Suendenpakt
Schlüssel herumfummelt, schiebe ich ihm meine Zunge ins Ohr und erzähle ihm, wie heiß ich bin. Kaum im Zimmer, schiebe ich ihn ins Bad und ziehe ihn vor dem großen Spiegel aus. Ich gehe auf die Knie und nehme seinen perfekten Schwanz in den Mund.
»Ist das eine Sünde, Tom?«
»Ich glaube nicht.«
»Ehrlich? Und mache ich es falsch?«
»Nein, du machst gar nichts falsch. Du machst alles genau richtig.«
»Schau nicht runter zu mir, Tom. Schau uns im Spiegel an.«
Ein paar Stunden später im Bett stöhnt Tom auf ganz andere Weise. »Kein Blut, kein Blut«, murmelt er.
Ich schüttle ihn zunächst vorsichtig, dann fester, bis er seine erschreckten Augen öffnet.
»Du hattest einen Albtraum, Tom.«
»Was habe ich gesagt?«
»Du hast von Blut geredet, Tom.«
»Wessen Blut? Was für Blut?«
»Das hast du nicht gesagt.«
»Habe ich sonst noch was gesagt?« Tom blickt mich panisch an.
»Nein«, antwortete ich. Er lächelt so lieb, dass ich ihn wieder in mir spüren muss.
114
Tom
Ich traue mich nicht mehr einzuschlafen, aber Kate tut es.
Als sie wieder aufwacht, haben wir unsere Reservierung zum Abendessen verpasst, so dass wir uns auf die Suche nach einem anderen Restaurant machen. Während wir an beleuchteten Schaufenstern vorbeigehen, wirkt Kate ungewöhnlich ruhig, und ich muss ständig an meinen Albtraum und an das denken, was ich vielleicht im Schlaf gesagt habe.
Wir verlassen das stark besuchte Viertel St. Germain und ziehen durch die dunkleren Straßen entlang der Seine. Die ganze Zeit über hängt Kate wortlos an meinem Arm.
Wäre mir etwas wirklich Belastendes - über Sean oder die anderen - rausgerutscht, hätte sie nicht wie eine Wahnsinnige mit mir gevögelt, oder? Aber wenn ich nichts gesagt habe, warum ist sie dann so hibbelig und angespannt?
Wir sterben beide fast vor Hunger, aber Kate weist ein verheißungsvolles Restaurant nach dem anderen zurück.
»Zu touristisch.«
»Zu schick.«
»Zu leer.«
Sie ist nicht sie selbst. Ob ich will oder nicht, ich kann die zermürbende Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass ich mich verraten habe.
Und wenn ja, wie kann ich in einer Stadt, die ich kaum kenne, mein Chaos beseitigen?
Endlich kehren wir in ein einfaches Bistro ein, das nur von Einheimischen besucht wird. Der dunkelhäutige Kellner führt uns nach hinten zu einer rot gepolsterten Bank,
aber selbst hier schaut mir Kate nicht in die Augen, sondern auf ihre im Schoß gefalteten Hände. »Tom, es gibt was, worüber ich mit dir reden muss«, beginnt sie mit brüchiger Stimme.
Nicht hier. Nicht vor den anderen, wo mir die Hände gebunden sind.
»Es gibt auch etwas, was ich dir sagen sollte«, erwidere ich. »Aber hier drin habe ich das Gefühl, dass mir gleich der Kopf platzt. Ist viel zu laut hier. Können wir nicht woanders hingehen, wo wir leichter reden können?«
Wir entschuldigen uns beim Kellner und gehen Richtung Jardin de Luxembourg.
Doch selbst um elf Uhr abends drängen sich hier die Touristen. Alle zwanzig Meter steht ein anderer Straßenmusiker und dudelt ein Beatles-Lied, oder ein Jongleur wirft brennende Stäbe durch die Luft, und die leeren Bänke sind von den Bürgersteigen aus sehr gut sichtbar.
Endlich entdecke ich im Schatten unter ein paar großen Bäumen eine freie Bank. Ein kurzer Blick sagt mir, dass uns hier niemand beobachtet, dann ziehe ich Kate auf meinen Schoß. Immer noch kann ich nicht glauben, dass es so weit gekommen ist. Ich schaue Kate in die Augen und lege eine Hand in ihr Genick.
»Tom?«
»Was ist, Kate?«
Mein Herz pocht so laut, dass ich kaum meine eigenen Worte verstehe. Rasch blicke ich über ihre Schulter, um sicherzugehen, dass niemand den Hauptweg entlangkommt.
Den ganzen Abend konnte Kate mich nicht anschauen, jetzt hat sie ihre Augen wie Laser starr auf mich gerichtet, als würde sie meine Reaktionen auf das abschätzen, was sie mir sagen will.
»Was ist los, Kate? Was willst du mir sagen?« Ich lege meine andere Hand an ihre Kehle.
»Ich möchte ein Baby, Tom«, sagt sie. »Ein Baby von dir.«
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll, aber Kate, die verzweifelt auf eine Antwort wartet, starrt mich an wie ein Reh, das vom Scheinwerferlicht geblendet wird.
»Nur eins?«, flüstere ich, küsse die Tränen auf ihrer Wange und lasse meine zitternde Hand zu ihrer Hüfte hinabgleiten. »Ich hatte gehofft, es könnten drei oder vier werden.«
115
Tom
Einige Stunden nach unserer ersten Versuchsreihe zur Babyproduktion
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