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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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zog er das aufblasbare Boot wieder hoch. Er ließ schnell die Luft heraus, dann legte er die Ruder zurück an ihren Platz.
    Er ging nicht sofort wieder ans Steuer. Aus der Kabine unten holte er Handtücher, mit denen er das Schlauchboot trocken rieb. Dann faltete er es sorgfältig zusammen und schob es in den Sack zurück.
    Caer beobachtete ihn die ganze Zeit. „Ich möchte nicht, dass jemand erfährt, wo wir waren“, sagte er kurz angebunden, als er ihren Blick bemerkte.
    „Alles klar.“
    „Holen Sie ein paar Limos aus der Kombüse oder zwei Bier. Es soll so aussehen, als hätte ich Ihnen die Gegend gezeigt.“
    „Das haben Sie ja auch getan.“
    Er sah sie kurz an, dann nickte er.
    Caer ging nach unten in die Kombüse, um Bier aus dem kleinen Kühlschrank zu holen. Doch dann entschied sie sich für Limos.
    Immerhin war sie Krankenschwester, und ein Patient wartete auf sie. Sie sollte keinen Alkohol trinken.
    Offensichtlich hatte er inzwischen beschlossen, ihr zu vertrauen, wenigstens ein bisschen. Oder er hatte endlich bemerkt, dass sie fror, und machte sich Sorgen um ihr Wohlbefinden.
    „Vielleicht möchten Sie lieber eine Weile in der Kabine sitzen. Die Sonne geht gleich unter, auf dem Rückweg wird es also erheblich kälter werden.“
    „Es geht schon“, sagte sie.
    Es ging nicht. Sie war nur eigensinnig. Caer setzte sich wieder auf die weiße Bank und wartete, dass er den Anker lichtete und den Motor anwarf.
    Die Gischt spritzte um sie herum durch die Luft wie flüssiges Kristall. Zach jagte in hohem Tempo Richtung Festland, bis sie sich den Markierungen der Einfahrtsschneisen näherten, wo er gemäßigter weiterfuhr. Am Dock angelangt bat er Caer, ihm mit den Tauen zu helfen. Sie nahm die Seile und legte sie um den Anleger, wie er es ihr sagte. Allerdings schaffte sie es nicht, sie festzuknoten.
    Das erwartete er auch nicht. Sobald er den Motor ausgestellt und das Boot in die gewünschte Position am Dock manövriert hatte, sprang er von Bord und sicherte die Taue. „Irgendwann bringe ich Ihnen mal ein paar Seemannsknoten bei“, sagte er, während sie ihm folgte, und warf ihr ein Lächeln zu. „Das nächste Mal, wenn wir auf einem Segelboot sind, werden wir auch segeln. Das macht Spaß. Es wird Ihnen sicher gefallen. Sie scheinen ja nicht seekrank zu werden.“
    „Nein, ich scheine wohl nicht seekrank zu werden.“
    Nachdem er das Boot gesichert hatte, richtete Zach sich wieder auf. Er kam auf sie zu, blieb stehen und lächelte. Dann strich er ihr eine der wilden Locken hinters Ohr. „Sie sehen ganz schön verweht aus.“
    „Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, mir ‚die Gegend anzusehen‘“, sagte sie.
    Sie erschrak, als er ihr den Arm um die Schultern legte. Dann bemerkte sie Cal, der aus dem Büro gekommen war und auf sie zulief. Er war ziemlich groß und schlaksig. Mit seinem sandblonden Haar und der etwas unbeholfen wirkenden Art sah er ganz attraktiv aus. Er hatte lange Arme und große Hände. Auch seine Füße waren ziemlich groß. Trotzdem hatte das alles einen gewissen Charme.
    „Wie hat Ihnen die Bootsfahrt gefallen?“, erkundigte er sich.
    „Es war großartig, allerdings auch ganz schön kalt. Ich weiß gar nicht, wie Sie das alle so aushalten.“
    Cal lächelte. „Ich muss schon sagen, Sie haben einen wunderbaren Akzent.“
    „Ich dachte, Sie hätten einen Akzent“, entgegnete sie ebenfalls lächelnd.
    Jetzt ist genug geflirtet, ob harmlos oder nicht, dachte Zach. Erstaunlicherweise ärgerte ihn das Geplänkel. „Wir müssen jetzt zu Sean zurück“, sagte er schärfer als beabsichtigt. „Inzwischen sind wir schon eine ganze Weile weg. Cal, wenn dir noch irgendetwas einfällt oder du etwas findest, sag mir sofort Bescheid.“
    Cal nickte. „Ich habe im Büro gesucht und gesucht. Die Eintragungen habe ich hundertmal durchgesehen“, sagte er und schaute Zach düster an. „Eddie ist tot, nicht?“
    „Ich fürchte, ja.“
    Marni kam ebenfalls aus dem Büro zu ihnen nach unten. Sie trug nur einen Pullover über ihrer Hose und erschauerte leicht. Dann stellte sie sich schnell neben ihren Mann und kuschelte sich an ihn. „Sie müssen uns mal im Sommer besuchen“, sagte sie zu Caer. „Das ist schöner.“
    „Ja, ja. Und wenn wir einen langen Winter haben, kann es sein, dass der Sommer einen Tag dauert“, sagte Cal.
    Marni stieß ihn in die Seite.
    „Überzeugen Sie sich doch selbst. Es ist am vierzehnten Juli, ganz sicher“, sagte Cal ernst.
    Marni rümpfte die

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