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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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diesem Schuppen aufhielt. Was er gerade darin machte, war mehr als sonnenklar.
    Von Eifersucht getrieben, stieg Lars die drei Stufen hinauf und öffnete die Tür. Zielgerecht steuerte er den Empfangstresen an, hinter dem ein junger Mann mit hellbraunen Haaren stand. Er sah blendend aus und wurde vermutlich als Lockvogel eingesetzt. Für einen Moment wandte Lars seine Augen von ihm ab und blickte sich im Raum um. Mehrere runde Tische standen neben ihm. In der Mitte befand sich ein schmaler Laufsteg, den seitlich kleine Lichter schmückten. Weiter hinten entdeckte er auf runden Podesten lange Tanzstangen, die sich von der Decke bis zum Boden erstreckten. Das Licht war rötlich gedämpft und nur ein paar Gäste saßen auf einer rot gepolsterten Bank und unterhielten sich mit männlichen Prostituierten. Lars erkannte sie an ihren knappen Outfits.
    „Na du – was kann ich für dich tun?“, fragte der junge Mann an der Bar und riss Lars damit aus den Gedanken.
    „Ich ...“ Was sollte er sagen? Er fühlte sich völlig überrumpelt. „Ich suche jemanden.“
    Der Braunhaarige wurde hellhörig und grinste ihn gekünstelt an. „Und zu wem möchtest du? ... Warst du überhaupt schon einmal hier?“ Er wölbte misstrauisch die Stirn. „Darf ich deinen Ausweis sehen?“
    Lars schüttelte seinen Kopf. Genau auf diese Frage hatte er gewartet. „Ich suche Tamber.“ Er wollte nicht um den heißen Brei herumreden.
    „Tamber? … Wen darf ich melden?“
    „Ich bin sein Partner. Also, wo ist er?“, rief Lars wütend.
    Der junge Mann lächelte auf einmal unverschämt. „Scheint, als bekäme dein Mann nicht genug Liebe von dir. Du solltest ihn besser im Griff haben.“ Wieder grinste er frech. Nur dieses Mal verschränkte er demonstrativ die Arme vor der Brust.
    „Wichser!“, entfuhr es Lars und ging links am Tresen vorbei zur Treppe.
    „Hey, wo willst du hin? Ohne meine Erlaubnis darfst du da nicht einfach so rauf!“, schrie der Braunhaarige ihm nach. Doch Lars streckte nur seine Hand in die Luft und setzte mit seinem rechten Mittelfinger ein eindeutiges Zeichen. Er blieb nicht stehen, sondern huschte, seine vampirischen Kräfte nutzend, den düsteren Treppengang hoch, an dessen rot bemalten Wänden fahles Licht in Form von kleinen LED-Lämpchen leuchtete. Hinter sich hörte er den Schreihals keuchen, der natürlich nicht mit ihm Schritt halten konnte.
    Auf der ersten Etage angekommen, roch Lars seinen Schöpfer. Hastig bewegte er sich zu Tür Nr. 7, wo ihm der Geruch intensiver entgegenschlug, und versuchte sie zu öffnen. Zu seinem Erstaunen war sie unverschlossen. Ungeniert schob er sie einen Spalt auf und lugte hinein. Er sah ein großes Bett, auf dem sich Tamber rekelte. Doch wie von ihm erwartet, war sein Freund nicht allein. Tamber lag auf dem Rücken, während ein fremder Mann breitbeinig auf seiner Scham saß und sich genüsslich auf ihm bewegte. Ein leichtes Stöhnen drang aus seinem Mund. In diesem Augenblick richtete Tamber seine Augen zur Tür und grinste ihn niederträchtig an. Es war ein Grinsen, das ihn erniedrigen sollte, das spürte Lars. Sofort knallte er die Tür zu. Er hatte genug gesehen. Als er sich umdrehte, stand Mister Oberschlau mit den braunen Haaren und dem heimtückischen Lachen vor ihm.
    „Na, hab ich dir nicht gesagt, dass du ohne meine Erlaubnis hier nichts verloren hast?“, höhnte er.
    Lars’ Augen begannen im Dämmerlicht zu funkeln. Zornig streckte er seine Hand nach dem Hals des jungen Mannes aus und hob ihn ein Stück hoch. Dabei presste er ihn mit dem Rücken gewissenlos an die Wand. Die Angst in dessen Augen war unverkennbar. Lars schnaubte vor Wut. Erst als sein Opfer zu würgen begann und sichtlich erschöpft nach Luft rang, ließ er von ihm ab. Kraftlos taumelte der Angestellte zu Boden, während Lars über ihn stieg und das Bordell aufgebracht verließ. So schnell er konnte, kehrte er auf Mortem Castle zurück.
    Stunden später lag er auf einer alten Matratze im Keller des alten Anwesens und dachte über sich und sein neu erworbenes Leben nach. Bereits jetzt hatte es ihm mehr Unlust als Spaß bereitet. Hatte er anfangs alles als gut und cool abgetan, war ihm nun bewusst, dass er nichts weiter als zu einem Monster geworden war. Außerdem stellte er Tambers Zuneigung ihm gegenüber immer mehr infrage. Nur wegen ihm hatte er sich dazu entschieden, ein blutrünstiges Raubtier zu werden. Hatte zugestimmt, eins mit seinem Schöpfer zu werden, um für ewig bei ihm sein zu können.

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