Sündige Liebe
Robert«, sagte Angela mit sanfter Stimme.
»Das tue ich auch, aber so geht es nicht! Du hast mir gesagt, dass du einen anderen liebst und mich deshalb nicht heiraten kannst - und jetzt das! Ist dein Herz so schnell umzustimmen? Bist du jetzt in Bradford verliebt?«
Angela seufzte. Sie sagte Robert so klar und einfach wie möglich, dass sie Bradford schon immer geliebt habe. In Roberts Gesicht spiegelte sich Zorn, und als sie zu Ende geredet hatte, lief Robert ohne ein Wort aus dem Haus. Wenige Minuten darauf stand Angela am Fenster und sah, wie Roberts Pferd im Galopp die Eichenallee zum Uferweg hinunterstürmte.
Am Nachmittag desselben Tages traf ein weiterer Besucher für Bradford ein. Courtney Harden war ein geschäftstüchtiger Mittdreißiger mit rotblondem Haar und stechenden Augen. Bradford mochte diesen Mann nicht und hatte Harden kürzlich aus einem Spekulationsgeschäft entlassen.
Bradford hatte Courtney Harden in New York kennengelernt, und Harden hatte ihn ersucht, als Geldgeber in eine Kette von Hotelrestaurants einzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt war Bradford mit anderen Angelegenheiten beschäftigt gewesen - hauptsächlich mit der Suche nach Angela - und er hatte sich, ohne seine üblichen Vorsichtsmaßnahmen, einverstanden erklärt und keine Nachforschungen über Courtney Harden anstellen lassen.
Harden hatte die geeigneten Räumlichkeiten für die Hotelrestaurants gefunden und die Leitung übernommen. Doch wenige Monate, bevor er nach Mobile gekommen war, hatte Bradford die Information erhalten, dass jemand dieses Namens in Prostitution und Rauschgiftgeschäfte verwickelt war. Bradford hatte es vorgezogen, die Angelegenheit nicht vor Gericht zu bringen, sondern Harden aus seiner Anstellung zu entlassen.
Harden hatte Bradfords Aufenthaltsort ausfindig gemacht und forderte seine Wiedereinstellung als Hotelmanager. Bradford unterrichtete Courtney Harden in wenigen Worten über seine Möglichkeiten - entweder er nahm die Entlassung an, oder Bradford würde ihn verhaften lassen. Mit üblen Drohungen, dass Bradford dieses Vorgehen noch bereuen würde, verließ Harden erbost das Haus.
An jenem Abend ging Bradford wütend in Angelas Schlafzimmer auf und ab.
»Ich hätte ihn niemals einstellen sollen!« brauste Bradford auf.
»Sprichst du von Grant?«
»J a, verflucht noch mal! « schrie er und drehte sich zu ihr um. »Ich habe bemerkt, wie er dich angesehen hat, und du hast ihm gegenüber auch nicht direkt gleichgültig gewirkt! Du findest ihn attraktiv, oder?«
»J a, das finde ich tatsächlich«, erwiderte sie lächelnd. »Grant ist ein äußerst angenehmer Anblick, aber mein Herz ist bereits vergeben.«
»So?«
»Du bist eifersüchtig!« sagte sie lachend.
»So ein Quatsch!«
»Bradford, bist du dir meiner immer noch nicht sicher? Um Himmels willen, ich liebe dich jetzt schon seit zehn Jahren.«
»Ich muss immer wieder daran denken, wie du mir zwischendurch entschlüpft bist.«
Sie grinste. »Wenn du dich recht erinnerst, bin ich dir nur einmal davongelaufen, und zwar, weil ich wieder in die Schule muss te.«
Sie trat langsam auf ihn zu und schlang ihm die Arme um den Hals.
»Ich werde dich nie mehr verlassen, Bradford«, flüsterte sie leise. »Dich liebe ich und keinen anderen.«
»Du warst nie mit einem anderen Mann zusammen, Angela. Wie soll ich wissen, ob du nicht in den Armen eines anderen dein Herz verlieren könntest? Vielleicht würde dir ein anderer Mann besser gefallen als ich.«
»Jetzt hör aber auf, Bradford Maitland. Ich spreche von Liebe, und du sprichst von Lust«, sagte sie finster und zog sein Gesicht zu ihren Lippen.
»Ich sehe doch selbst, dass sich das beides sehr gut miteinander verträgt«, sagte er und lachte befreit auf. Er hob sie auf die Arme und trug sie schnell zu ihrem Bett.
Auf Angelas großem Bett war kein Raum für Zorn oder Eifersucht, nur für die Ernsthaftigkeit der Liebe. Bradford zog sie langsam aus und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. In seinem Blick stand solche Leidenschaft, dass schon allein dieser Anblick sie erregte. Sie wollte, dass er sich beeilte, und sie hatte das Gefühl, es nicht erwarten zu können, seinen Körper zu spüren. Doch Bradford schien das Zusammenkommen ihrer Körper heute in jeder Nuance auskosten zu wollen.
Endlich waren ihre Kleider um das Bett verstreut, und Bradford zog sie in seine Arme. Wo er sie berührte, prickelte ihre Haut, und er berührte sie überall.
Endlich tastete er sich zu ihren
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