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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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halte ihn nicht davon ab, nach Hause zu kommen, und das tut auch Crystal nicht. Bradford ist im Norden geblieben, weil er dort bleiben will«, sagte Zachary verbissen, doch er konnte seinem Vater nicht direkt in die Augen schauen.
    »Er ist nicht dortgeblieben, weil er dort bleiben will, Zachary«, sagte Jacob seufzend. »Er kommt nicht nach Hause, weil er fürchtet, er könnte dich umbringen, wenn er dir von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Er hat Crystal so sehr geliebt, dass er sie zu seiner Frau nehmen wollte. Sie hatten eine Auseinandersetzung, und sie hat die Verlobung gelöst. Aber das hätte sich mit der Zeit wieder eingerenkt. Er war immer noch entschlossen, sie zu heiraten, wenn er zurückkommt, und das hast du genau gewusst . Glaubst du, dass er dir je verzeihen wird?«
    Nein, dachte Zachary, er wird mir nie verzeihen. Dem Himmel sei Dank, dass er sich entschieden hat, in der Ferne zu bleiben. Zachary lebte in der ständigen Angst, Bradford könne eines Tages nach Hause kommen. Zachary stand beim Gedanken an das aufbrausende Temperament seines Bruders Todesängste aus.
    »Ich bin gekommen, um mit dir über deine werte Angela zu reden, und nicht über Bradford«, sagte Zachary erbittert.
    »Ah, ja. Du willst also die alten Streitpunkte wieder aufwärmen. Oder sollte es neue geben? Zachary, was hast du eigentlich gegen Angela?«
    »Ich habe nichts gegen sie persönlich. Sie ist ein sehr nettes Mädchen, und ich wünsche nur ihr Bestes, aber ich wünsche es ihr woanders. Jedes Mal , wenn sie in den Ferien nach Hause kommt, geht es wieder mit dem Klatsch und den Gerüchten los, und selbst wenn sie schon wieder in der Schule ist, geht es noch monatelang so weiter.«
    »Du wagst es, mir wieder mit diesen Gerüchten zu kommen, obwohl du diesen Klatsch erst ins Rollen gebracht hast? Wenn du in diesem ersten Sommer, in dem Angela nach Hause gekommen ist, nicht deine Frau unter den Arm genommen und mit ihr in die Stadt gezogen wärst, wäre keines dieser Gerüchte auch nur aufgekommen! Nur deine Trotzhandlung, Zachary, in die Stadt zu ziehen, bis Angelas Ferien vorbei waren, hat die Leute dazu gebracht, zu glauben, du wolltest deine Frau vor Unmoral in diesem Haus bewahren. Du hast es vorgezogen, der Fieberwelle in der Stadt tapfer entgegenzutreten, um nicht mitansehen zu müssen, welche Sünden in deinem eigenen Heim begangen worden sind - das hast du die Leute glauben gemacht.«
    »Ich werde mit Crystal reden, Vater, aber das ändert nichts an dem Klatsch. Es ist schon schlimm genug, dass unsere Freunde hinter unseren Rücken über dich und Angela reden, aber dass sie sich im letzten Sommer mit dir in diesem Haus eingeschlossen hat und nicht ausgehen wollte, hat alles noch schlimmer gemacht. Angela ist noch gar nicht hier, und der Klatsch hat schon begonnen.«
    »Mir ist scheißegal, was die Leute reden! Das habe ich dir bereits gesagt«, sagte Jacob mit erhobener Stimme. Seine Geduld war am Ende.
    »Uns ist das keineswegs egal. Was glaubst du, wie wir uns vorkommen, wenn wir in die Stadt fahren und die Leute uns anstarren? Sie bemühen sich gar nicht mehr, zu flüstern. Weißt du, was sie sagen? Dass du dir eine mittellose kleine Weiße herangezogen und zu dir ins Haus genommen hast, damit sie dir nachts dein Bett wärmt. Dass du sie in eine gute Schule geschickt hast, damit sie dir keine Schande macht. Dass du sie mit Geschenken überhäufst, damit sie dir nicht mit einem Jüngeren davonläuft. Und jetzt bemitleiden die Leute Robert, weil er das Pech hatte, sich in die Mätresse eines reichen Mannes zu verlieben«, höhnte Zachary. »Macht dir das wirklich gar nichts aus?«
    »Nein«, gab Jacob wütend zurück und ent schloss sich, dem Gespräch eine Wendung zu geben. »Da es dir allerdings soviel ausmacht, sollte ich vielleicht deinem Schwager meine Erlaubnis erteilen, Angela um ihre Hand zu bitten. Robert hat mich bereits daraufhin angesprochen.«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein!« Bei diesem Gedanken war Zachary erbleicht. »Ich lasse doch nicht meinen besten Freund das Mädchen heiraten, mit dem du die ganzen letzten Jahre über geschlafen hast!«
    »Zachary, du Idiot!« brauste Jacob auf und sprang in einem Wutanfall auf die Füße. »Du glaubst also auch an all diese dreckigen Lügen! Ich dachte, ich hätte dir vor Jahren erklärt, dass ... dass ... «
    Jacob hielt sich die Hände aufs Herz. Ein stechender Schmerz in seiner Brust machte es ihm unmöglich, weiterzureden. Er fiel auf seinen

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