Sündige Gier
Unkenntlichkeit aufgebauscht - von meinem verstorbenen Onkel Paul zugetragen wurden.
Hat sie Ihnen erzählt, dass er darauf bestanden hatte, mich in psychiatrische Behandlung zu schicken? Ja? Und hat sie Ihnen auch erzählt, dass der Psychiater nach monatelangen Sitzungen zu dem Schluss kam, ich sei vollkommen normal, während er Onkel Paul für geistig instabil und emotional unausgeglichen hielt, weil er so besessen von mir und meinen Fehlern war?«
Er lachte. »Irgendwann müssen Sie mir erzählen, wie Sie und Julie sich kennengelernt haben. War das vor oder nach Onkel Pauls tragischem Ende?« Dann hob er abwehrend die Hand. »Wissen Sie was? Ich will es gar nicht wissen. Ich denke mir lieber selbst ein schlüpfriges Szenario aus.
Ganz ehrlich, Mr Mitchell - kann ich Sie Derek nennen? Ganz ehrlich, wenn Sie mir von Anfang an offen erklärt hätten, warum Sie mich nicht als Mandanten annehmen wollen, hätte mich das wohl amüsiert. Sie und Onkel Pauls kleine Geliebte. Was für eine Paarung.«
Plötzlich gab er die leutselige Pose auf, und schlagartig wirkte er bedrohlich. »Doch Sie haben mir das verschwiegen. Also lassen Sie sich eines gesagt sein. Wenn Sie mich zu hintergehen versuchen, sind Sie endgültig am Arsch, und damit meine ich nicht das Hinterteil Ihrer bezaubernden Julie. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie keinen Gerichtssaal mehr von außen sehen können, ganz zu schweigen davon, dass Sie einen betreten.«
Derek hatte genug gehört. Er baute sich jetzt seinerseits vor Creighton auf und piekte so fest mit dem Finger gegen dessen Brust, dass eine Mulde im gestärkten Leinenhemd zurückblieb. »Wagen Sie es nicht, mir zu drohen. Ich bin nicht Ihr Anwalt. Das habe ich Ihnen schon am ersten Tag erklärt, an dem Sie in mein Büro kamen. Ich vertrete, wen ich will, und Sie können nicht den kleinsten Furz daran ändern.
Und dass ich bei Julie war, können Sie nur wissen, wenn Sie selbst dort waren. Falls ich Sie noch einmal in meiner oder ihrer Nähe erwische, werde ich zur Polizei gehen und Ihren zuckersüßen Hintern ins Gefängnis verfrachten lassen, wo Sie bleiben werden, bis man Julies Haus von oben bis unten durchsucht hat, um festzustellen, ob wirklich jemand darin war und Möbel umgestellt oder mit ihren Sachen herumgespielt hat. Ich spreche hier von der Suche nach Fingerabdrücken, DANN-Spuren, Labortests, und so etwas kann verdammt lang dauern.
Vielleicht führt das alles nie zu einer Verurteilung, aber auf jeden Fall werden Sie ein paar ziemlich ungemütliche Wochen im Knast verbringen. Zurzeit halten sich dort ein paar Mandanten von mir auf, deren Schicksal davon abhängt, wie gut ich sie vor Gericht vertrete. Ein Besuch von mir, und sie werden dafür sorgen, dass Sie sich nicht allzu wohlfühlen werden. Man könnte Sie dort ziemlich zurichten, und zwar auf eine Weise, die Sie sich nicht mal ausmalen möchten.« Derek trat noch einen Schritt auf ihn zu. »Haben wir uns verstanden?«
Creighton flüsterte schaudernd: »>Wow, jetzt bin ich sexuell erregt, Commander.< Tom Cruise, Eine Frage der Ehre.« Er zwinkerte grinsend. »Kein Wunder, dass Julie da ganz feucht wird.«
Nichts in seinem Leben war Derek je so schwergefallen, wie sich von Creighton wegzudrehen und all seine strahlenden Zähne intakt zu lassen.
Sobald Julie zu Hause war, rief sie Kate an. Ihre Assistentin klang heiser, als sie ans Telefon ging, so als hätte sie stundenlang geweint. Nachdem sie Julies Nummer auf dem Display gesehen hatte, klang sie außerdem noch ängstlich.
Julie nahm ihr diese Last sofort ab. »Ich weiß, dass du heute bei der Polizei warst, und das ist okay.«
»Gott sei Dank.« Schluchzend blubberte Kate eine Erklärung hervor.
Erst nach mehreren Minuten schaffte es Julie, sie zu unterbrechen. »Ich mache dir keine Vorwürfe, Kate. Wirklich nicht. Du hast getan, was du tun musstest, und dazu brauchtest du wirklich Mut. Bitte glaub mir, ich bin dir nicht böse, aber bitte glaub mir auch, dass ich diesen Mann nicht kenne. Ich habe keine Ahnung, was er in der Galerie wollte und weshalb er nach mir gefragt hat. Aber ich schwöre dir, dass du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst, weil du mit den Detectives gesprochen hast. Du hast mir nicht geschadet, indem du ihnen von diesem Kerl erzählt hast, denn ich kenne ihn nicht.«
»Mein Gott, Julie, du kannst dir nicht vorstellen, wie mich das erleichtert. Ich war sicher, dass du mich hassen würdest.«
»Dazu wird es nie kommen.«
»Ich hatte
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