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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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müssen. Das, was ich dort lese, ist für mich das reinste Kauderwelsch.«
    »Wen hat sie mitgenommen?«, fragte Roarke, obwohl er es schon ahnte. Dieses Vorgehen war mal wieder typisch für seine Frau.
    »Wen? Oh, äh, hmmm, Webster.«
    Stille senkte sich bleischwer über den Raum. Peabody faltete die Hände in den Taschen ihrer Jacke und machte sich auf die kommende Explosion gefasst.
    »Verstehe.« Als Roarke einfach wieder auf den Bildschirm blickte und mit der Erklärung einer Skizze fortfuhr, war sie sich nicht sicher, ob sie Erleichterung empfinden sollte oder ob nicht doch Todesangst um ihre Vorgesetzte angemessen war.
    Webster widerstand mit Mühe der Versuchung, irgendeinen Kommentar zu dem eleganten Luxusschlitten abzugeben, hinter dessen Lenkrad Eve sich setzte, und lehnte sich stattdessen in der Absicht, die Fahrt nach Möglichkeit zu genießen, auf seinem Sitz zurück.
    Nur fiel ihm das in seiner Aufregung einigermaßen schwer.
    »Okay, eins sollten wir ein für alle Male klären. Ich bin nicht derjenige, den Ricker bei der Dienstaufsichtsbehörde in der Tasche hat. Ich dachte mir selbst bereits, dass es dort jemanden gibt. Nur habe ich bisher keinen blassen Schimmer, wer dieser Jemand ist. Aber das wird sich bald ändern. Ich werde rausfinden, wer der Verräter ist.«
    »Webster, wenn ich tatsächlich denken würde, dass Ricker dich an der Angel hat, würdest du nicht neben mir im Wagen sitzen, sondern du wärst auf dem Revier, würdest dort auf allen vieren über den Boden kriechen und versuchen einzusammeln, was von deinem Gebiss noch übrig wäre.«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Spar dir deine Dankesrede für ein anderes Mal.«
    »Also … ich habe mir tatsächlich deine Akten angesehen. Wenn du willst, kannst du mir dafür ja später noch in den Hintern treten. Ich hatte deinen Code und auch dein Passwort. Das beides hatte Bayliss rausgefunden. Ich hatte kein Recht, mir deine Unterlagen anzusehen und so weiter und so fort, aber ich habe es nun mal getan. Ich habe gelesen, was du alles über Clooney rausgefunden hast. Wirklich gute Arbeit.«
    »Erwartest du, dass ich jetzt vor Freude erröte und mich bei dir bedanke, oder was? Wenn du noch mal so etwas versuchst, schleife ich dich – nachdem ich dir die Zähne eingeschlagen habe – geradewegs zum Chef.«
    »Dazu hättest du alles Recht der Welt. Du hast keinen Haftbefehl beantragt.«
    »Stimmt.«
    »Das, was du gegen Clooney in der Hand hast, ist natürlich noch ein bisschen mager, aber es hätte wahrscheinlich für den Antrag gereicht.«
    »Ich wollte keinen Haftbefehl. Er hat das Recht, dass wir ein wenig Rücksicht auf ihn nehmen.«
    »Bayliss hat Kollegen und Kolleginnen wie dich gehasst.« Webster schaute versonnen auf die stets verstopfte, farbenfrohe, arrogante Stadt. »Ich hatte ganz vergessen, wie es ist, wenn man seine Arbeit auf diese Weise macht. Aber noch einmal vergessen werde ich das nicht.«
    »Dann hör zu. Ich werde dir sagen, wie wir vorgehen. Clooney ist ein paar Monate nach dem Tod seines Sohnes aus seinem Haus in einem hübschen Vorort ausgezogen und lebt jetzt in einer kleinen Wohnung in der West Side. Wenn wir schon dabei sind, kriegen wir dieses Arschloch Ricker eventuell auch noch wegen der Zerstörung einer Ehe dran.«
    »Es sind noch ein paar Stunden, bis Clooney Schichtende hat. Er ist bestimmt nicht da.«
    »Anscheinend hast du seine Akte nicht bis zum Schluss gelesen. Heute ist sein freier Tag. Wenn er nicht in seiner Wohnung ist, klopfen wir so lange bei den Nachbarn, bis uns jemand sagt, wo er sich möglicherweise aufhält. Und dann machen wir uns entweder auf die Suche oder warten, bis er kommt. Das Reden übernehme ich. Er wird aus freien Stücken mit auf die Wache kommen. Wir werden dafür sorgen, dass er freiwillig mitkommt und uns freiwillig alles erzählt.«
    »Dallas, er hat drei Kollegen umgebracht.«
    »Fünf. Du hast zu flüchtig gelesen. Du bist nachlässig geworden, Webster. Aber nur ein gründlicher Bulle kann glücklich sein.«
    Sie fand die Adresse und wollte ihren Wagen in der zweiten Reihe parken, als ihr einfiel, dass sie nicht nur in der eleganten Limousine ihres Gatten, sondern zudem ohne Blaulicht hier aufgetaucht war.
    Fluchend suchte sie eine passende Parklücke. Die fand sie nicht nur zwei ganze Blocks entfernt, sondern obendrein noch auf einem Parkdeck, das oberhalb der Straße lag.
    »Das Gebäude ist gesichert«, meinte sie wenig

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