Sündige Spiele
zu Peitschenden in den Hintern zu stecken. Stehen Männer auf so was?, fragte ich mich. Was wäre, wenn ich das mit Jean machen würde?
Obwohl ich wusste, dass dieser Laden bereits geschlossen hatte, trat ich näher. Eine Vision formte sich in meinem Kopf. Ob der Fick mit dem Bartypen oder die Cocktails daran schuld waren, wusste ich nicht, aber auf einmal erschien vor mir eine Peitsche aus Gold, die mit zahlreichen Strasssteinen besetzt war. Dazu ein Dildo, dessen Noppen Brillanten waren. Wie auf dem Kondom, das mein Lover benutzt hatte, könnten sie angeordnet sein!
»Suchst wohl neue Arbeitsgeräte, was?«, tönte eine trunkene Männerstimme hinter mir.
Ich wirbelte herum, blickte in das Grinsen eines Kerls, der ein wenig dem Typen von der Abschleppfirma ähnelte, und obwohl mir eine Beschimpfung auf den Lippen lag, grinste ich breit zurück.
»Aber klar doch! Wenn du willst, probieren wir die Peitsche gleich aus!«
Das war eine Antwort, die er offenbar nicht erwartet hätte. Rasch wandte er sich um und hastete von dannen. Ich richtete den Blick wieder auf die Domina und wusste, dass wirklich die Zeit für etwas Neues gekommen war.
7. Kapitel
A ls ich gegen Morgen mein Haus erreichte, zwitscherten die ersten Vögel in den Baumkronen. Ich hatte auf die öffentlichen Nahverkehrsmittel verzichtet und war gelaufen. Der Marsch, der wohl einer meiner längsten Spaziergänge
ever
gewesen war, hatte meinen Verstand geklärt. Die Barbekanntschaft war nur noch ein leichtes Kribbeln zwischen meinen Schenkeln, während sich die Cocktails beinahe gänzlich verflüchtigt hatten.
Obwohl ich wie eine durchgeknatterte Nachteule aussah, fühlte ich mich bemerkenswert wach. Mein Geschäftssinn war zurückgekehrt, und so hatte ich den Spaziergang genutzt, um in meinem Kopf Listen dessen anzufertigen, was alles zu erledigen war.
Zunächst würde ich meine neue Idee wohl von zu Hause ausführen müssen, doch wenn mein Geschäftshaus wieder in Ordnung war, würde ich den Laden in der oberen Etage unterbringen. Vielleicht würde ich eine zweite Verkäuferin anstellen, die sich um die speziellen Dinge kümmerte, denn eigentlich hatte ich nicht vor, von meinen Juwelen zu lassen.
Beim Betreten des Hauses zeigte mir das rote Blinken des Anrufbeantworters eine neue Nachricht an. Thomas? Jean?
Letzterer musste meine Nummer auf seinem Handy gesehen haben.
Neugierig geworden, drückte ich die Abspielen-Taste.
»Hellmann hier, bitte verzeihen Sie die späte Störung, Frau Kucziewski. Laut unserem Gutachter deutet alles darauf hin, dass Ihre Alarmanlage am Tag des Vorkommnisses nicht eingeschaltet war. Das bedeutet, dass wir die Kosten für den Schaden leider nicht übernehmen können. Bitte melden Sie sich doch morgen noch einmal in meinem Büro.«
Daraufhin musste ich mich erst mal setzen.
Die Alarmanlage nicht eingeschaltet? Was war das denn für eine Beschuldigung. Natürlich hatte ich die Anlage eingeschaltet. Außerdem, woran wollte der Gutachter erkannt haben, dass dieses blöde Ding nicht an war? Immerhin war in dem Haus nahezu alles verbrannt oder unter Wasser gesetzt!
Ich wollte schon wutentbrannt nach dem Hörer greifen, als mir einfiel, dass der gute Herr Hellmann um diese Zeit wahrscheinlich noch brav neben seiner Ehefrau im Bett lag.
Nachdem ich einen Moment dagesessen hatte, als hätte mich jemand geohrfeigt, sprang ich auf und begann wie angestochen durchs Haus zu laufen.
Zuerst schossen mir Mordphantasien durch den Sinn, im nächsten Moment fragte ich mich, was Frau Hellmann wohl für Augen machen würde, wenn sie ihren Mann gefesselt mit Maske und Ledermanschette um den Schwanz im Bett vorfinden würde. Vielleicht noch mit einem Dildo im Hintern.
Letztlich kam ich aber zu dem Schluss, dass der arme Kerl nichts dafür konnte.
Wer auch immer in mein Haus eingestiegen war, musste ein verdammt gerissener Bastard gewesen sein. Ihm gebührte der Dildo, Marke XXL und ohne Gleitgel!
Ich wusste genau, dass ich diese Gelegenheit wohl kaum erhalten würde, aber die Vorstellung allein war nett genug, um meinen Ärger einen Moment lang zu vertreiben und meinen Verstand zu klären.
Ein Anwalt musste her!
Mit dem Telefonbuch schwang ich mich schließlich aufs Sofa. Die Dienste eines Anwalts hatte ich noch nie in Anspruch genommen.
Wenige Minuten später hatte ich die leicht überspannt wirkende Sekretärin von Dr.Soderberg am Hörer, die mir hochmütig erklärte, dass ich schon sofort vorbeikommen müsse, um überhaupt
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