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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ahnung, was ich dazu sagen soll.«
    »Nichts. Ich wollte lediglich reinen Tisch zwischen uns machen, weil ich dachte, dass mich das vielleicht befreit. Roarke hätte alles Recht der Welt, mir die Zähne einzuschlagen.« Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über sein perfektes Gebiss. »Und um ein Haar hätte er das auch getan. Tja.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich würde gerne einen Schlussstrich unter diese Sache ziehen, wenn das für dich okay ist.«
    »Ja, tun wir das. Ich muss -«
    »Eins noch, wenn ich schon dabei bin, mein Gewissen zu entlasten. Ich habe auf Befehl gehandelt, als ich wegen Kohli zu dir kam. Das hat mir nicht gefallen. Ich weiß, dass du zusammen mit Bayliss zum Präsidenten beordert worden bist.«
    »Euer Vorgesetzter ist ein Riesenarschloch.«
    »Allerdings, das ist er.« Er atmete tief durch. »Hör zu, ich bin zur Dienstaufsicht gegangen, weil ich gute Arbeit leisten wollte und der Überzeugung war, dass man unseren Laden sauber halten muss. Ich will dir jetzt keinen Vortrag über Machtmissbrauch und andere Dinge halten, aber -«
    »Gut, denn über deinen Captain weiß ich sowieso bereits Bescheid.«
    »Ich weiß. Schließlich war ich gestern Abend nicht nur deshalb bei dir, weil ich dich gerne mag. Diese Operation, die Richtung, in die sie mit einem Mal gegangen ist, hat mir schon lange nicht mehr gepasst. Bayliss behauptet, man müsse stets das ganze Bild im Auge haben, aber wenn man dabei die Einzelheiten nicht beachtet, macht das ja wohl nicht den geringsten Sinn.«
    Als sich die Krankenwagen mitsamt ihren Polizeieskorten langsam in Bewegung setzten, wandte er den Kopf. »Ich sehe mir lieber gerne die Einzelheiten an, und wenn man sie addiert, Dallas, ergibt sich dadurch ein völlig neues Bild. Du hast es auf einen Polizistenmörder abgesehen, und der Typ, bei dem du landen wirst, wird höchstwahrscheinlich Ricker sein.«
    »Erzähl mir doch mal was, was ich nicht schon weiß.«
    »Okay. Kein Problem.« Er wandte sich ihr wieder zu. »Ich möchte in dein Team.«
    »Vergiss es.«
    »Du irrst dich, wenn du denkst, du könntest mir nicht trauen. Und du irrst dich ebenfalls, falls du die Befürchtung hast, dass du noch einmal privaten Ärger mit oder wegen mir bekommst.«
    »Davor habe ich keine Angst. Aber selbst wenn ich dich bei meiner Truppe haben wollte, bin ich nicht befugt, das zu entscheiden.«
    »Du leitest die Ermittlungen. Du suchst dir deine Leute aus.«
    Sie trat einen Schritt zurück, schob die Daumen in die Vordertaschen ihrer Jeans und unterzog ihn einer Musterung, von der sie hoffte, dass er sie als beleidigend empfand. »Wann hast du zum letzten Mal was anderes als Schreibtischdienst gemacht, Webster?«
    »Das ist schon eine Weile her, aber es ist wie beim Sex. Man vergisst nie, wie es geht. Außerdem habe ich dir eben möglicherweise das Leben gerettet, oder etwa nicht?«
    »Danke, aber das hätte ich auch ohne dich geschafft. Warum zum Teufel sollte ich dich wohl in meine Mannschaft holen?«
    »Weil ich nicht nur bereits jede Menge Informationen habe, sondern noch mehr bekommen kann. Möglicherweise bin ich die längste Zeit bei der Dienstaufsicht gewesen. Ich denke daran, mich versetzen zu lassen, vielleicht zurück zur Mordkommission oder zum Dezernat für Gewaltverbrechen, wo ich schließlich schon mal war. Ich bin ein guter Polizist, Dallas. Wir haben schon vorher zusammengearbeitet, und es hat immer gut geklappt. Gib mir eine Chance. Es täte mir einfach gut, wenn ich die Möglichkeit bekäme, etwas wieder gutzumachen von dem, was bisher durch meine Schuld danebengegangen ist.«
    Es gab ein Dutzend Gründe, ihm die Bitte abzuschlagen. Ein, zwei Argumente jedoch sprachen dafür, dass sie ihn nahm. »Ich werde es mir überlegen.«
    »Das klingt durchaus fair. Du weißt, wo du mich erreichen kannst.« Damit ging er davon, drehte sich jedoch noch einmal um und kam grinsend zurück. »Vergiss nicht. Dass du diese vier Arschlöcher geschnappt hast, verdankst du teilweise mir.«
    Stirnrunzelnd blickte sie ihm hinterher.
    »Wir sind hier fertig, Lieutenant.« Peabody kam zurück und musterte Eve neugierig. »Die Kollegen bringen den Kerl, der sich noch auf den Beinen halten konnte, direkt auf das Revier. Sämtliche Waffen haben sie konfisziert. Der Tote ist auf dem Weg ins Leichenschauhaus, und die beiden anderen werden erst einmal ins Krankenhaus verfrachtet und dort von uns bewacht. Ich habe den Namen und die Adresse von dem kleinen Jungen. Soll ich das Jugendamt

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