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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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... «
    Bradford nahm ein Messer und schnitt den Brotlaib in der Mitte durch. Sie seufzte. Dann stand sie vom Tisch auf, um Butter und Marmelade zu holen. Wortlos deckte sie den Tisch und brachte ihm dann eine dampfende Tasse starken schwarzen Kaffee.
    Er saß schweigend am Tisch und aß mit dem Rücken zu ihr. Angela kochte fast über. Er behandelte sie wie ein Dienstmädchen.
    Der Teufel sollte sie holen, wenn sie auch nur noch einen Handgriff für ihn machte. Er konnte essen, wenn sie aß, oder er konnte sich selbst etwas richten.
    Sie machte sich an der Anrichte zu schaffen, um einen neuen Schub Maisbrot vorzubereiten.
    »Bradford«, sagte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen, »heute abend kommen Gäste zum Essen. Ich habe Mary Lou Markham und ihren Vater, Walter Howard, eingeladen. Und Grant. Kann ich dich ebenfalls erwarten?«
    »Ganz die kleine Gastgeberin, was?« fragte er bitter. »Der entfleuchte Spatz hat also ein Nest gefunden. Nur zu meiner Information: Gibst du jeden Abend solche Gesellschaften?«
    Angelas Muskeln spannten sich an, und sie drehte sich um, um Bradford anzusehen. Er saß mit der Kaffeetasse in der Hand am Tisch und sah sie voller Verachtung an.
    »Damit du es weißt - ich habe heute zum ersten Mal Gäste zum Abendessen eingeladen.«
    »Außer Grant«, erwiderte er, und seine Stimme wurde noch unfreundlicher.
    Angela schnappte nach Luft. Das war es also! Wegen Grant benahm sich Bradford so. Es war einfach lächerlich. Er hatte keinerlei Recht, eifersüchtig zu sein, nicht, solange er selbst verlobt war.
    »Bradford, ich lade Grant gelegentlich zum Abendessen ein, weil wir uns angefreundet haben. Sonst ist nichts zwischen Grant und mir.«
    »Du kannst mich nicht zum Narren halten, Angela«, sagte Bradford trocken und ging zur Tür. »Außerdem ist mir vollkommen gleich, mit wem du deine Zeit verbringst. Und was heute abend angeht: nein, ich werde nicht zu deiner kleinen Gesellschaft erscheinen. Ich fahre heute nachmittag in die Stadt, und da ich das Bedürfnis nach einer guten Hure verspüre, komme ich heute abend wahrscheinlich nicht zurück.« Er öffnete die Tür und wandte ihr den Rücken zu. »Etwas anderes ist es natürlich, wenn du mir zu Gefallen sein möchtest. Für eine gute Hure zahle ich Höchstsummen, und wenn ich mich recht erinnere, warst du eine recht gute.« Er lachte über ihren schockierten Gesichtsausdruck.
     
    Bradford lehnte sich unsicher an die lange schwarze Bar und sah nachdenklich das Glas Whisky an, das vor ihm stand. Beim Kartenspiel an einem Ecktisch hatte er schon den ganzen Abend über kräftig gebechert. Endlich spürte er die Wirkung des Alkohols, und gerade hatte er sich vom Spiel zurückgezogen. Er hatte mehr als zweihundert Dollar verloren. Zum Teufel damit, schließlich war es nur Geld.
    Er leerte sein Glas in einem Zug und kaufte anschließend eine volle Whiskyflasche an der Bar. Bedächtig sah er sich in dem verrauchten Raum um.
    Zwei in Flitter herausgeputzte Barmädchen waren ihm schon vorhin ins Auge gestochen, aber jetzt war ihm einfach nicht danach. Er konnte nicht leugnen, dass er eine Frau brauchte. In New York hatte er sich so vollständig in seine geschäftlichen Angelegenheiten gestürzt, dass er nicht die Zeit für weibliche Gesellschaft gefunden hatte. Doch er hatte sich entschlossen, sich einfach in der süßen Linderung des Alkohols zu verlieren. Er muss te die peinigenden Bilder, die ihm den Verstand raubten, im Alkohol ertränken.
    Mit unsicheren Schritten verließ er den Saloon, die Whiskyflasche in der Hand. Die frische Nachtluft nach dem Rauch und Schweißgestank in dem überfüllten Saloon war wie ein Spritzer kaltes Wasser mitten ins Gesicht. Ohne allzu große Schwierigkeiten konnte er sich orientieren, und er machte sich auf den Weg zu seinem Hotel am anderen Ende der Stadt. Die lange Straße schien menschenleer zu sein, und das Getöse, dem er gerade entronnen war, ebbte langsam in seinen Ohren ab.
    Plötzlich ging auf der anderen Straßenseite ein Schuss los, und Bradford hörte, wie eine Kugel an ihm vorbeizischte. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, was vor sich ging. Erst dann tauchte er im nächsten Hauseingang unter und kauerte sich hin. Er sah ein Mündungsfeuer auf der anderen Straßenseite, als die nächste Kugel losging, dann noch eins, das wenige Meter von den anderen entfernt aus einer zweiten Waffe kommen muss te. Er begriff, dass die Schüsse, ganz gleich, wer sie abgab, ihm galten.
    Bradford fielen sofort

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