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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ihr Atem ging schwer, ihr wurde heiß, und ihr fiel nichts ein, um die unangenehme Stille zu überbrücken.
    Cassidy sagte: »Ariel hat Crowder angerufen, bevor sie zur Presse ging. Anscheinend hat sie jemanden auf Sie angesetzt.« Bei dem Gedanken, daß sie jemand heimlich beobachtete, kam sie sich so besudelt vor, daß sie am liebsten ein Bad genommen hätte. »Zur Hölle mit ihr! Warum läßt sie uns nicht in Ruhe? Warum lassen Sie uns nicht in Ruhe?«
    »Hören Sie, die letzten Tage waren für mich auch nicht gerade angenehm.«
    »Crowder war wohl nicht besonders zufrieden mit Ihnen.«
    »Er wollte mir den Fall wegnehmen.«
    »Das hätte Ihnen gar nicht gefallen, wie?«
    »Nein.«
    »Wie hat Crowder offiziell auf den Artikel reagiert?«
    »Er streitet alles ab.«
    »Wie kann er das?« entfuhr es Claire.
    »Ariel Wildes Wort steht gegen unseres. Wem wird die Allgemeinheit glauben, einer religiösen Spinnerin oder dem District Attorney?«
    »Crowder lügt, um Sie zu schützen?«
    »Nicht mich. Er hat gelogen, um seine Abteilung zu schützen. Er ist vor allem Politiker, und er unterstützt das Establishment so entschieden, wie Sie es bekämpfen.«
    Claire war noch dabei, diese Neuigkeiten zu verarbeiten, als ihr ein erschreckender Gedanke kam. »Um sich wieder bei Crowder zu rehabilitieren, müssen Sie mich fast vor Gericht bringen. Nur so können Sie den Leuten beweisen, daß Sie unvoreingenommen und meinen Verführungskünsten nicht erlegen sind.«
    »Unsinn«, erwiderte er gepreßt. »So ist es nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nun, bis zu einem gewissen Grad schon. Aber das hat nichts mit Politik oder Crowder zu tun. Ich muß nur einem einzigen Menschen was beweisen – mir selbst. Ich habe um diesen Fall gebeten. Ich habe darum gebettelt. Und jetzt habe ich ihn, deshalb bin ich dafür verantwortlich, daß Jackson Wildes Mörder vor Gericht kommt.« Leiser fügte er hinzu: »Wer auch immer das ist. Deshalb . . .«
    »Deshalb was?«
    »Deshalb habe ich mir heute morgen einen Durchsuchungsbefehl für French Silk besorgt.«
    Bei diesen Worten krampfte sich ihr Magen zusammen. Die Vorstellung, wie Fremde in ihren persönlichen Dingen herumwühlten, war ihr unerträglich. »Das können Sie mir nicht antun, Cassidy!«
    »Tut mir leid, Claire, aber ich kann und ich tu’s. Um genau zu sein, ich fahre jetzt gleich zu French Silk.«
    Er hängte ein, ohne sich zu verabschieden.
    Als sie sich zu den anderen am kalten Büffet gesellte, setzte sie ein Lächeln auf und versuchte, sich heiter zu geben, aber offenbar konnte sie niemandem etwas vormachen.
    Mary Catherine zog sie beiseite. »Ist alles in Ordnung, Liebes? Du siehst wütend aus.«
    Liebevoll drückte sie ihrer Mutter die Hand. »Alles in Ordnung, Mama.«
    »Mr. Cassidy hat vorhin angerufen, nicht wahr? Hat er dich wieder nach Reverend Wilde gefragt?«
    »Nein. Es ging um etwas anderes. Gefällt es dir hier? Was hast du heute morgen mit Harry unternommen?«
    Mary Catherine erging sich in einer ausführlichen Schilderung ihrer Aktivitäten. Claire fiel es schwer, sich auf das zu konzentrieren, was ihre Mutter sagte. Sie brachte ein paar allgemeine Bemerkungen über die Lippen, doch in Gedanken war sie bei der Polizei, die ihre Wohnung durchsuchte. Was sollten ihre Angestellten von ihr denken? Sie würde später anrufen und ihnen versichern, daß sie sich keine Sorgen zu machen brauchten.
    Am Nachmittag widmete sie sich ihrer Arbeit, aber immer wieder mußte sie an die uniformierten Fremden denken, die ihre, Yasmines und Mary Catherines Schubladen durchkramten, alle Papiere durchblätterten, die Schränke durchsuchten und ihre persönlichsten Dinge befingerten. Das würde sie Cassidy nie verzeihen.
     
    »Liebling, weiß du, wo meine goldenen Manschettenknöpfe sind?«
    Alister Petrie trat mit losen Ärmeln aus dem begehbaren Schrank. Er und Belle sollten in einer halben Stunde auf einer Dinnerparty erscheinen, deren Einnahmen zur Unterstützung seines Wahlkampfes gespendet wurden. Sie waren spät dran. Nach der Wahlkampfrede heute nachmittag hatte er kaum Zeit zum Heimfahren, Duschen und Umziehen gehabt, bevor er der nächsten Versammlung potentieller Spender und Wähler gegenübertrat.
    »Sie liegen hier auf meinem Frisiertisch.«
    Belle saß auf dem gepolsterten Samtstuhl vor ihrem Schminktisch und zog sich die Bürste über den blonden Pagenkopf. Seit der High School trug sie diese Frisur; durch Heißölbehandlungen und monatliches Nachschneiden hielt sie sie in

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