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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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zum offen stehenden Fenster. Dort blickte er kurz hinaus, ehe er sie gewaltvoll hinunterwarf. Hart knallte ihr Körper auf eine Tonne.
    „Nun weg von hier!“, rief er. Lars und Tamber folgten ihm zum Fenster hinaus und verschwanden hinter ihm in der Wiener Nacht.
     
    ***
     
    Für eine knappe Stunde trieben sie sich in der Wiener Innenstadt herum, bevor sie sich wieder auf Mortem Castle einfanden.
    Bastian stand an der feuchten Mauer in jenem Teil des weitläufigen Kellergewölbes des Schlosses, in dem sie sich für gewöhnlich tagsüber aufhielten.
    Tamber schritt neben einem der Steinsarkophage im Raum auf und ab. Sein Blick fiel auf Lars, der auf einem morschen Holzbrett Platz genommen hatte und lässig auf einem Kaugummi herumkaute. Ohne dessen Gedanken zu erkunden, ahnte Tamber auch so, dass Angela Thorstens Sohn etwas über die Leber gelaufen war. Seine Vermutungen sollten sich sogleich bestätigen.
    „Warum konnten wir nicht in diesen schwulen Puff gehen? Der gehört doch dir, Bastian. Warum also nicht? Ich war so neugierig und hatte mich echt darauf gefreut.“
    Bastian nahm neben ihm Platz. „Ein anderes Mal bestimmt. Heute war keine Zeit dafür.“
    Für einen Augenblick kehrte Ruhe ein.
    „Und warum hausen wir hier unten im Keller?“
    „Geduld, das Schloss wird irgendwann renoviert. Aber nicht heute und nicht morgen. Wir haben schließlich alle Zeit der Welt. Das muss alles ganz genau geplant werden“, erwiderte Bastian.
    Lars seufzte und sah Bastian dabei zu, wie er sich erhob und den Kellerraum verließ. Als dieser die alte Tür hinter sich geschlossen hatte, fand er sofort seine Stimme wieder. Kauend sprach er: „Und du Tamber – seit wir hier sind, verhältst du dich wieder so komisch.“ Er blickte seinen Schöpfer schlecht gelaunt an.
    „Wieso? Ich verhalte mich nicht komisch, sondern überlege nur, wie es mit uns weitergehen soll“, antwortete er gereizt. „Bastian ist so ein Vollidiot! Die Sache mit dem Priester darf nicht ausarten, sonst blüht uns allen das Ende.“
    Lars wurde hellhörig und kniff seine Augen verärgert zusammen. „Das meine ich ja. Du hast nur Augen für ihn. Meine Gefühle interessieren dich doch gar nicht. Ich bin nur dann gut genug für dich, wenn du rumvögeln willst.“ Angewidert blickte er wieder weg.
    „Ach!“, erwiderte Tamber grantig. „Unser Leben ist in Gefahr, und du hast nur das eine im Kopf? Vielmehr solltest du dir über wichtigere Dinge Gedanken machen. Alles andere interessiert mich gerade wenig.“
    „Aber mich! Du hast mich zu einem von euch gemacht, weil ich es selbst wollte. Bis jetzt habe ich mein zweites Leben als Untoter ausgekostet und geliebt. Aber seit dem Tod der Nutte denke ich anders darüber ... Sie war … Du hast kein Sterbenswort darüber verloren, was in Wahrheit auf mich zukommen wird! Erst jetzt wird mir einiges bewusst – ich werde die Sonne nie mehr sehen und sitze gelangweilt in einer stinkigen Gruft rum. In einer Gruft, verdammt!“
    „Oh Mann, hör auf, zu jammern! Du wirst deiner Mutter, dieser Dorfklatschtante, immer ähnlicher.“ Hinter Tamber knarrte eine Tür.
    Bastian kam zurück. Sie verstummten augenblicklich.
    „Was ist, hat euch meine Anwesenheit die Sprache verschlagen?“, fragte er und setzte sich bequem auf die steinerne Abdeckung seines Sarkophags.
    „Nein, das nicht“, entgegnete Lars noch immer verstimmt, „aber es wäre cool, wenn mal ein wenig Abwechslung hier reinkommen würde. Ich bleib doch nicht ewig in diesem feuchten ... Grab ... Das ist doch kein Leben!“
    Bastian atmete seufzend aus. „Beruhige dich – wir waren doch erst in der Stadt. Es kann nicht immer Sonntag sein – merk dir das!“, entgegnete er ruppig. „Außerdem – wer sagt denn, dass du die ganze Zeit hier im Keller rumlungern musst? Das ist doch nur vorübergehend. Im Moment ist es eben besser, wenn wir uns verstecken. Aber später kannst du gerne machen, was du willst.“
    „Echt jetzt?“ Lars bekam große Augen.
    Bastian nickte bestätigend. „Warum nicht? ... Zunächst musst du aber noch auf uns hören – du bist noch nicht so weit. Das hast du doch am eigenen Leib im Vogelweidpark erlebt, als du Tamber angreifen wolltest. Glaub mir, da draußen kann es auch für Unsterbliche gefährlich werden.“ Bastian machte eine Pause, ehe er fortfuhr. „Wir sind hierhergefahren, um uns zu schützen. Dennoch kannst du machen, was du willst, solange du dich an die Vorschriften hältst und niemanden von uns in Gefahr

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