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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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diese Ausdrucksweise gewählt hatte. Einen Moment sahen sie sich tief in die Augen.
    Bilder gingen ihm durch den Kopf. Eddie auf dem offenen Meer. Maeve, die in seinen Armen stirbt. Sean in seinem Krankenhausbett. Blaue Augen, intensiver als die See und der Himmel, tief und geheimnisvoll, blickten ihn an. Rätselhafte Augen voller Schatten …
    Caer drehte sich schnell um und ging Richtung Ausgang. „Hopp, hopp, dann. Gehen wir was essen und dann schnell nach Hause. Morgen wird ein langer Tag.“
    Schon war sie an der Tür. Was immer ihn in diese Hypnose versetzt hatte, ließ ihn langsam los.
    Ja, etwas essen und eine gute Runde schlafen. Morgen begann wieder die Realität. Und morgen Abend würde er nach Eddie suchen.
    Er würde für alles eine logische Erklärung finden und das Geheimnis um Eddies Verschwinden und Seans seltsame Krankheit lüften.
    Normalerweise litt Cal Johnson nicht unter Schlaflosigkeit. Heute aber schon. Er musste die ganze Zeit nachdenken.
    Cal war der jüngste der drei Geschäftspartner. Er wusste, dass man ihn dazugeholt hatte, weil Eddie und Sean nicht mehr alles allein machen wollten. Immerhin, sie wurden beide älter, daran gab es nichts zu rütteln. Auch wenn Sean eine Frau geheiratet hatte, die halb so alt war wie er. Tatsache war, dass die beiden älteren Männer einfach mehr freie Zeit haben wollten. Himmel noch mal, das hatten sie sich wirklich verdient. Sie hatten immer hart gearbeitet.
    Diese beiden liebten ihre landeskundliche Geschichte. Sie liebten es, Bücher und Karten zu studieren und dann zu den historischen Stätten hinauszusegeln und sich alles genau anzusehen und nachzuleben.
    Er selbst war nicht besonders wild auf diese geschichtliche Seite.
    Für ihn war es ein Job, um Geld zu verdienen.
    Er liebte das Segeln, und er liebte diese Gegend hier. Wenn es denn für den Erfolg des Schifffahrtsunternehmens notwendig war, etwas über die Historie zu lernen, dann würde er das gern tun. Es war aber nichts, das er auch so aus lauter Spaß getan hätte. Ihm lag es mehr, wenn die Passagiere einfach nur die Aussicht vom Wasser genießen wollten. Oder auch Segelunterricht zu geben. Darin war er gut.
    Außerdem konnte niemand anders als Sean eine alte historische Kamelle so gut erzählen, dass sie wieder spannend klang.
    Es ist bestimmt schon drei oder vier Uhr morgens, dachte er und rollte sich unruhig auf die andere Seite.
    Warum zum Teufel konnte er nicht einschlafen?
    Eddie. Das war der Grund.
    Sie hatten das Schiff gefunden, aber keine Spur von Eddie.
    Cal erschauerte plötzlich. Jetzt wusste er wieder, wovon er aufgewacht war. Von diesem Albtraum. Er hatte Eddie gesehen. Von Kopf bis Fuß mit Seegras bedeckt, verfangen in den Schiffsseilen, die Segel der Sea Maiden vollkommen zerrissen. Hungrige Meeresbewohner klebten an ihm, als wären sie ein Teil seines Körpers.
    Er war mit dem Heulen des Windes gekommen, umgeben von bedrohlicher Dunkelheit und …
    Da hatte er gestanden, am Fußende des Bettes, und auf Cal heruntergestarrt. Aber als er den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, war kein Ton herausgekommen.
    Sofort war Cal aufgewacht und hatte sich im Bett aufgesetzt. Doch Eddie war natürlich nicht dort gewesen.
    Es gibt keine richtigen Beweise, dass Eddie tatsächlich tot ist, sagte er sich. Eddie hatte einen einzelnen Passagier mitgenommen und war nicht auf der Party erschienen. Dann wurde die Sea Maiden von der Küstenwache gefunden. Nichts war kaputt, alles an seinem richtigen Platz, die Segel eingerollt.
    Alles in Ordnung. Bis auf die Tatsache, dass weder der Passagier noch Eddie irgendwo in Sicht waren.
    Cal schloss erschöpft die Augen. Es war Winter, aber die Wetterverhältnisse waren gut. Die Leute wollten immer noch aufs Meer fahren, verdammt noch mal. Und jetzt, wo Eddie verschwunden und Sean in Irland krank geworden war, blieb die ganze Arbeit an ihm hängen. Er fühlte sich ziemlich geschafft.
    Und er hatte Angst.
    Marni bewegte sich.
    Er hatte sie nicht aufwecken wollen.
    Zu spät.
    „Was ist denn los?“, kam es von der anderen Bettseite.
    „Keine Ahnung. Ich bin einfach … wieder aufgewacht.“
    Sie streckte die Hand aus und strich ihm sanft über das Gesicht. „Es wird alles gut werden, Cal. Sean ist bald zurück. Kat hat Zach Flynn nach Irland geschickt, um ihn abzuholen und nach Hause zu begleiten.“
    Cal verspürte einen Anflug von Ärger. Seine eigene Frau fühlte sich sicher, wenn Sean – ein kranker alter Mann! – wieder nach Hause kam. Sie

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