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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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in den Himmel; die tief hängenden Wolken sahen voll und schwer aus. Es roch stark nach Regen, aber er spürte keinen Tropfen. Die Atmosphäre war elektrisch aufgeladen, so als würde bald etwas Entscheidendes passieren.
    Gerade als er diesen Gedanken gefaßt hatte, zuckte hinter den reglosen Baumwipfeln ein Blitz über den Himmel.
     
    Als der Himmel von einem strahlenden, zackigen Blitz zerrissen wurde, fuhr Claire erschrocken auf. Sie hielt den Atem an und wartete auf den Donnerschlag. Wie ein Peitschenhieb knallte er über dem Hausdach, brachte Fenster und Gläser zum Klirren. Eine Sturmbö folgte. Die Balkontür flog auf, schwang ins Zimmer und knallte gegen die Seitenwand. Die dünnen Gardinen blähten sich wie Segel im Wind.
    Claire glitt aus dem Bett und ging durchs Zimmer. Die Bäume um Rosesharon schaukelten in den heftigen Windstößen, die von überall her zu kommen schienen. Der Wind zerrte ihr an den Haaren und drückte ihr das Nachthemd gegen den Leib. Ein zweiter Blitz erhellte für einen Augenblick die Galerie.
    In diesem Moment sah sie Cassidy. Er stand am Geländer, ohne Hemd, rauchend, und schaute sie an. Sie wollte in ihr Zimmer zurückweichen und die Balkontüren hinter sich zumachen, aber sie war unfähig, sich zu bewegen. Sein bohrender Blick hatte sie gefesselt. Ohne ein Wort drückte er sich vom Geländer ab und kam mit langsamen, bedächtigen, raubtierhaften Schritten auf sie zu.
    Ihr Herz begann zu rasen wie der Sturmwind. In ihrem Kopf
drehte sich alles, als wären ihre Gedanken von den Böen aufgewirbelt worden. Sie sagte das erste, was ihr in den Sinn kam: »Ich wußte gar nicht, daß Sie rauchen.«
    Cassidy näherte sich ihr schweigend. Kurz vor ihr blieb er stehen. Claire fühlte sich durch eine unwiderstehliche Kraft körperlich zu ihm hingezogen, so als trüge er einen riesigen Magneten in seiner Brust.
    Atemlos sagte sie: »Ich glaube, es gibt endlich ein Gewitter.« Er schnippte seine Zigarette übers Balkongeländer, streckte den Arm nach ihr aus und zog sie mit der Kraft des nächsten Donnerschlags an seine Brust. Der Kuß, den er ihr aufzwang, war ungestüm wie der Wind. Zugleich zog er die Klammer aus ihrem Haar und ließ sie achtlos zu Boden fallen, fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und bog ihren Kopf erst zur einen Seite, dann zur anderen, so daß ihr Mund seinen herrischen Befehlen Folge leisten mußte.
    Hitze strahlte von ihm aus, durch seine Haut und das dichte Haar auf seiner Brust hindurch. Claire spürte seine Begierde und reagierte unwillkürlich; plötzlich erkannte sie, daß sie sich deshalb in letzter Zeit so unbehaglich gefühlt hatte. Das Gefühl blühte auf und breitete sich in ihr aus – dieses süße, schmerzliche Verlangen nach . . . nach Cassidy.
    Ihre Finger gruben sich in seine muskulösen Schultern, und sie drängte sich an ihn. Ein leiser, lustvoll klingender Laut entkam ihm. Sein Mund ließ von ihrem ab und suchte nach ihrer Halsgrube. Claire legte den Kopf nach hinten und schwelgte in der Liebkosung seiner Lippen.
    Er strich mit einer Hand über ihren Rücken und ihren Hintern, hob sie an und drückte sie an sich, preßte sein erigiertes Glied gegen ihren Venushügel. Mit der anderen Hand zog er einen Träger ihres Nachthemds über ihre Schulter und entblößte eine Brust. Dann suchte er die Brustwarze, schloß seine Lippen darum und reizte sie mit seiner Zunge. Leise, sehnsüchtige Laute entkamen Claires offenen Lippen, bis er sie wieder mit einem Kuß versiegelte.
    Der Sturm wütete jetzt genau über ihnen. Der Wind heulte
zornig. Blitze zuckten, Donner knallte. Regen fiel in dichten Strömen. Immer neue Regenböen schwappten unter das Balkondach und schlugen gegen ihre nassen Füße. Sie merkten nichts von alledem.
    Bis sie Stimmen hörten.
    Um den Regen zu genießen, hatten zwei Models beschlossen, statt durch den Hausgang über die Galerie zu ihren Zimmern zu gehen. Claire stieß Cassidy von sich weg und schaute zur Hausecke, wo die beiden jeden Augenblick auftauchen mußten.
    Er nahm ihre Hand, trat in ihr Zimmer und zog sie hinter sich her. Gerade als er die Balkontür verriegelte, kamen die beiden jungen Frauen um die Ecke und blieben stehen, um den Sturm zu beobachten.
    Cassidy lehnte Claire gegen die Balkontür, wo sie sich in den dünnen Gardinen verhedderten. Alle Einwände, die sie hätte vorbringen können, erstickte er mit seinem Kuß. Seine Zunge drang in ihren Mund und versiegelte ihn mit ihrer Verführungskraft. Seine Hände

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