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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dichten Bartstoppeln im Gesicht? Und warum sah er sie an, als wolle er sie umbringen? Sie hatte sich häufig ausgemalt, ihn wiederzusehen, aber niemals so - mit Höllenfeuern in den Augen. Schließlich war sie diejenige, die allen Grund hatte, wütend zu sein, und nicht er!
    Endlich wandte Bradford seinen Blick von ihr ab und ließ seinen Sattel mit solchem Getöse auf den Boden fallen, dass Angela zusammenfuhr. Sie sah, wie der Staub aufflog, vom Wind aufgewirbelt und in der Küche verteilt wurde. Dann trat Bradford die Tür zu. Als der Wind wieder nach draußen verbannt war, war es plötzlich stickig im Raum.
    Unter großen Mühen riss Angela ihren Blick von Bradford los und sah Grant an. Er stand wenige Schritte neben dem Sofa. Diese beiden Männer waren Freunde. Warum also wirkte Grant so wachsam? Und warum sagte Bradford nichts?
    Das angespannte Schweigen hielt an, während Bradford zum Küchentisch ging und das Pferdegeschirr darauf knallte. Wieder flog Staub auf. Angela folgte ihm mit den Augen und dachte an all die schlaflosen Nächte, in denen sie diesen Mann verflucht hatte. Jetzt hätte sie am liebsten auf ihn eingeschlagen, doch sie fand keine Worte und konnte sich nicht von der Stelle rühren.
    Bradford brach das Schweigen mit ge press ter, harter Stimme. Er sah Grant an. »Ich sehe, dass keiner von euch beiden mit mir gerechnet hat, aber ich bin hier. Unseligerweise muss te ich euch bei einem traulichen Beisammensein stören. Aber jetzt packst du deine Sachen und haust ab, Grant.«
    »Soll das heißen, dass du mich feuerst, Brad?«
    »Natürlich nicht. Wir haben ein Abkommen getroffen«, sagte Bradford barsch. »Ich habe nicht die Absicht, diese Abmachung wegen einer Frau zu brechen. Jetzt pack deine Sachen und zieh wieder ins Gesindehaus.«
    »Da sind meine Sachen doch immer gewesen!« erwiderte Grant empört. »Wenn du ein Hühnchen mit mir rupfen willst, Brad, dann wünschte ich, du würdest endlich zur Sache kommen.«
    »Nichts dergleichen. Du hast also um der Dame willen Diskretion bewahrt«, höhnte Bradford. »Das ist sehr lobenswert. Aber ich bin müde. Zum Teufel, jetzt hau endlich ab, und nimm sie mit.«
    Grant warf einen kurzen Blick auf Angela, deren violette Augen zusehends dunkler wurden. Brad hatte keinen An lass , so über Angela zu sprechen.
    »Du hast alles in die falsche Kehle gekriegt, Brad«, fing Grant an, der selbst langsam in Wut geriet. »Es gibt nichts, was ... «
    »Spar es dir!« fiel ihm Brad scharf ins Wort. » Muss ich dich rausschmeißen, oder tust du jetzt endlich, was man dir sagt?«
    »Verdammt noch mal, ich gehe ja schon! « rief Grant zornig. Dann wandte er sich an Angela und senkte die Stimme. »Vielleicht solltest du wirklich mitkommen«, bot er ihr freundlich an, doch er sah, dass auch sie am Überschäumen war.
    »Nein!« schrie sie und verschränkte die Anne vor der Brust. »Dies ist ebenso sehr mein Haus, wie es sein Haus ist, und der Teufel soll mich holen, wenn ich jetzt dieses Haus verlasse!«
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?« fragte Bradford und trat einen Schritt vor. Er blieb zwischen den offenen Regalen stehen, die vom Boden bis zur Decke reichten und als Trennwand zwischen der Küche und dem Wohnbereich dienten.
    Angela sah ihm direkt in die Augen, ohne zurückzuweichen. »Jacob hat mir diese Ranch zur Hälfte hinterlassen. Das muss t du doch wissen.«
    »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht hier!« brauste Bradford auf. Er verfluchte sich innerlich, weil er nicht zugehört hatte, als das Testament verlesen worden war, und es sich auch nie mehr angesehen hatte. Er hatte Angela hier vermutet, aber er war sicher gewesen, dass er sie leicht abschieben konnte. Was, zum Teufel, sollte er jetzt tun?
    »Wenn du mir nicht glaubst, kann ich dir eine Abschrift des Testaments zeigen«, sagte Angela steif.
    Wieder trafen sich ihre Blicke, und sie wehrte sich dagegen, vor seinem auflodernden Zorn zurückzuweichen. Sie hatte sich mehrfach vor Bradford gefürchtet, doch sie wollte sich nicht noch einmal von ihm einschüchtern lassen.
    Endlich sprach Bradford. »Ich besitze selbst eine Kopie des Testaments, und ich werde es durchlesen. Wenn das, was du sagst, der Wahrheit entspricht, werde ich dir deinen Anteil auszahlen.«
    »Nein, danke«, erwiderte sie eisig. »Zufälligerweise gefällt es mir hier.«
    Bradford wurde fahl. »Beabsichtigst du ernsthaft, mit mir in diesem Haus zu bleiben?«
    »Warum nicht?«
    »Weil du es bereuen wirst, Miss Sherrington.

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