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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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Furcht.
    „Sie meinen geheime Schriften und Dokumente“, entgegnete Valentin verwirrt, doch der alte Pfarrer schüttelte den Kopf.
    „Es gibt Aufzeichnungen, die bis ins alte Ägypten zurückreichen. Ein altes Tagebuch, das gefunden wurde“, sprach er weiter. „Die Abtei hat dieses Geheimnis bis jetzt gut gehütet, und so soll es auch bleiben.“
    Valentin zweifelte an den Worten des alten Mannes. „Und weshalb wollen Sie ausgerechnet mir das alles anvertrauen, wenn Sie mich doch nicht leiden können?“
    „Sie sind ein schlauer Kerl, auch wenn ich Sie nicht mag. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, außer, dieses Geheimnis zu bewahren und die Kreatur da unten weiterhin im Auge zu behalten. Das geht nur, indem sie strengstens bewacht wird. Es gibt Fallen und Vorrichtungen, die diese Maßnahme bis jetzt bewerkstelligt haben.“
    Valentin runzelte die Stirn. „Kreatur? Fallen und Vorrichtungen?“
    Ein gekünsteltes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Geistlichen. „Jawohl.“
    Hilde begann zu zittern. „Es ist nicht einfach, mit dem Wissen zu leben, dass ein paar Stockwerke tiefer das Grauen haust.“ Schluckend unterbrach sie ihre Worte und senkte den Kopf.
    „Wollen Sie hinuntergehen und es sich selbst ansehen?“, grinste der Alte verwegen in sich hinein. Die Schadenfreude über die Angst der Klosterfrau war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören.
    „Nicht!“, wandte sich die Nonne an Valentin und hielt ihn beinahe verzweifelt an seiner Jacke fest. „Tun Sie das nicht!“
    „Ruhe!“, herrschte der Greis sie wütend an. Eingeschüchtert zog sie ihre Hand zurück. Was blieb, war dennoch ein verzweifelter Gesichtsausdruck. Der missmutige Blick, mit dem sie ihm anfänglich begegnet war, war plötzlich einer vollkommen verängstigten Mimik gewichen.
    „Lassen Sie ihn doch hinuntergehen ...“
    „Aber das können Sie nicht tun!“, wandte die Frau sich an Schwarz, der mit brachialer Gewalt seinen Sturkopf durchsetzen wollte.
    „Warum eigentlich nicht? Ich möchte sehen, was sich dort unten befindet“, erwiderte Valentin locker. Das Gerede des alten Mannes hatte zwar Skepsis in ihm hervorgerufen, aber er hatte in der letzten Zeit genug Unsinn zu hören bekommen, dass er diese Aussage nicht mehr so ernst nahm.
    „Gehen Sie ruhig nach unten. Der Mönch Kaspar wird sie ein Stück begleiten.“ Schwarz grinste erneut in sich hinein, dann schien er für Sekunden zu überlegen. „Wie geht es eigentlich Rose-Ann Gardner? Lebt die Alte immer noch?“
    Schwarz war Valentin so unsympathisch, dass ihn diese Frage nicht einmal mehr verwunderte. „Es geht ihr gut“, sagte er ruhig.
    Der bejahrte Mann öffnete ganz Ohr seinen Mund. „Ja? Das wundert mich jetzt aber.“
    Valentin hatte kein Interesse mehr an dem für ihn unnützen Geschwätz. „Wäre es jetzt möglich, mich in die Katakomben der Abtei zu bringen?“
    „Aber sicher doch“, gab Schwarz zurück, während die Nonne beschämt zur Seite blickte.
    Das Kloster hatte mit Sicherheit etwas zu verbergen, das wurde Valentin schlagartig klar. Irritiert hörte er dem alten Pfarrer dabei zu, wie dieser der Nonne auftrug, den Mönch Kaspar herbeizuholen. Erneut sträubte sie sich dagegen, und ihre Augen weiteten sich ängstlich. Dennoch gehorchte sie dem alten Mann und verließ schnurstracks das Zimmer. Stille kehrte ein.
    „Wenn Sie glauben, dass ich geflunkert habe und es sich nur um überlieferte Geheimdokumente oder wichtige Schriften aus vergangenen Zeiten handelt, irren Sie, Burger“, fing Schwarz erneut an.
    Valentin schwieg. Er hatte genug gehört. Wenige Minuten später erschien der von der Nonne gerufene Mönch in der Tür. Mit einem Kopfnicken und gefalteten Händen stand er da und musterte Valentin aufs Äußerste.
    „Zeig ihm, worauf er sich eingelassen hat“, sprach der alte Pfarrer im Rollstuhl und drehte den Kopf zur Seite. Mochte er auch blind sein, sein Gehör war nach wie vor sehr gut.
    „Folgen Sie mir“, machte sich der Mönch nun endlich bemerkbar.
    Valentin nickte nur. „Auf Wiedersehen“, verabschiedete er sich trotz der Unhöflichkeit, die ihm der Alte entgegengebracht hatte.
    Dieser lachte jedoch nur boshaft und meinte: „Das denke ich eher nicht.“
    Kopfschüttelnd ließ Valentin den Mann zurück und lief hinter dem für ihn undurchschaubaren Mönch her. Zuerst gingen sie eilig einen dunklen Flur entlang, danach führte er ihn in ein Turmzimmer, dessen graubraun bemalte Wände Valentin an frühere Zeiten erinnerten. Der

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