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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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schrie dieser ihm ins Ohr. „Lass die Sau raus und hör auf zu denken!“
    Vielleicht hatte Bastian recht, und er sollte zukünftig nicht alles so streng sehen – vor allem, sich nicht selbst so unter Druck zu setzen. Zum ersten Mal sprang er über seinen Schatten, und es fühlte sich wie ein Befreiungsschlag an. Wie frei mussten sich erst die ganzen Leute in diesem Saal fühlen?
    Sie durften lieben, wen sie wollten, durften tun, was sie wollten. Für sie gab es kein Zölibat, sinnierte Valentin dennoch kurz, ehe er sich auf das Konzert konzentrierte, das soeben begann.
    Er schenkte Bastian ein Lächeln, der dieses mit einem Strahlen im Gesicht quittierte.
    „Schau dir die Tänzer an. Diese durchtrainierten Körper ...“, rief Bastian und versuchte die Musik zu übertönen.
    Valentin nickte und gab sich der Atmosphäre hin. Der Song Judas ertönte. Lady Gaga lief mit ihren Tänzern den langen Bühnensteg entlang, der zwischen den Besuchern eingebettet lag. Gekonnt rekelte sie sich vor den jubelnden Fans und gab ihre Stimme zum Besten. Mit ihrer außergewöhnlichen Erscheinung riss sie die Konzertgeher binnen Sekunden mit, sodass die meisten mit den Händen über den Köpfen im Takt zur Musik voll abgingen und euphorisch mitgrölten.
    Auch Valentin ließ sich komplett gehen und tat das, wonach ihm der Sinn stand. Gemeinsam mit Bastian genoss er jeden einzelnen Song. Doch am meisten Spaß machte ihm der Zusammenhalt, der hier unter den Menschen herrschte. Es dauerte nicht lange, und er sprang mit hochgehaltenem Arm und sichtlich gut gelaunter Miene zu den Bässen mit. Diese Ausgelassenheit tat ihm einfach gut. Am liebsten hätte er das Konzert gar nicht mehr verlassen. Er ergötzte sich am Gefühl, frei zu sein.
    Als schließlich der letzte Titel erklang, befiel ihn fast eine Art Trauer, den Ort des Glückes und der Freiheit hinter sich lassen zu müssen.
    Am Ausgang angekommen, zwinkerten ihm ungeniert drei junge Männer entgegen. Ein weiterer stieß ihn absichtlich mit dem Wort „Hey!“ an.
    Valentin war perplex. Kam er tatsächlich so gut bei schwulen Männern an?
    „Lass uns von hier verschwinden“, raunte ihm Bastian zu, nachdem er gesehen hatte, was gerade vor sich ging.
    „Eifersüchtig?“, bemerkte Valentin trocken.
    Bastians Mundwinkel zogen sich schelmisch nach oben. „Hätte ich denn einen Grund dazu?“ Er streckte schmunzelnd seine Hand nach ihm aus und zog ihn mit sich fort. „Jetzt besuchen wir noch einen Club.“
    Valentin war überrascht, aber glücklich. Denn so konnte er noch ein wenig mehr Zeit mit Bastian verbringen. Langsam schlenderten sie über den Parkplatz. Über ihnen der nächtliche Sternenhimmel.
    Valentin ging um das Taxi herum, öffnete die Tür und stieg ein. Als er auf der Rückbank saß, murmelte Bastian von außen zu ihm herein: „Ich muss noch mal zurück – komme aber gleich wieder.“
    „Wo willst du denn hin?“, rief Valentin ihm hinterher, doch Bastian war bereits über alle Berge.
    Seufzend blickte er eine Weile aus dem Fenster, ehe er sein Augenmerk nach vorn richtete. Sein Blick fiel in den Rückspiegel. Die dunklen Augen des Fahrers stachen ihm irritierend entgegen und musterten ihn auffallend. Zum ersten Mal bemerkte er den intensiven Geruch, der von dem Mann ausging. Es war ein übler Gestank, ein Leichengeruch, der ihm bei der Herfahrt entgangen sein musste. Den Gedanken kaum zu Ende gesponnen, drehte sich der Chauffeur auch schon zu ihm um und gab ein Lächeln preis, das verfaulte Zähne zum Vorschein brachte. Angewidert lehnte sich Valentin in seinem Sitz zurück. Der Anblick des Fahrers erforderte einiges an Überwindung. Zumal der Glatzkopf auch noch unschöne Narben besaß, die vermutlich von Verbrennungen herrührten.
    „Na? Schon Blut geleckt?“, höhnte es plötzlich aus dessen Mund nach hinten.
    Valentin schnappte nach Luft, bevor er sich eines Wortes entrang. „Wie bitte?“ Fragend runzelte er die Stirn.
    Der Mann vor ihm zwängte seinen Oberkörper durch den Spalt der beiden Sitze hindurch und biss heftig die Zähne aufeinander, als würde er gleich nach ihm fassen. Dann öffnete er seinen Mund. „Mortem. Mortem. Mortem“, redete er in einem schnell gesprochenen Ton, als würde man ein Band vorspulen. Dabei verschlang er jedes einzelne Wort. Seine Augen wurden riesengroß, als wäre er ein wildes, nach Beute lechzendes Tier. Mit einer ruckartigen Bewegung setzte er sich wieder nach vorn ans Steuer.
    Valentin war vollkommen von der Rolle und

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