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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ständig auf der Hut und sah sich ein ums andere Mal in allen Richtungen nach irgendwelchen potentiellen Hinterhalten um. Davon abgesehen, dass ihr Fahrzeug, wenn sie über fünfzig fuhr, erbärmlich quietschte und dass es in jeder Linkskurve ein lautes Knacken gab, verlief die Fahrt jedoch ereignislos.
    Vor der Einfahrt ihres Grundstücks winkte sie Baxter zu und dachte, dass sich als Bezahlung für den ihr erwiesenen Freundschaftsdienst bei ihnen im Haus sicher eine Flasche guten Whiskeys fand.
    Ihr selbst täte ein Drink wahrscheinlich ebenfalls recht gut, ging es ihr auf dem Weg zur Haustür durch den Kopf. Nach einem Gläschen kühlen Weins und ein paar Runden im hauseigenen Pool, um die Verspannungen zu lösen, wäre sie wahrscheinlich wieder fit.
    Und das müsste sie unbedingt werden, denn es würde eindeutig eine lange Nacht.
    »Ich nehme an«, begann Roarkes Butler, während der Kater zur Begrüßung laut schnurrend um Eves Beine strich, »dass Sie wieder mal in irgendeinen Unfall verwickelt gewesen sind.«
    »Sie irren sich. Mein Fahrzeug war ganz allein darin verwickelt«, antwortete sie, bückte sich nach Galahad, hob ihn hoch und vergrub ihr Gesicht in seinem weichen Fell, was ein Gefühl des Trostes in ihr wachrief. »Wo ist Roarke?«
    »Er ist noch nicht zu Hause. Wenn Sie auf seinem Terminkalender nachgesehen hätten, wüssten Sie, dass er frühestens in einer Stunde zurückerwartet wird. Die Hose ist völlig ruiniert.«
    »Sie sind nicht der Erste, der das sagt.« Sie setzte den Kater wieder auf den Boden, streifte ihre Jacke ab, hängte sie über den Treppenpfosten und marschierte in der Absicht, direkt schwimmen zu gehen, an Summerset vorbei.
    »Sie hinken.«
    Sie ging ungerührt weiter, leistete sich allerdings den Luxus eines kurzen, spitzen Frustschreis.
    Das Schwimmen half tatsächlich, und als sie allein und nackt am Rand des Beckens saß, inspizierte sie ihre Knieverletzung etwas genauer. Der Sanitäter hatte seine Arbeit wirklich gut gemacht, musste sie ihm widerwillig zugestehen. Zwar tat es noch weh, aber die geklebte Wunde heilte offensichtlich gut.
    Neben ihrer Beinverletzung wies sie noch eine Reihe Schürfwunden und blauer Flecken auf. Einige davon waren sicherlich das Resultat der Nacht mit Roarke. Sie würde diese schlicht nicht beachten.
    Sie schlüpfte in einen Morgenmantel und begab sich wegen ihres Knies statt wie gewohnt zu Fuß mit dem Fahrstuhl in ihr Schlafzimmer hinauf.
    Wo sie geradewegs mit Roarke zusammenstieß.
    »Hallo, Lieutenant. Ich wollte dir gerade unten Gesellschaft leisten.«
    »Ich habe meine Schwimmrunden schon hinter mir, aber ich könnte dich ja begleiten und dir beim Schwimmen zusehen. Falls du nackt ins Wasser gehst.«
    »Warum gehen wir nicht nachher noch einmal zusammen?«, meinte er und sah sie fragend an. »Was ist übrigens mit deinem Auto passiert?«
    »Ich kann es nicht beweisen, aber ich gehe davon aus, dass das Rickers Werk gewesen ist. Die Kiste hat so ausgesehen, als ich in die Garage kam. Anscheinend treten wir uns zurzeit ständig gegenseitig auf die Füße.« Sie trat vor ihren Schrank.
    »Und warum hinkst du?«
    Sie rollte mit den Augen und hätte am liebsten auch noch ihren Kopf gegen die Wand gehauen, als sie ihm erklärte: »Ich habe mir das Knie gestoßen. Hör zu, ich würde mich jetzt erst mal gerne anziehen und ein Schlückchen trinken. Dann erzähle ich dir alles ganz genau.« Sie wollte ihren Morgenmantel ausziehen, dachte dann jedoch an die Vielzahl blauer Flecke, die sie hatte, und erklärte vorsichtig: »Ich bin heute mit ein paar Typen aneinander geraten und habe mich dabei auf der Straße abgerollt. Ich habe dabei ein paar Kratzer abgekriegt, aber reg dich bloß nicht auf.«
    »Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten«, sagte er ihr zu und stieß deshalb, als sie sich auszog, nur einen leisen Seufzer aus. »Ziemlich farbenfroh. Leg dich hin.«
    »Nein.«
    »Eve, leg dich hin, wenn du nicht willst, dass ich dich dazu zwinge. Ich werde dich schnell behandeln, und dann können wir zum Abendessen gehen.«
    Sie schnappte sich ein Hemd. »Hör zu, Kumpel, ich hätte schon den ganzen Tag liebend gerne irgendjemandem möglichst kräftig in den Arsch getreten. Meinetwegen nehme ich auch dich.«
    Als er auf sie zutrat, warf sie ihr Hemd schnaubend auf den Boden. »Also gut, meinetwegen. Ich bin nicht in der Stimmung, mit dir zu streiten. Aber wenn du unbedingt Doktor spielen willst, hol mir wenigstens vorher was zu trinken.«
    Sie

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