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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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unverminderter Härte über ihre empfindliche Haut her.
    »Hör auf«, protestierte sie mit schwacher Stimme. »Bitte!«
    Zur Antwort machte sich Bradford über ihre Lippen her. Sie spürte, wie ausgehungert er War, und sie fühlte sich von seiner Gier überwältigt. Dann spürte sie ihre eigenen Gelüste aufsteigen. Sie versuchte verzweifelt, daran zu denken, dass sie ihn hass te. Wütend warf sie sich vor, dass seine Berührung sie hätte abstoßen müssen. Statt dessen krümmte sie ihren Rücken, um ihm näher zu sein, und sie verfluchte die Kleider, die sie voneinander trennten.
    »Lieb mich, Angel«, flüsterte er heiser, und seine Lippen streiften über ihre Kehle. »Sei mein, wie du schon einmal mein gewesen bist. Noch nie habe ich etwas so sehr begehrt wie dich.«
    »Nein«, stöhnte Angela mit einem letzten Rest von Widerstand.
    »Doch«, murmelte er.
    »J a«, stöhnte sie.
     

17
    Nach diesem ersten Mal empfand sie die Woche, die sie gemeinsam in dem wunderschönen Landhaus verbrachten, als ein einziges Freudenfest. Er konnte nicht genug von ihr kriegen, und ihr erging es mit ihm ebenso. Schnell wurde ihr be wusst , dass sie sehr leidenschaftlich war. Bradford brauchte sie nur zu berühren, und schon begehrte sie ihn.
    Ihm dagegen wurde bald be wusst , dass sie nicht über die Vergangenheit reden wollte. Als er sie einmal wirklich ausfragte, war sie verärgert und verstört. Sie würde ihm nie erzählen, wer sie wirklich war. Dazu war es jetzt zu spät. Wenn er es gewusst hätte, wäre er wütend geworden, und sie hätte ihn verloren.
    Bradford versuchte nicht mehr, sie auszuhorchen. Dennoch unterhielten sie sich ausgiebig. Er erzählte ihr vom Krieg und von den Schlachten, die er gewonnen oder verloren hatte.
    »Das Potomac-Heer war das beste«, sagte Bradford, als sie vor dem Feuer Glühwein tranken. »Im Sommer 63, als es von General George Meade befehligt wurde, bin ich wieder dazu gestoßen . Unter dem alten George kämpfen zu dürfen, war eine Ehre, Angel. Man konnte nicht umhin, die Courage dieses Mannes zu bewundern. Wir haben Lee in Gettysburg geschlagen und die Aufständischen gezwungen, sich wieder nach Virginia zurückzuziehen. Das war ein Festtag. Aber es gab nicht nur glorreiche Siege - bei manchen Schlachten konnte sich einem der Magen umdrehen. Es war ein regelrechtes Gemetzel.«
    Bradfords Gesichtsausdruck änderte sich bei dieser Erinnerung. An jenem Nachmittag sprach er nicht mehr über den Krieg, doch am nächsten Tag setzte er seine Geschichte fort.
    »Nach dem Gemetzel am Cemetery Ridge habe ich bis zum Kriegsende unter Little Phil bei der Kavallerie gedient.«
    »War er auch General?«
    »Generalmajor Sheridan. Er war ausgezeichnet. Unter ihm wurden viele entscheidende Schlachten geschlagen, und 65 trafen wir dann wieder auf Lees Armee. Zum Teufel, wir wussten , dass die Niederlage des Südens bereits feststand, aber Lee wollte es sich nicht eingestehen. Im April zwangen wir Lee zur Kapitulation, indem wir ihm den Rückzug abschnitten.«
    »Ich wünschte, der Krieg hätte damals geendet«, bemerkte Angela, die daran dachte, dass erst nach Lees Kapitulation Canby Mobile besetzt und Wilson Alabama überfallen hatte.
    »Nach dem Sieg bei Appomattox hat es nicht mehr lange gedauert, bis die übrigen Truppen des Südens auf dem Absatz kehrtgemacht haben. Aber warum hast du das gesagt, Angel? Du warst doch hier oben im Norden in Sicherheit, oder?«
    »J a, natürlich«, log sie eilig.
    Angela hatte es Naomi zu verdanken, dass sie ihren Südstaatlerakzent verloren hatte. Sie war froh, dass Bradford als selbstverständlich voraussetzte, dass sie aus dem Norden kam. Sie wollte ihn zwar nicht belügen, doch eine regelrechte Lüge war etwas anderes als eine verschwiegene Wahrheit.
    An jenem Tage erklärte ihr Bradford, inwiefern der Krieg ihn verändert habe. Damit erklärte er zugleich, warum er sie so hochfahrend behandelt hatte.
    »Dieses ganze Töten, zuzusehen, wie Freunde erschossen werden, junge Menschen sterben zu sehen - das hat mir be wusst gemacht, wie kurz das Leben eigentlich ist, und wie unsicher. Im Lauf des Krieges habe ich beschlossen, den Rest meines Lebens voll auszukosten, falls ich den Krieg lebendig überstehen sollte. Keine Kompromisse, nie das Zweitbeste. Und genau das habe ich auch getan. Alles, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, habe ich mit Ausdauer auch bekommen. Wenn es nicht sein muss , besteht kein Grund, sich mit weniger zufriedenzugeben. Dich habe ich doch

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