach hinten und strecke mich auf der Schaumstoffmatratze aus.
    Mit meinen abgedunkelten Fenstern, die ich zur Belüftung einen Spalt offen lasse, herrschen ziemlich gute Bedingungen
zum Schlafen, und als ich meine Augen das nächste Mal öffne, ist es morgens halb vier. Mein Herz pocht, als wäre ich mitten in der Nacht von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen worden. Ich reibe mir den Sand aus den Augen, und als ich die Straße wieder deutlich erkennen kann, wird mir klar, dass die über das Kopfsteinpflaster huschenden Schatten Ratten sind. War es das, was Frank Sinatra mit der Stadt meinte, die niemals schläft?
    Ohne anzuhalten, um einen Kaffee zu trinken, fahre ich nach Bed-Stuy zurück, und eine halbe Stunde, nachdem mein innerer Wecker geklingelt hat, breche ich das Schloss zu dem Haus auf, in dem Michael Walker wohnt. Zum Dach hinauf nehme ich zwei, drei Stufen auf einmal.
    Es ist kühl und leise hier oben. Zu dieser Uhrzeit wirkt Bed-Stuy so friedlich wie Bethlehem in einer sternenklaren Nacht. Das hat sogar was Schönes.
    Als ein Nachtschwärmer endlich um die Ecke verschwunden ist, steige ich die Feuerleiter bis zu Walkers Küche hinab.
    Ich brauche eine Pause. Die bekomme ich hier. Das Fenster steht halb offen, so dass ich mir das Aufbrechen ersparen kann. Es ist hell genug, um den Schalldämpfer auf meine Beretta Cougar aufzuschrauben. Ein hübsches Ding, nebenbei bemerkt.
    Wie gesagt: Zeit totschlagen.
    Ein schlafender Mensch ist so unglaublich verletzlich, dass man fast ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man ihn anblickt. Michael Walker sieht aus wie ein zwölfjähriger Junge, und eine Sekunde lang überlege ich, wie ich ausgesehen habe, als ich jung und unschuldig war. Ist ja auch noch nicht so lange her.
    Ich huste vorsichtig.

    Walker bewegt sich, dann blinzelt er mit seinen dunklen Augen. »Was, zum …«
    »Guten Morgen, Michael«, sage ich.
    Doch die Kugel, die sich bis hinten in sein Gehirn bohrt, ist eher ein Gutenacht.
    Und ich garantiere, Walker hatte keine Ahnung, was passiert ist. Oder warum.
    Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass im Fernseher um diese Zeit nur Scheiße läuft. Ich bleibe an einer Wiederholung einer Samstagabendshow mit Rob Lowe als Gastmoderator hängen. Während seines Monologs lege ich vorsichtig Walkers kühle Finger um den Griff meiner Waffe, die ich anschließend in eine Plastiktüte mit Reißverschluss gleiten lasse.
    Walkers eigene Waffe finde ich in einer Ecke seines Schranks. Jetzt brauche ich nur noch Officer Lindgrens Geschenk - die rote Miami-Heat-Kappe - an geeigneter Stelle fallen zu lassen. Als auch das erledigt ist, klettere ich wieder hinaus auf die Feuerleiter.
    Es ist eine Stunde vor Sonnenaufgang, als ich auf der Brooklyn Bridge das Fenster nach unten kurble und Walkers Einhundert-Dollar-Pistole in den East River werfe.
    Fast während der gesamten Strecke nach Hause singe ich »Sunrise«, dieses echt hübsche Lied von Norah Jones. Aber eigentlich fühle ich nichts. Nada.

25
    Tom
    Schließlich wird mir diese Ausfallzeit doch noch sympathisch. Sie ist für mich wie die Ruhe vor dem Sturm.
    Am nächsten Tag

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