Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
Vom Netzwerk:
fragte sich, ob dieses Gefährt überhaupt noch fahrtauglich war.
    Still und leise beobachtete er, wie der Schöne sein Zuhause betrat und die Tür hinter sich schloss. Sogleich ging das Licht im Inneren an.
    Lars wartete eine halbe Stunde, ehe die Beleuchtung ausging. Bald würde sich seine Geduld lohnen. Hungrig begab er sich vor den Wohnwagen und schlich herum, um vor dem kleinen Fenster stehen zu bleiben, das sich im hinteren Drittel befand. Zu Lars’ Freude war es kaputt und dadurch nicht mehr schließbar. Leise Atemgeräusche drangen zu ihm heraus. Der Geruch des Opfers wurde immer stärker. Er hatte Mühe, nicht sofort hineinzustürmen. Doch er hielt sich einsichtig zurück, glitt langsam hoch und zum Fenster hinein. Vor dem Bett des jungen Mannes senkte er sich und verharrte für den Moment. Sanft lag dieser da und schlief tief und fest. Scheinbar hatte der Bursche von seinem Eindringen nichts bemerkt.
    Lars zog die dicke Decke vorsichtig von dem Leib des Jungen und beäugte ihn andächtig. Sein Auserwählter trug bloß einen dünnen Pyjama. Seine Haut, die aus dem tiefen Ausschnitt des Oberteils hervorlugte, war braun gebrannt. Neben ihm lag ein Buch. Es war ein Tagebuch, auf dessen Einband der Name Aris stand. Lars nahm es an sich. Bereits die ersten Zeilen signalisierten ihm, in welch labiler Verfassung sich sein Opfer befand. Es fühlte sich allein und verlassen, Gefühle, die auch er verspürte.
    Sein Trieb wurde unaufhaltsam. Der angenehme Körpergeruch des Jünglings drang so stark in seine Nase, dass er seiner Natur einfach nachgeben musste. Besonnen setzte er sich an den Rand des Bettes. Für einen kurzen Augenblick seufzte der junge Mann und drehte seinen Kopf zur Seite, als hätte er etwas wahrgenommen.
    Lars sah den Puls auf dem schlanken Hals schlagen. Gleichmäßig pochte das gesunde Herz im Schlaf vor sich hin.
    „Bumm. Bumm. Bumm“, ahmte er den Herzschlag leise nach und neigte seinen Oberkörper nach vorn an den Hals des Schlafenden. Gnadenlos biss er ihm die Kehle durch. Das Fleisch fühlte sich warm und das Blut ungemein frisch an. Es sprühte regelrecht vor Energie, die in Bruchteilen von Sekunden auf ihn überging.
    Das Opfer wurde schlagartig wach, erschrak und schrie laut, doch seine Hilferufe blieben ungehört. Nach und nach schwanden seine Kräfte, und er sank zum Sterben verurteilt in sich zusammen. Ein letzter Hauch um Hilfe entwich seinem Mund.
    Lars wusste, er musste von ihm loslassen. Mit gemischten Gefühlen richtete er sich auf und betrachtete den Verscheidenden.
    „Aris, du musst trinken, um weiterzuleben“, sprach er, während er sah, wie sich dessen Brustkorb unregelmäßig hob und senkte. Doch der junge Mann lag nur stumm mit weit aufgerissenen Augen da und schnappte nach Luft. Lars’ Instinkt sagte ihm, dass er handeln musste. Hastig schob er den Ärmel seines Pullovers ein Stück hoch, um sich gleich darauf sein Handgelenk wund zu beißen. Beinahe fürsorglich hielt er es dem Sterbenden hin, der ihn panisch ansah.
    „Du musst trinken! Komm! Du musst!“ Lars presste sein blutendes Handgelenk an dessen Lippen, die vor Misstrauen und Furcht bebten. Doch es dauerte eine Weile, ehe dieser tat, was er von ihm verlangte.
    Als Aris etwas Blut geschluckt hatte, bäumte sich sein Körper auf und er schrie ängstlich. Sein Herz flatterte. Sein Atem ging stoßweise. Hektisch schnappte er nach Luft, doch es war zu spät. Er starb. Seine Augen weiteten sich und verloren ihren Glanz. Für Millisekunden schien die Zeit still zu stehen, bevor er zu neuem Leben erwachte und wild Sauerstoff einsaugte.
    Lars fand, dass er noch schöner war, als er es ohnehin bereits gewesen war. Er freute sich, aber es war nun an der Zeit, zu gehen. Aufgrund der geringen Blutmenge, die er Aris gegeben hatte, war dieser unfähig sich zu bewegen. Deshalb packte er seinen neu gewonnenen Freund und warf ihn sich über die Schulter. Rasch verließ er den Wohnwagen und schwebte mit ihm in den Nachthimmel empor.

 
    A ngela stand im Wohnzimmer des Pfarrhauses und saugte wie jeden Tag den wenigen Staub vom Boden auf. So auch an diesem Freitag. Ein Medienbericht über ein mögliches Kandidieren Dr. Anton Burgers unterbrach ihre Routinearbeit. Hastig machte sie den Staubsauger aus und ließ ihren Blick zum Fernseher schweifen. Gebannt hörte sie zu. Doch der Report neigte sich bereits dem Ende zu. Verärgert dachte sie nach. Sie musste unbedingt im Pfarrhaus sein, wenn dieser berühmte Mann seinen Sohn

Weitere Kostenlose Bücher