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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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mit.«
    »Unbedingt. Das Blau steht dir so gut.«
    Sobald Mary Catherine in ihr Zimmer verschwunden war, hob Claire die Abendzeitung auf und las den reißerischen Artikel. Er enthielt keinerlei Fakten, erweckte aber auf geschickte Weise beim Leser den Eindruck, daß Claire Laurent, Verlegerin des skandalösen Katalogs von French Silk, ein Flittchen war, das den Staatsanwalt verführen wollte, um einer Mordanklage zu entgehen.
    Claire versuchte, Cassidy telefonisch zu erreichen, aber ohne Erfolg. Nachdem der erste Zorn verraucht war, kam sie zu dem Schluß, daß es vielleicht besser war, nicht mit ihm zu sprechen. Ihm war der Artikel bestimmt genauso unangenehm. Es war besser, wenn jeder allein reagierte, denn handelten sie gemeinsam, gäben sie Ariels Andeutungen nur neue Nahrung.
    Sie rief Harriet York an, informierte sie über die Änderung ihres Planes und telefonierte dann nach Rosesharon, um sicherzustellen, daß noch ein Zimmer frei war. Sobald Harry eingetroffen war, bat Claire sie, Mary Catherine beim Packen zu helfen, während sie selbst nach unten in ihr Arbeitszimmer ging, um ein Ferngespräch zu führen. Sie erwischte ihren Geschäftsanwalt in New York. Er wollte gerade zum Essen ausgehen, hörte ihr aber trotzdem geduldig zu, während sie ihm den Zeitungsartikel vorlas.
    »Ich habe sie davor gewarnt, mich noch mal anzugreifen«, erklärte ihm Claire, als sie zu Ende gelesen hatte. »Aber sie schmeißt mir den Fehdehandschuh ins Gesicht. Als wollte sie, daß ich sie verklage.«
    »Genau das macht mir Sorgen«, erwiderte der Anwalt. »Sie will den Streit mit Ihnen so lange wie möglich hinziehen und die Publicity nutzen. Sie hat dabei nichts zu verlieren. Sie dagegen verabscheuen jede Publicity. Wenn Sie Ihr Leben nicht noch weiter durchleuchten lassen wollen –«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann würde ich Ihnen raten, sie zu ignorieren.«
    »Verdammt!« fauchte sie. »Ich weiß, daß Sie recht haben, aber ich kneife nicht gern. Was nutzt ein Ultimatum, wenn es nicht in die Tat umgesetzt wird?«
    »Ihnen geht es wie den Prominenten, die Boulevardzeitungen wegen irgendwelcher halbwahren Geschichten verklagen. Ein Prozeß erregt nur noch mehr Aufsehen. Sie können dabei nicht gewinnen. Wenn Sie nicht wollen, daß Ihre schmutzige Wäsche in aller Öffentlichkeit gewaschen wird, sind Ihnen die Hände gebunden.«
    »Aber ich kann doch nicht zulassen, daß sie solche Sachen über mich und meine Familie verbreitet!«
    »Sie müssen sich entscheiden, Claire. Wenn Sie auch nur andeuten, daß die Medien Ihrer Meinung nach nicht alles drucken dürfen, dann müssen Sie auf einen Gegenschlag gefaßt sein. Ariel Wilde könnte behaupten, daß Sie nur für die Pressefreiheit eintreten, solange Sie einen Vorteil daraus ziehen.«
    Claire seufzte. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn sie genau das beabsichtigt«, erklärte der Anwalt weiter. »Sie würde Ihnen nur zu gern Ihre Äußerungen zum Thema Zensur um die Ohren hauen.« Sie besprachen die Sache noch ein paar Minuten, dann sagte Claire: »Es scheint mir tatsächlich am besten zu sein, sie weiterhin zu ignorieren.«
    »Das würde ich Ihnen auch raten. Sie ist eine Plage, aber sie kann Ihnen nichts anhaben.«
    »Ich mache mir nicht meinetwegen Sorgen. Es ist mir egal, was Ariel Wilde oder irgend jemand sonst über mich verbreitet. Mir geht es um Mama. Wenn jemand sie verleumdet, dann schlage ich zurück. Außer ihr und Yasmine habe ich keine Familie. Wenn wir nicht zusammenhalten, wer dann?«
    »Das weiß ich. Deshalb hat mich diese andere Sache auch so irritiert.«
    »Was für eine andere Sache?«
    Und dann kamen die wirklich schlechten Neuigkeiten.
     
    Die beiden Mrs. Montheiths sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Graces Haar war ein kleines bißchen dunkler als das von Agnes, aber ansonsten unterschieden sich die beiden drallen Frauen kaum. Sie waren Schwägerinnen, erklärten sie Claire, als sie sich in der Pension Rosesharon anmeldete.
    »Unsere Männer waren Brüder«, erzählte Agnes. »Sie starben beide innerhalb weniger Monate.«
    »Und anstatt uns darum zu streiten, wer was im Haus erben sollte, haben wir beschlossen, uns zusammenzutun«, führte Grace aus.
    »Wir kochen beide liebend gern. Da war es doch nur vernünftig, daß wir unser Hobby zum Beruf gemacht haben.«
    »Aber das Haus eignete sich nicht für einen Pensionsbetrieb.«
    »Deshalb haben wir einen Teil des Grundstücks verkauft und vom Erlös

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