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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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in Richtung Pfarrhaus.
     
    ***
     
    Valentin stand in seinem Schlafzimmer vor dem Kleiderschrank. Er rang mit sich selbst, ob er sich mit Bastian bei der Mühle treffen sollte oder nicht. Gleichzeitig freute er sich jedoch, ihn wiederzusehen. Schließlich fehlte er ihm jeden Tag ein bisschen mehr. Dennoch hatte er großen Bammel vor dem Konzertgang. Es war schon Stress genug, ihn heimlich zu daten. Und dann noch auf das Konzert?
    Er würde nur mit wahnsinnig viel Glück nicht auffliegen. Irgendjemand würde ihn bestimmt sehen und melden. Trotzdem stand er nun vor dem Kleiderschrank und überlegte, was er anziehen sollte. Die zurechtgelegten Kleider passten nicht wirklich. Laut grummelte er vor sich hin. Viel Zeit blieb ihm nämlich nicht mehr.
    „Nun mach schon, du musst los!“
    Erschrocken drehte sich Valentin um. Lars Thorsten stand in der Tür und kam näher. Er legte Unterwäsche in Form von Hotpants auf das Bett sowie moderne Jeans und ein stylishes Shirt. Daneben platzierte er eine schicke Winterjacke und eine Tube Haarwachs.
    „Was machst du hier?“, fragte Valentin überrascht nach. „Ich habe dich gar nicht kommen hören. Wie bist du ins Haus gekommen? Ich dachte, ich hätte abgesperrt.“ Lars’ Besuch warf ihn völlig aus der Bahn. Fassungslos starrte er auf die Kleidungsstücke und dann zu Lars, der nun direkt neben ihm stand.
    „Zieh das an. Du musst was Besonderes aus dir machen. Siehst viel zu gut aus, als mit diesen altmodischen Fetzen herumzulaufen. Und dann beeil dich, Bastian wartet sicher schon.“
    „Lars, woher, was ...?“ Noch immer war er verblüfft über dessen unerwartetes Erscheinen.
    „Um deine Frage zu beantworten – die Tür stand offen, also bin ich frech hereinmarschiert. Wir gehören schließlich zusammen und wir halten auch zusammen, okay?“
    Valentin fragte sich, wie Lars das gemeint haben mochte. Doch er versuchte zu verstehen. „Bist du ..., ich meine, wohnst du ... mit Bastian zusammen?“
    Lars nickte. „Ja.“
    Valentin überlegte kurz. Deshalb hatte Bastian bei ihrem letzten Treffen so gegrinst, als er ihm erzählt hatte, Angela würde sich Sorgen um ihren Sohn machen. „Dann weißt du ...?“
    „Über euch Bescheid? – Ja, klar. Aber mach dir keine Gedanken. Ich verrate dich schon nicht. Aber das bräuchte ich auch gar nicht mehr. Das Dorf zerreißt sich ohnehin schon seit Längerem das Maul über dich. Dabei bist du eigentlich ganz in Ordnung.“ Lars stoppte plötzlich. Der angenehme Geruch von Valentin stieg ihm in die Nase. Das Blut des jungen Priesters roch tatsächlich sehr verführerisch. Er konnte Bastian durchaus verstehen, an dem gut aussehenden Mann Gefallen gefunden zu haben. Dennoch blieb er Graf von Werlenberg gegenüber misstrauisch. Das Gay-Bordell gab ihm Anlass zur Sorge.
    „Zieh diese Klamotten heute an. Sie sind von mir. Ich habe sie noch nie getragen – sie sind also neu ... Ich wünsche dir viel Spaß!“ Lars drehte sich um, als er noch schnell hinzufügte: „Und pass auf dich auf, ja? … Wir sehen uns bald wieder!“ Schelmisch zwinkerte er Valentin zu, dann huschte er zur Tür hinaus.
    Valentin wollte ihm eigentlich noch sagen, dass sich Angela um ihn sorgte, aber dazu kam es nicht mehr. Lars war bereits verschwunden.
    Ein Wirrwarr von Gefühlen durchflutete ihn augenblicklich. Es dauerte eine Weile, bis er die nötige Ruhe fand, die Kleidungsstücke auf dem Bett zu begutachten. Nach einer letzten Überlegung zog er seine alten Klamotten aus und schlüpfte in die neuen. Danach machte er die Kleiderschranktür zu und sah sich im Spiegel an. Dabei drehte er sich, um seinen Hintern zu betrachten. Die Hose saß tatsächlich wie angegossen. Valentin fühlte sich wie ein neuer Mensch. Die Lust, sich doch mit Bastian zu treffen und mit ihm auf das Konzert zu gehen, wuchs. Vor allem, weil es Freiheit bedeutete. Dennoch blieb sein Vorhaben von Selbstzweifeln überschattet.
    Ein paar Minuten verstrichen, ehe er nach der Tube griff und das Wachs gleichmäßig in seinen Haaren verteilte. Noch einmal sah er sich sein Spiegelbild an und atmete tief durch. Nervosität packte ihn augenblicklich. Trotzdem änderte es nichts mehr an seiner Entscheidung. Es blieb ihm nur zu hoffen, von niemandem bei seinem nächtlichen Ausflug erwischt zu werden.
    Als Valentin im Begriff war, die Haustür zu öffnen, brannte in Brenners Zimmer kein Licht. Es war nicht das erste Mal, dass sich dieser nicht im Pfarrhaus aufhielt, was eigenartig war, andererseits kam

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