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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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paar Locken ins Gesicht fielen.
    »Was macht sie so sicher?«
    Er hob den Kopf und erwiderte Cassidys starren Blick. »Mein Vater war Ariels Fahrkarte zum Ruhm. Ohne ihn ist sie nichts.«
    Es war eine Sackgasse. Sie waren eindeutig schuldig. Dummerweise wußte Cassidy nicht, ob sie nur Ehebruch oder eine schwerwiegendere Sünde begangen hatten. Aber selbst wenn sie Wilde kaltgemacht hatten, hatte er keinen Beweis gegen sie in der Hand. »Gute Reise«, wünschte er knapp.
    Joshua Wilde war entgeistert. »Heißt das, ich kann gehen?«
    »Es sei denn, Sie wollen ein Geständnis ablegen.«
    »Ich habe nichts zu gestehen und Ariel ebensowenig. Das schwöre ich, Mr. Cassidy.«
    »Sie werden es vielleicht noch schwören müssen – vor Gericht. Bis dahin auf Wiedersehen.«
    Cassidy schaute ihm nach und fragte sich, ob er einen Mörder auf die ahnungslose Menschheit losließ. Aber die einzige Gefahr, die von Ariel und Josh ausging, war wohl, daß die beiden die Leute im Namen des Herrn um ihr schwerverdientes Geld brachten.
    Verdrossen nahm er das Telefon nach dem ersten schrillen Klingeln ab. »Cassidy.« Es war Crowder, dem das Ergebnis des Verhörs wenig Freude bereitete. »Jedenfalls hab’ ich sie laufenlassen«, faßte Cassidy zusammen.
    Crowder hatte einiges über die Witwe und den Aufruhr zu sagen, den sie hinterließ. »Sie verduftet unschuldig wie ein Engel und wie eine gottverdammte Märtyrerin nach Nashville,
und wir stecken hier bis zum Hals in der Scheiße. Cassidy, sind Sie noch dran?«
    »Was? Ach, ja, ’tschuldigung. Scheiße. Genau.«
    »Was ist mit Ihnen los?«
    Cassidy starrte auf den prallen Ordner, den Howard Glenn gerade in sein Büro getragen und mit triumphierender Gebärde auf seinen Schreibtisch geworfen hatte.
    »Ich rufe Sie zurück.« Cassidy legte auf, ohne Crowder eine Antwort zu geben. Er sah zu Glenn auf, der zufrieden grinsend und unrasiert vor seinem Schreibtisch stand.
    »Hallo, Cassidy. Vielleicht ist das der Hinweis, auf den wir gewartet haben. Gehen wir.«

Kapitel 7
    »Der gehört doch Ihnen, Miss Laurent?«
    »Woher haben Sie das?« fragte Claire den unsympathischen Kerl, der ihr breitbeinig und finster wie ein Gladiator gegenüberstand.
    »Einer meiner Männer hat ihn ein paar Blocks weiter in einer Mülltonne gefunden. Sie hätten sich doch ausrechnen können, daß wir überall die Mülltonnen durchsuchen, wo jemand wohnt, der was mit Wilde zu tun hatte.«
    »Ich hatte nichts mit Wilde zu tun«, widersprach Claire gelassen.
    »Und was ist damit?« Er hielt ihr den belastenden Ordner unter die Nase. Sie schlug ihn weg.
    »Glenn, überlassen Sie das mir«, mischte sich Cassidy plötzlich ein. Der widerliche Kerl schaute ihn stirnrunzelnd an, trat aber ein paar Schritte zurück. Cassidy wandte sich an Claire. »Ehrlich gesagt, ich hätte Sie für klüger gehalten. Warum haben Sie den Ordner nicht zusammen mit der Mordwaffe in den Fluß geschmissen?«
    Sie hatte geglaubt, daß sie sich in ihrem Apartment mit seinen luftigen, hellen Räumen weniger beengt fühlen würde. Aber seit sie Cassidy hereingelassen hatte, rückten die Wände immer näher, um so mehr, da er von diesem Detective begleitet wurde, den sie mit unverhohlenem Mißfallen musterte.
    Als sie gesehen hatte, was die beiden mitbrachten, hatte ihr Herz eine Sekunde lang ausgesetzt, und ihre Handflächen waren feucht geworden. Sie fühlte sich in die Enge getrieben und hatte Angst, aber sie war entschlossen, das nicht zu zeigen.
    »Raus mit der Sprache, Miss Laurent. Was ist damit?« Detective Glenn knallte den Ordner auf ihre Küchentheke. Dutzende Zeitungsausschnitte rutschten heraus und verteilten sich über die glänzende Marmorplatte.
    So ließ sich Claire von einem Vertreter der Staatsgewalt nicht behandeln. Instinktiv wollte sie sich wehren, aber es schien ihr besser, ihm mit Unverfrorenheit zu begegnen.
    »Es ist meiner«, gab sie zu. »Da Reverend Wilde ermordet wurde, hielt ich es für unklug, den Ordner zu behalten.«
    »›Unklug?‹« höhnte Glenn. »Ist das ein anderes Wort für saublöd?«
    Claires Augen verengten sich zornig. Sie richtete sich zu voller Größe auf.
    Cassidy trat zwischen sie und den Detective. »Entschuldigen Sie uns.« Er schob den Detective zur Tür. Nach kurzem, hitzigem Geflüster warf ihr Glenn einen dreckigen Blick zu, dann verschwand er und zog geräuschvoll die Tür hinter sich zu.
    »Danke«, sagte sie zu Cassidy, nachdem er sich wieder umgedreht hatte. »Ich glaube, ich hätte

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