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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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es allein schaffte. Es muss te einfach gelingen!
     
    Jacob Maitland fuhr in der schmuckesten Kutsche vor, die Angela je gesehen hatte. Sie war neu, mit glänzender schwarzer Farbe angemalt und hatte üppige grüne Samtsitze.
    Es hieß, Jacob Maitland sei so reich, dass der Krieg spurlos an seinem Vermögen vorübergegangen war. Er war nie von den Erträgen seiner Plantage abhängig gewesen. Während des Krieges war sein Land so gut wie nicht bestellt worden. Daher wunderten sich die Leute zum einen darüber, dass er in den Süden gekommen war, und zum anderen fragten sie sich, warum er während des Krieges in Golden Oaks geblieben war, statt nach Europa zu gehen, wo seine eigentlichen Einnahmequellen lagen.
    Als Angela noch ein Kind war, hatte er sie häufig auf der Farin besucht und ihr jedes Mal Süßigkeiten mitgebracht, manchmal auch ein kleines Spielzeug. Angela hatte immer geglaubt, er käme, um auf seinem Land nach dem Rechten zu sehen. Vor acht Jahren war es dann zu einem hitzigen Wortwechsel zwischen ihrem Vater und Jacob gekommen. Damals hatte Angela fest damit gerechnet, dass sie auf die Straße gesetzt würden, doch so weit kam es nicht. Allerdings war Jacob Maitland von da an nicht mehr auf die Farm gekommen. Sie hatte nie herausgefunden, worüber sich die beiden gestritten hatten. Sie vermisste diese Besuche.
    Er war ein guter Verpächter, das ließ sich nicht leugnen. Selbst wenn ihre Ernte nicht gut ausfiel, beschwerte er sich nie. Während des Krieges hatte er darauf bestanden, einen geringeren Anteil für sich zu beanspruchen. Deshalb fühlte sich Angela doppelt schuldig, wenn sie die Lebensmittel annahm, die Hannah ihm stahl.
    Trotzdem fürchtete sich Angela jetzt vor ihm.
    »Angela, meine Liebe, ich versichere dir mein tiefstes Mitgefühl für den Verlust deines Vaters«, setzte Jacob Maitland an. »Du muss t jetzt wohl eine große Leere empfinden.«
    »J a, ich fühle mich leer«, entgegnete Angela flüsternd und mit niedergeschlagenen Augen.
    »Ich kannte deinen Vater seit fast achtzehn Jahren«, fuhr Jacob mit sanfter Stimme fort. »Er hat diese Farm schon bearbeitet, als ich nach Alabama kam.«
    »Dann haben Sie meine Mutter auch gekannt?« fragte Angela neugierig, und in ihre Augen kam Leben.
    »J a, ja, ich habe sie gekannt«, erwiderte Jacob mit einem abwesenden Blick in den Augen. »Sie hätte damals vor vielen Jahren niemals allein in den Westen gehen sollen. Sie ... «
    »In den Westen?« unterbrach ihn Angela ganz aufgeregt. »Dorthin ist sie gegangen? Das hat Pa mir nie erzählt.«
    »J a, in den Westen ist sie gegangen«,. antwortete Jacob betrübt. »Weißt du, dass du das genaue Abbild deiner Mutter bist?«
    »Pa hat immer gesagt, ich hätte ihre Augen und ihr Haar«, antwortete Angela fröhlich. Sie wurde lockerer.
    »Es ist viel mehr als nur das, meine Liebe. Deine Mutter war die bezaube rn dste Frau, die ich je gesehen habe. Sie besaß eine solche Grazie, eine Zerbrechlichkeit, und sie war von erlesener Schönheit. Du bist ihr völlig gleich.«
    »Sie machen sich über mich lustig, Mr. Maitland. Ich bin nicht graziös, und zerbrechlich bin ich gewiss nicht.«
    »Mit der entsprechenden Übung wärst du graziös«, entgegnete Jacob mit einem zärtlichen Lächeln.
    »Übung? Oh, Sie meinen so was wie eine Schule?« fragte sie. »Dafür habe ich nie Zeit gehabt. Pa hat mich hier gebraucht, damit ich ihm helfe, die Farm zu bestellen.«
    »Ja. jetzt zu dieser Farm, Angela. Da nun dein Vater nicht länger unter uns weilt, möchte ich ... «
    »Bitte, Mr. Maitland«, fiel ihm Angela ins Wort, denn sie fürchtete sich vor dem, was er jetzt sagen würde. »Ich kann diese Farm allein bestellen. Solange ich zurückdenken kann, habe ich Papa geholfen. Ich bin stärker als ich aussehe, ich bin es wirklich.«
    »Was, um Himmels willen, geht in deinem Kopf vor, Kind? Ich kann dich doch nicht allein auf dieser Farm lassen«, rief Jacob überrascht aus und schüttelte den Kopf.
    »Aber ich ... «
    Jacob hob die Hand, um ihr Einhalt zu gebieten. »Ich will kein Wort mehr davon hören. Jetzt sieh nicht so erbärmlich drein, meine Liebe. Ehe du mir ins Wort gefallen bist, wollte ich dir sagen, dass ich möchte, dass du zu uns nach Golden Oaks ziehst.«
    Ein ungläubiger Blick breitete sich in Angelas Gesicht aus. »Wieso?«
    Jacob Maitland muss te lachen. »Sagen wir einfach, dass ich mich für dich verantwortlich fühle. Schließlich kenne ich dich von Geburt an, Angela. Ich habe gemeinsam mit

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