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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Andererseits war das Risiko, erwischt zu werden, in Washington besonders groß. »Das geht wirklich nicht. Ich fliege um fünf Uhr heute nachmittag. Heute abend findet in New Orleans eine Wahlkampfveranstaltung statt, die ich keinesfalls verpassen darf.«
    »Welchen Flug nimmst du? Ich fliege auch. Wir könnten uns danach treffen.«
    Verdammt! Die Sache wurde tückisch. »Das geht auch nicht, Yasmine. Ich brauche Tage, um ein Treffen mit dir zu arrangieren. Du weißt das.« Sie sah wütend und enttäuscht und mißtrauisch aus. Eilig umarmte er sie und küßte sie noch einmal. »Mein Gott, ich wünschte, es ginge. Ende der Woche komme ich nach New York. Gib mir ein paar Tage, um alles zu arrangieren.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Sie zog sich das Kleid zurecht und legte das Tuch wieder über ihre Schulter. Alisters Hemd war überall verknittert; er konnte nur hoffen, daß man das unter dem Anzugjackett nicht bemerkte. Auch sein Schoß klebte unangenehm, aber das war nicht zu ändern.
    Yasmine zog einen Scheck aus ihrer Handtasche und legte ihn auf seinen Schreibtisch. »Ich hoffe, diese Spende bringt mich nicht in Schwierigkeiten.«
    »Schwierigkeiten?« Er zog seine Krawatte gerade.
    »Hmm. Eine andere macht mir Ärger. Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, daß ich Jackson Wilde unter meinem echten Namen gespendet habe?«
    »Ja. Du hattest geglaubt, ein Bestechungsversuch könnte sich vielleicht auszahlen.«
    »Er hat sich nicht ausgezahlt. Ich habe tausend Dollar verloren, die zu verlieren ich mir nicht leisten konnte. Mein Begleitbrief kam mit einer handschriftlichen Notiz zurück: ›So nicht.‹ Ich habe nie herausgekriegt, ob Wilde oder einer seiner Handlanger das geschrieben hat, aber offenbar war er nicht auf Bestechungsgelder aus.«
    »Oder es war nicht genug.«
    »Richtig. Jedenfalls hat der stellvertretende D. A. Cassidy davon Wind gekriegt. Er hat mich in New York angerufen. Ich habe zugegeben, daß ich Wilde bestechen wollte, damit er Claire und mich in Ruhe läßt. Er wollte den Brief sehen, aber den habe ich weggeschmissen, sobald ich ihn gelesen hatte. Das ist noch nicht alles. Ohne daß ich davon wußte, hatte auch Claire Wilde Geld geschickt. Sie hat mir die Hölle heiß gemacht, weil ich ihr nichts von meiner Spende erzählt hab’. Also hab’ ich den Spieß umgedreht und sie daran erinnert, daß sie mir auch nichts von ihrer erzählt hatte. Wir haben uns ziemlich gestritten.«
    »Was ist so schlimm daran?«
    »Daß uns Cassidy unsere Erklärungen nicht abnimmt und mehr aus der Sache macht.«
    »Die Zeitungen schreiben, daß er versucht, aus dem Nichts einen Fall zu konstruieren. Mach dir seinetwegen keine Sorgen.«
    »Das tue ich auch nicht. Das geht alles vorbei.« Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an und zwinkerte. »Außerdem hab’ ich ein verdammt gutes Alibi für die Nacht, in der der Priester umgebracht wurde, weißt du noch?«
    »Richtig. Du warst in New York.«
    »Falsch, ich hab’ mit dir Neunundsechzig gespielt.« Lachend zog sie seine Schreibtischschublade auf und ließ ihr Höschen hineinfallen. »Ein kleines Souvenir von mir, Kongreßabgeordneter.«
    »Ich brauche keine Souvenirs, um mich an dich zu erinnern.«
    Nicht umsonst war er Politiker. Er wußte, wann er das Feuer schüren mußte und wie stark. Scheinbar innig zog er sie an sich. Sie umarmten und küßten sich noch einmal. Er versuchte, seinen Kuß nicht ungeduldig wirken zu lassen und den Schmerz in ihrem nicht zu bemerken.
    Schließlich ging sie. Mit einer Hand auf dem Türknopf drehte sie sich noch einmal um. »Alister, wenn ich jemals rausfinde, daß du mich anlügst, dann werde ich stinksauer.«
    »Ich dich anlügen?« Er nahm ihre Hand und rieb damit über seine Hose. Leise sagte er: »In manchen Dingen kann ein Mann nicht lügen.«
    Ausnahmsweise ließ sie die Gelegenheit, ihn zu liebkosen, ungenutzt. Als er ihre Hand losließ, sank sie lustlos herab. »Ich wollte dich nur warnen, Süßer«, sagte sie. »Ich mach’ dir keine Szene. Aber ich räche mich.«
    In ihrem heiseren tiefen Tonfall schwang etwas, das ihm angst machte. Bevor er die Tür öffnete, setzte er für seine Sekretärin wieder ein strahlendes Lächeln auf. Er gab Yasmine die Hand. Er dankte ihr überschwenglich für ihre finanzielle Unterstützung, obwohl sie gar nicht in seinem Staat wohnte. Sie verschwand, flankiert von zwei riesigen Bodybuildern, die wie Würste aus ihren billigen schwarzen Anzügen quollen.
    »Also, mir bleibt die

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