Sündige Spiele
Immerhin hatten wir bisher noch keine unfreiwilligen Zuschauer.«
»Du weißt genau, wie ich das meine.«
Er ließ sich mir gegenüber am Tisch nieder und grinste mich breit an. Ich ahnte schon, was er gleich fragen würde.
»Weiß dein Freund davon, dass du mit deinem Schmuckvertreter ausgehst?«
»Welcher Freund?«, fragte ich salopp. »Thomas ist vor zwei Tagen abgehauen.«
Jean hob überrascht die Augenbrauen. »Er hat dich einfach sitzenlassen?«
»Nein, er hat auf meinem Esstisch eine Studentin gevögelt. Daraufhin haben wir beschlossen, dass wir besser getrennte Wege gehen sollten.«
»Somit wärt ihr also quitt.«
»Könnte man so sagen. Sagen wir lieber, ich bin nicht traurig darüber, dass wir beschlossen haben, unsere Geschäftsbeziehung ein wenig … auszuweiten. Er war eindeutig derjenige, der angefangen hat.«
»Und dir macht das alles gar nichts aus? Du wirkst jedenfalls ziemlich gefasst.«
Kunststück, denn ich hatte an dem Abend noch wesentlich mehr verloren als einen Freund, der keinen Bock mehr auf mich hatte.
»Wenn ich ehrlich bin, habe ich die ganze Zeit schon darüber nachgedacht, wie es mit ihm und mir weitergehen soll. Indem er sein Sexhäschen mit nach Hause gebracht hat, hat er mir einiges erspart.«
Als der Kellner erschien, bestellte ich Weißwein, Hummersuppe und Spargel, obwohl die Saison noch nicht wirklich angebrochen war. Jean nahm Austern.
»Du willst wohl für nachher gut gerüstet sein, wie?«, scherzte ich, nachdem der Kellner außer Hörweite war.
»Das bin ich doch immer! Ich mag Austern, sie erinnern mich an deine Pussy.«
»So fischig?«
»So glitschig, feucht und geil.«
Ich hätte wetten können, dass die Ohren des Mannes am Nebentisch gerade ein Stück gewachsen waren.
»Was ist mit deinem Spargel?«, fragte er dann.
»Du weißt doch, das ich dicke Stangen mag. Allerdings befürchte ich, dass der Spargel, der hier serviert wird, nicht mit deinem mithalten kann.«
So hätten wir noch eine ganze Weile weitermachen können, aber es gab etwas anderes, das mir mehr auf der Seele brannte.
»Sag mal, was halten die Männer eigentlich von Spielzeugen?«
»Du meinst Modelleisenbahnen und so?« Jean zog herausfordernd die Augenbrauen hoch.
»Nein, ich dachte da eher an etwas für Erwachsene.«
»Ich für meinen Teil habe gegen etwas Leder und Latex nichts einzuwenden. Planst du, deine Garderobe umzustellen, jetzt, da dein alter Lover das Nest verlassen hat?«
»Vielleicht«, entgegnete ich. »Aber es gibt da ja auch noch andere Dinge, mit denen man Spaß haben kann.«
Ein Blick auf Jeans Schoß zeigte mir nicht nur, dass er genau wusste, was ich meinte, er schien an solchen Spielen offenbar auch Gefallen zu finden.
Nachdem wir uns beide angelächelt hatten, beugte er sich zu mir und gestand mir dann im Flüsterton: »Ich fände es ungemein geil, wenn ich eine Manschette um meinen Schwanz hätte. Oder einen Finger im Arsch.«
Auf dieses Geständnis hin schoss mir erst einmal das Blut ins Gesicht. Offenbar war ich verklemmter, als ich dachte. Doch warum nicht? Hatte ich nicht irgendwas aus Leder in meinem Kleiderschrank? Ich würde nachschauen müssen.
»Okay, ich werde später sehen, was sich machen lässt«, entgegnete ich, während meine Möse sehnsuchtsvoll pochte. Am liebsten hätte ich mir die Wartezeit damit versüßen lassen, mir von Jean unter dem Tisch den Saft aus der Spalte lecken zu lassen, doch dafür hätten wir wirklich ins Séparée gehen müssen.
Beim nächsten Mal.
Angeheizt von der Vorstellung dessen, was wir heute Nacht noch so alles miteinander tun würden, schlangen wir unsere Mahlzeit so schnell herunter, dass die anderen Gäste wohl glaubten, wir hätten tagelang nichts mehr bekommen. Der Kellner warf uns einige Blicke zu, die sich irgendwo zwischen Verwunderung und Angewidertsein bewegten, doch da wir wenig später brav zahlten und das Trinkgeld alles andere als geizig bemessen war, würde er unser Benehmen sicher bald vergessen.
Als wir nach Hause fuhren – natürlich in meinem Wagen –, spürte ich zum ersten Mal seit langem, dass mich das Vibrieren des Sitzes unter mir anmachte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, es gleich im Auto mit Jean zu treiben, doch in Hamburg findet man abends kaum einen Ort, der unbelebt und nicht furchterregend ist. Also ab nach Hause.
Als wir bei mir ankamen, war mein Slip bereits so feucht, dass ich glaubte, einen Fleck im Rock hinterlassen zu haben. Jean konnte sich auch nicht über
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