Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
Vom Netzwerk:
wieder und schob sie zurück in den Bund seiner Hose.
    „Was zum Teufel ist denn hier los?“, rief er.
    Das war ein Fehler.
    Alle vier Frauen begannen auf einmal zu reden. Ihre Stimmen wurden immer lauter in dem Versuch, sich bei den anderen Gehör zu verschaffen.
    „Um Himmels willen, du warst das!“, rief Kat, die wütend zu Amanda herumgewirbelt war, als wolle sie mit der Bratpfanne auf sie losgehen.
    „Ich bin hier zu Hause, ob dir das nun passt oder nicht!“, schrie Amanda zurück.
    „Es hat sich so angehört, als würde jemand heimlich die Treppe runterschleichen“, versuchte Caer zu erklären.
    „Ich bin nicht geschlichen, ich bin normal die Treppe heruntergegangen. Und zwar deshalb, weil ich dachte, ich höre jemanden herumschleichen. Und dieser Jemand wirst du gewesen sein!“ Die Hände in die Hüften gestemmt blickte sie Kat an. Dann drehte sie sich zu Caer um. „Oder Sie waren das. Vielleicht wollten Sie irgendwohin schleichen, wo Sie nichts zu suchen haben. Sie sind als Seans Krankenpflegerin angeheuert worden und nicht, um sich nächtelang Brideys alberne Geschichten anzuhören.“
    „Jetzt hört doch mal!“, rief Zach dazwischen. Und wie durch ein Wunder trat Stille ein.
    Und dann konnten sie es hören. Das harte Zuschlagen einer Tür, an der der Wind rüttelte.
    „Das ist die hintere Tür“, sagte Zach. Immer wieder schlug sie gegen den Rahmen. Es hörte sich fast an, als würde sie jeden Moment vom Sturm aus den Angeln gerissen.
    Zach kümmerte sich nicht mehr um die Frauen und rannte zur hinteren Tür. Wieder griff er nach seiner Waffe und entsicherte sie automatisch im Laufen. Dann erreichte er den Ausgang, der zur hinteren Terrasse führte. Dahinter erstreckte sich eine Grasfläche bis zum Kliff hinüber, das übers Wasser ragte.
    Die Tür stand weit offen und schwang in den Angeln hin und her.
    Zach trat auf die Terrasse hinaus und blickte sich um. Weit und breit kein Anzeichen von einem Eindringling. Keine Schritte von einem Flüchtenden. Es sah aus, als wäre die Tür nicht richtig zugezogen und vom Wind aufgerissen worden.
    Was eigentlich unmöglich war.
    Die Türen wurden immer abgeschlossen. Es gab ein Alarmsystem im Haus. Allerdings dachte selten jemand daran, es einzuschalten, nachdem Tom und Clara zu ihrem Cottage aufgebrochen waren. Zach fluchte leise vor sich hin. Er hätte daran denken müssen. Er hätte dafür sorgen müssen, dass alles abgeschlossen und der Alarm in Betrieb war.
    Von hier aus sah er, dass Claras und Toms Haus mit Weihnachtslichtern geschmückt war und sie die Vorhänge in der unteren Etage nicht zugezogen hatten. So konnte er ihren Weihnachtsbaum erkennen, der fröhlich im Wohnzimmer blinkte.
    Wieder kam ein heftiger Windstoß.
    Die Äste der nahe am Haus stehenden Bäume klatschten an die Fassade.
    Beinahe wäre ihm die Tür aus der Hand gerissen worden.
    Zach ging wieder ins Haus, schloss die Tür richtig und drehte den Schlüssel herum. Dann setzte er die Alarmanlage in Gang.
    Als er in die Diele zurückkam, war Sean O’Riley inzwischen aus seinem Zimmer gekommen und stand dort im Pyjama. Kat hielt sich in einigem Abstand zu ihm, angespannt wie eine Katze auf dem sprichwörtlichen heißen Blechdach. Caer trug ein blaues Nachthemd und sah aus wie ein dunkler Engel. Bridey war ebenfalls heruntergekommen und hatte sich zu den anderen gesellt.
    Amanda stand neben Sean. Er hielt sie im Arm. Auf Zach wirkte es allerdings eher so, als habe Amanda seinen Arm genommen und auf ihre Schulter gelegt.
    „Und?“ Sean blickte ihn fragend an.
    „Keine Ahnung“, entgegnete Zach. „Ich konnte niemanden sehen. Die Hintertür stand weit offen, aber es schien sonst alles in Ordnung zu sein. Ich werde die Polizei anrufen.“
    „Nein, du wirst die Polizei nicht anrufen, Zach.“
    „Sean …“, begann er.
    Aber Sean wollte nichts davon wissen. „Alle hier im Haus sind durch die Gegend geschlichen. Irgendjemand hat die Tür nicht richtig zugemacht. Das ist alles.“
    „Clara“, sagte Amanda seufzend. „Sean, ich fürchte, sie wird jetzt langsam zu alt.“
    „Zu alt wofür?“, fragte Kat. „Dad, sie ist doch fast so alt wie du, oder?“
    „Es ist nicht das Alter, sie ist überfordert, abgearbeitet. Clara ist abgearbeitet, das merkt man“, sagte Amanda beherrscht, ohne auf Kats sarkastischen Tonfall einzugehen.
    „Clara ist ein Mitglied der Familie“, wandte Bridey ein. „So ist es, und nicht anders“, erklärte sie forsch. „Außerdem hat sie nichts

Weitere Kostenlose Bücher