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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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verhelfen.«
    »Sie tragen diese Folterinstrumente doch nur, weil Ihre Beine damit wirklich toll aussehen.«
    »Natürlich.« Resigniert folgte Nadine Eve aus dem Büro. »Also, wie laufen die Dinge privat?«
    Eve stieg auf das Gleitband und war überrascht, weil sie kurz davor stand, Nadine von ihren Problemen zu erzählen. Schließlich war sie eine Frau, und Eve hatte das Gefühl, als müsste sie mit einer Geschlechtsgenossin reden, damit diese ihr eine geeignete Strategie für den Umgang mit ihrem widerspenstigen Gatten gab.
    Dann aber kam ihr der Gedanke, dass Nadine trotz ihres eleganten Aussehens, ihrer wachen Intelligenz und ihres im Grunde gutmütigen Wesens in Beziehungsdingen selbst nicht unbedingt erfolgreich war.
    »Gut.«
    »Das hat ein bisschen gedauert. Ärger im Paradies?«
    Ihre Stimme klang so mitfühlend, dass Eve noch stärker in Versuchung geriet. »Ich habe halt zurzeit unmäßig viel zu tun.«
    Unten angekommen trat sie vor die Tür und entschied sich, außen herum in Richtung des Gerichtstraktes zu gehen. Sie brauchte etwas frische Luft, ein wenig Zeit und vor allem die relative Ungestörtheit, die sie draußen auf der Straße fand.
    »Wie gesagt, das, was Sie jetzt hören, haben Sie von einer anonymen Quelle aus den Reihen der Polizei, Nadine.«
    »Meinetwegen, Dallas, aber ich muss Ihnen sagen, dass diese Informationen, wenn sie direkt im Anschluss an das Interview mit Ihnen kommen, wahrscheinlich prompt Ihnen zugeschrieben werden.«
    »Ach, tatsächlich?«
    Nadine musterte die Freundin genauer. »Entschuldigung, manchmal bin ich etwas schwer von Begriff. Sie wollen, dass bestimmte Leute wissen oder wenigstens vermuten, dass Sie die anonyme Quelle sind.«
    »Sie werden weniger handfeste Informationen als vielmehr bloße Vermutungen von mir bekommen. Machen Sie damit einfach, was Sie wollen. Wenn dieses Gespräch nicht bloße Zeitvergeudung ist, wissen Sie bereits, dass Kohli und Mills Mitglieder der Sonderermittlungsgruppe waren, die Max Ricker hochgenommen hat.«
    »Ja, das habe ich bereits gehört. Aber bei dieser Gruppe waren mehr als ein Dutzend Polizisten und außerdem noch jede Menge Zuarbeiter engagiert. Selbst wenn der Name Ricker Böses vermuten lässt, erscheint es mir ziemlich verwegen, davon auszugehen, dass er sich die Finger damit schmutzig macht, eine ganze Gruppe Polizisten um die Ecke bringen zu lassen. Und aus welchem Grund? Weil sie ihm auf die Füße getreten sind? Er hat eine Menge Geld bei der Sache verloren, ist aber weiterhin auf freiem Fuß.«
    »Es gibt Grund zu der Annahme, dass es eine Verbindung zwischen ihm und mindestens einem der Opfer gab.« Formulier es möglichst vage, sagte sich Eve. Sorg dafür, dass die Journalistin von sich aus weitergräbt. »Heute Morgen haben vier Männer Haftprüfungstermine, die angeblich in Rickers Diensten stehen. Ihnen werden diverse Verbrechen vorgeworfen, unter anderem die gesetzeswidrige Verfolgung einer Polizistin. Ich denke, wenn Ricker dreist genug gewesen ist, einer Polizistin am helllichten Tag seine Schläger auf den Hals zu hetzen, hat er auch keine Skrupel, wenn es um den Mord an Polizisten geht.«
    »Er hat Sie verfolgen lassen? Dallas, als Journalistin macht mich diese Nachricht unglaublich heiß und aufgeregt.« Gleichzeitig jedoch legte sie die Hand auf Dallas' Arm. »Aber als Ihre Freundin würde ich Ihnen gerne raten, umgehend einen Urlaub anzutreten. Und zwar möglichst weit von hier entfernt.«
    Vor der Treppe des Gerichtsgebäudes blieb Eve stehen. »Ihre anonyme Quelle kann Ihnen nicht sagen, dass Ricker verdächtigt wird, direkt oder indirekt an dem Mord an zwei New Yorker Polizeibeamten beteiligt gewesen zu sein. Aber sie kann Ihnen verraten, dass sich die Ermittlungsleiterin gründlich mit sämtlichen Aktivitäten, Geschäftsverbindungen und Unternehmungen dieses Mannes befasst.«
    »Sie werden diesen Kerl nicht festnageln, Dallas. Er ist wie Rauch, ständig in Bewegung, und jedes Mal, wenn man sich einbildet, man hätte ihn erwischt, löst er sich einfach auf.«
    »Warten Sie es ab«, forderte Eve sie auf und marschierte die Treppe hinauf.
    »Das werde ich«, murmelte Nadine. »Und zugleich werde ich mir fürchterliche Sorgen um Sie machen. Ach, verflixt.«
    Eve schob die Türen des Gerichtsgebäudes auf und versuchte nicht zu seufzen, als sie die langen Schlangen vor der Sicherheitskontrolle sah. Sie wählte die Schlange für Polizisten und Beamte, die zumindest etwas kürzer als die anderen Reihen war,

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